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wiki:bote

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wiki:bote [2021/09/12 03:40] norbertwiki:bote [2024/09/09 06:42] (aktuell) – [Merkmale von Boten] norbert
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-====== Bote ====== +====== Der Bote ======
-  »Er vermacht, ehe er nach fremden Ländern geht,  +
-  sein Vermögen seinen Kindern,  +
-  aus Furcht vor den Asiaten und den wilden Tieren ...  +
-  Kaum nach Hause gekommen, muss er wieder fort;  +
-  wenn er abreist, liegt Zentnerlast auf ihm.« +
-   +
-  Aus einem ägyptischen Papyrus der XII. Dynastie  +
-  (24. Jahrhundert v.Chr.), worin unter anderem  +
-  der Beruf des Boten beschrieben wird. +
-  Gaston Maspero:   Du genre épistolaire chez  +
-  les anciens Egyptiens de l'époque pharaonique. +
-  Paris: Franck 1873. +
- +
-Boten scheinen formal lediglich ein Werkzeug für das Überbringen einer [[wiki:sendung|Sendung]] zu sein. Ursprünglich sind sie jedoch von der Sendung nicht zu trennen und daher Teil der Botschaft mit unterschiedlichen Aufgaben und Kompetenzen - im Unterschied zum [[wiki:gepaecktraeger|Träger]] - und tragen daher eine »Zentnerlast« an Verantwortung. +
-  * Die ersten Boten waren Läufer, die etwa 6 bis 10 Kilometer pro Stunde zurücklegten; [[wiki:nutztiere|Reittiere]] wurden erst später genutzt. +
-  * Die frühen Boten lernten ihre Botschaft auswendig. +
-  * Da ihre Botschaft für beide Seiten wichtig ist, genießen sie besondere Rechte und weisen äußere Merkmale auf, die sie als Boten ausweisen, etwa den (Herold-)[[wiki:stab|stab]], oder das Horn des  [[https://www.rijksmuseum.nl/nl/collectie/BI-1933-996-20cursor germanus]] von 1558. +
-  * Ihre Geleitpapiere und Schutzbriefe waren Vorläufer des Reisepasses. +
-  * Boten bewegen sich in der [[wiki:welt|Welt]] des Absenders und in der Welt des Empfänger sowie im Zwischenraum ([[wiki:wildnis|Wildnis]]), bedürfen also entsprechender Eigenschaften als [[wiki:grenzgaenger|Grenzgänger]]. +
-  * Boten müssen zuverlässig sein und schnell. +
- +
-==== Die Läufer (ruts) der Bibel ==== +
-Die Bibeltexte ((https://www.bibelkommentare.de/index.php?page=dict&article_id=3168)) erwähnen des öfteren Läufer (Hebr. ruts, `rennen´; lat. cursores regis, gr. ἀπεστάλη), etwa um Einladungen von Stadt zu Stadt zu schicken ((2. Chr 30,6-10)), königliche (((1. Kön 14,27.28; 2. Kön 10,25; 11,4-19; 2. Chr 12,10.11))) Erlasse zu überbringen: »zogen auf das Wort des Königs unverzüglich aus« ((Est 3,13.15; 8,10.14)), »und die Schreiben wurden gesandt durch die Läufer in alle Länder des Königs....« ((Esther 3, 13)) Nachrichten mittels einer Kette von Läufern zu zu überbringen ((Jer 51,31)).  +
- +
-==== Boten im antiken Griechenland ==== +
-**angelós**, ἄγγελος (Bote) erscheint bereits im Altgriechischen mit fremder, also älterer sprachlicher Wurzel, auch //ángaros//, ein persischer Kurier, ((''Robert Beekes'': //Etymological Dictionary of Greek//. 1. Auflage. Band 1: Α–Λ, Brill, Leiden, Boston 2010, ISBN 978-90-04-17420-7 (Band 10/1 der Leiden Indo-European Etymological Dictionary Series) Seite 9\\ Band 2: Μ–Ω στέλλω Seite 139\\ Diskutiert werden Ableitungen über das mykenische a-ke-ro aus dem Semitischen 𐡀𐡍‬𐡂𐡓𐡕‬𐡀‎ ’engirtā `Brief, Vertrag´, Akkadischen ܐܓܪܬܐ‎(ˀeggarṯā `Brief, Dokument´) letter, document”), dem Sanskrit अजिरा ajirā `schnell, beweglich´ )), **apostellō**, ἀποστέλλω (Gesandte) sich von `senden´ (στέλλω stéllō < indogermanisch *stel-) ableitet. Im antiken Griechenland war der der Angelos heilig, weil er Nachrichten und Botschaften von außen brachte; später wurde differenziert zwischen Engel und [[wiki:gast|Gast]], zwischen dem Helden auf der Suche nach dem [[wiki:Heiliges Abenteuer|Heiligen Abenteuer]] und dem [[wiki:reisende|Reisenden]]. +
-  +
-Im antiken Griechenland wurde der Eilbote //Hemerodromos// genannt, weil er Nachrichten über große Distanzen innerhalb eines Tages transportierte. Das altgriechische ἡμεροδρόμος setzt sich aus `Tag´ (ἡμέρα heméra) und `Lauf´ (δρόμος drómos) zusammen, Mehrzahl Hemerodromoi. +
-Noch heutige Wettbewerbe (Marathon, Spartathlon) beziehen sich auf Hemerodromoi wie ''Pheidippides'' 490 vor Christus, als er 247 Kilometer in zwei Tagen von Marathon nach Sparta lief, Hilfe erbittend ((''Herodot'' 6, 105–106)) oder ''Thersippos''///Eukles// ((''Plutarch'', Vom Ruhm der Athener 347 n. Chr., dessen Quelle war ''Herakleides Pontikos'')), der nach dem Sieg der Athener über die Perser 42 Kilometer von Marathon nach Athen lief, die Nachricht vom Sieg überbringend.\\  +
-Hemerodromoi sind kaum erwachsen und »nehmen auf ihrem Laufe nichts als Bogen, Pfeile, Wurfspieß und Feuersteine mit; denn diese Dinge sind ihnen auf der Reise ungemein nützlich.« ((''Veredarius'' 1885, S. 45))\\  +
-Eine Inschrift auf dem Sockel einer Siegerstatue des ''Philonides'' in Olympia lautet: //»König Alexanders Eilbote und Ausschreiter Asiens Philonides des Zoitos Sohn aus Chersonaos in Kreta hat Dies dem olympischen Zeus geweiht«// ((''Veredarius'' 1885, S. 45;  ''Pausanias'', Beschreibung Griechenlands 6.16.5)), dabei wird [[wiki:bematisten|Bematistes]] mit `Ausschreiter´ übersetzt, gemeint ist jedoch eine Art Vermesser. Der Bote ist also nicht nur Sportler und Vermesser, sondern gehört auch zur sozialen Elite. Über denselben ((Jacoby, Felix, “Philonides von Kreta (121)”, in: Die Fragmente der Griechischen Historiker Part I-III, General Editor: Felix Jacoby. Consulted online on 24 March 2021 <http://dx.doi.org/10.1163/1873-5363_boj_a121> )) sagt ''Plinius'' ((//Naturalis historia// Band 2, Kap. 73)): »''Philonides'', der Läufer ''Alexanders des Grossen'', legte den 1200 Stadien [ca. 240 km] langen Weg von Sicyon nach Elis in neun Stunden am Tage zurück«. +
  
-==== Der Bote (tabellarius) im Römischen Reich ==== +Ein recht lebenslustiges Bild des »neuen allamodischen Postpoten« bietet die Beschriftung eines Druckes aus Nürnberg ((Katalog des Reichspostmuseums. J. Springer, 1897, S. 111)), Mitte des [[wiki:reisegenerationen#Ab dem 16. Jahrhundert|16. Jahrhunderts]], der »mit Botenspiess und Tasche ausgerüstet ... unbekümmert um Regen und Sonnenschein, von seinem treuen Hunde begleitet, kräftigen Schrittes fürbass« schreitet ((''Fischer, P. D.'' (1879). //Post und Telegraphie im Weltverkehr.// Berlin: Dümmler S. 2)) [[https://www.stadt-koeln.de/artikel/69396/index.html|Online]]
-Im römischen Reich waren Boten einfache Dienstleister, weder Helden noch Sportler, sondern Freigelassene oder Sklaven. Die //tabellarii// (tabellarius) transportierten schriftliche Mitteilungen (tabellae); größere Distanzen übernahmen (berittene) Kuriere //stratores// (sternere àufsatteln´), später auch //speculatores//. Dagegen war der einfache Läufer als Bote ein //corisator// oder //cursor// (pedites cursores), als Träger ein //gerulus// ((''Kolb, Anne'', “Tabellarius”, in: Der Neue Pauly, Herausgegeben von: Hubert Cancik,, Helmuth Schneider (Antike), Manfred Landfester (Rezeptions- und Wissenschaftsgeschichte). Consulted online on 24 March 2021 <http://dx.doi.org/10.1163/1574-9347_dnp_e1127900> First published online: 2006)). ''Veredarius'' beschreibt die griechischen und römischen Boten sehr ausführlich und betrachtet sie als nachrichtendienstliche Voraussetzung für den Weltverkehr, neudeutsch [[wiki:globalisierung|Globalisierung]].\\  +
-So korrespondiert der griechische [[wiki:reisegoetter|Götterbote]] ''Hermes'' mit dem angesehenen Hemerodromos, der die Welt vermisst; der römische Gott ''Merkur'' dagegen mit dem dienstleistenden //tabellarius// und dem Markt (lat. merx). +
- +
-==== Der Post-Pothe der Neuzeit ==== +
-  * ''Albrecht​ Dürer'': //Der große Bote//\\ 1494–1495 Kupferstich 10×11,3 cm\\ Dresden, Kupferstichkabinett​  +
-  * ''Albrecht​ Dürer'': //Der kleine Bote//\\  um 1496 Kupferstich 10,8×7,7 cm\\ New York, Metropolitan, Museum of Art, Department of Drawings  +
-  * ''Erhard Schoen'': //Deutscher Fürst und türkischer Bote//\\ um 1550 Holzschnitt & Dialog 34,4×26,3 cm, Gotha Herzogliches Museum (Landesmuseum) +
-  * ​''Guler-Schule'': //Die junge Frau und der Bote (Indien)//\\ 1765 London: Viktoria & Albert Museum +
-Ein recht lebenslustiges Bild des »neuen allamodischen Postpoten« bietet die Beschriftung eines Druckes aus Nürnberg ((Katalog des Reichspostmuseums. J. Springer, 1897, S. 111)), Mitte des [[wiki:reisegenerationen#Ab dem 16. Jahrhundert|16. Jahrhunderts]], der »mit Botenspiess und Tasche ausgerüstet ... unbekümmert um Regen und Sonnenschein, von seinem treuen Hunde begleitet, kräftigen Schrittes fürbass« schreitet ((''Fischer, P. D.'' (1879). //Post und Telegraphie im Weltverkehr.// Berlin: Dümmler S. 2)). +
  
   Ich bin die Post zu Fuss, ich bringe diess und dass;    Ich bin die Post zu Fuss, ich bringe diess und dass; 
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   Es zahlen diese Zech dess Botten neue Schuh.    Es zahlen diese Zech dess Botten neue Schuh. 
  
-Realistischer beschrieben wird der [[https://www.kulturelles-erbe-koeln.de/documents/obj/40046095|Fußbote]] mit Botenschild und Botenspieß 1609 ((Gerhard Altzenbach, Stecher: Theodor Holtmann, Kupferstich, Berlin, Museum für Kommunikation, Inv.-Nr. 4.2001.314)):+[[wiki:bote|Boten]]  sind [[wiki:einzelne|Einzelne]], bei denen es auf Schnelligkeit und Zuverlässigkeit ankommt. Ebenso wie Fuhrleute, [[wiki:traeger|Träger]] oder [[wiki:fuehrer|Führer]] müssen sie [[wiki:liste_kundige|Kundige]] sein, die den [[wiki:weg|Weg]] kennen, [[wiki:orientierung|Orientierung]]sfähigkeiten besitzen und [[wiki:problemloeseverhalten|Probleme]] schnell lösen können.\\  
 +Boten scheinen formal lediglich ein Werkzeug für das Überbringen einer [[wiki:sendung|Sendung]] zu sein. Ursprünglich sind sie jedoch von der Sendung nicht zu trennen und daher Teil der Botschaft mit unterschiedlichen Aufgaben und Kompetenzen - Gesandte im Unterschied zum [[wiki:traeger|Träger]] - und tragen daher eine »Zentnerlast« an Verantwortung. 
 +  * ''Kosch, Arlette''\\ //Der Bote et Der Wanderer.\\ Deux titres emblématiques de périodiques et d’almanachs//.\\ Études Germaniques, 298.2 (2020) 371--405.  
 +  * ''Schuerch, Isabelle''\\ //Der Bote ist nicht allein.\\ Historisch-anthropologische Überlegungen zu einer Reflexionsfigur der Medientheorie.//\\ Internationales Archiv für Sozialgeschichte der deutschen Literatur, 39.2 (2014) 388-403. [[https://doi.org/10.1515/iasl-2014-0021|DOI]] 
 + 
 +===== Funktionen und Eigenschaften ===== 
 + 
 +Etwas verbittert klingt der [[https://www.kulturelles-erbe-koeln.de/documents/obj/40046095|Fußbote]] mit Botenschild und Botenspieß 1609 ((Gerhard Altzenbach, Stecher: Theodor Holtmann, Kupferstich, Berlin, Museum für Kommunikation, Inv.-Nr. 4.2001.314)):
   Durch Windt und Schnee ich armer Held   Durch Windt und Schnee ich armer Held
   Bey Tag bey Nacht lauff durch das Feld   Bey Tag bey Nacht lauff durch das Feld
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   Wen ich dan schon lang hab grunnen    Wen ich dan schon lang hab grunnen 
   So ist nichts dan blosse Kost gwunnen   So ist nichts dan blosse Kost gwunnen
-==== Weitere Nachrichten über Boten ==== +==== Nach der Fortbewegung ====
-Hier und da - in China, Japan, Rom - werden besondere Ansprüche an Boten geäußert: +
-  * genügsam: »Durch Boten wird der Wolf nicht fett« ((K.F.W. Wander : Deutsches Sprichwörter-Lexicon  1, S. 442, Nr. 34)) +
-  * nicht abergläubisch, also mentale Stärke +
-  * körperlich belastbar, stark, wehrhaft +
-  * vertraulich und zuverlässig +
-  * besondere Kleidung oder Kennzeichen +
-  * Botenstab, auch als Waffe +
-Das Wesen des Boten erscheint vielschichtig in seinen Bezeichnungen und Funktionen als +
-  * Läufer +
-  * Botschafter und Gesandter +
-  * Gerichtsbote, Büttel, bevollmächtigter Stellvertreter des Gerichts- oder Grundherrn\\ »Der Bote steht für zwei« ((K.F.W. Wander : Deutsches Sprichwörter-Lexicon  1, S. 442, Nr. 30)) +
-  * Fürsprecher, Vertreter, Vormund +
-  * Zeuge und Bürge +
-  * Dienstbote und Laufbursche +
-  * Klosterbote und Universitätsbote+
  
----- +  * **Gehender Bote** 
-  ''Veredarius, O.''\\ //Das Buch von der Weltpost: Entwicklung und Wirken der Post und Telegraphie im Weltverkehr.//\\ J. Meidinger Berlin 1885Nachdruck 1986 transpress VEB Verl. für Verkehrswesen+    Läufer (englcourierlatcorisator oder (pedites) cursorius) 
-  * ''Hermann Glaser & Thomas Werner''\\ //Die Post in ihrer Zeit: Eine Kulturgeschichte menschlicher Kommunikation.//\\ Heidelberg v. Decker 1990 +      * ''Henri Gachot''\\ //Louffende BottenDie geschworenen Läuferboten und ihre Silberbüchsen mit besonderer Berücksichtigung der Straßburger Botenordnungen//\\ Archiv für deutsche Postgeschichte 2 (1964)  1--20 
-  * ''Riepl, Wolfgang''\\ //Das Nachrichtenwesen des Altertums mit besonderer Rücksicht auf die Römer//\\ XIV478 S., LeipzigB.G. Teubner, 1913.  +      * ''Otto Lauffer''\\ //Der laufende Bote im Nachrichtenwesen der früheren Jahrhunderte. Sein Amt, seine Ausstattung und seine Dienstleistungen//\\ Beiträge zur deutschen Volks- und Altertumskunde 1 (1954) 19–60 
-  * ''Schwinges, Rainer C, Klaus Wriedt''\\ //Gesandtschafts- und Botenwesen im spätmittelalterlichen Europa//. 407 S., Ostfildern: Thorbecke, 2003. Konstanzer Arbeitskreis für Mittelalterliche GeschichteInsel Reichenau3-6 April 2001 +  * **Reitender Bote** 
-  * ''Wagner, Andreas''\\ //Bote und Brief//\\ sprachliche Systeme der Informationsübermittlung im Spannungsfeld von Mündlichkeit und Schriftlichkeit.\\ Tagungsband 127 S.  Frankfurt am Main 2003: Lang. +    * PostreiterPferdepost (latstrator) 
-  ''Wolfgang Herborn''\\ Das Botenwesen im Herzogtum Jülich im ausgehenden [[wiki:reisegenerationen#14. Jahrhundert|14. Jahrhundert]].\\ In: Beiträge zur Jülicher Geschichte 48 (1981) 49-63+    * [[wiki:pony_express-route|Pony Express Route]] 
 +      * ''H. Gundel''\\ //Kleine Plauderei über Postpferde und deren Einsatz im Boten-, Reit- und Fahrdienst.//\\ SammlerdienstFachblatt für die gesamte Philatelie und Numismatik22 (1980) 1610–161223 (1980) 1721–1722  
 +  * **Fahrender Bote** 
 +    Postillion, Gespannführer der Postkutsche
  
 +==== Als Überbringer ====
 +
 +  * **Briefbote** (engl. postman, lat. tabellarius)
 +  * **Kurier**
 +  * **Laufbursche** (engl. errand boy)
 +  * **Paketbote**
 +  * **Spediteur**
 +  * **[[wiki:traeger|Träger]]** (engl. bearer, lat. gerulus)
 +
 +==== Nach dem Auftraggeber (Gebieter) ====
 +
 +  * **Amts-, Kanzleiboten** (eng. messenger-at-arms)
 +    * ''Metzke, Hermann''\\ //Zur lokalen und sozialen Mobilität der Amts-und Gerichtsdiener im [[wiki:unterwegs_im_17._jahrhundert|17.]]/[[wiki:unterwegs_im_18._jahrhundert|18.]] Jahrhundert.//\\ Zeitschrift der Savigny-Stiftung für Rechtsgeschichte: Germanistische Abteilung 113.1 (1996) 412--423.
 +  * **Bryffjongen** des Deutschen Ordens mit blauer Uniform (bloe Engelish laken) und Bryffschwoyken 'Postpferde'
 +    * ''Kurt Kumpies''\\ //Der Nachrichtendienst zur Ordenszeit.//\\ Westpreussen-Jahrbuch 39 (1989) 65--70
 +  * **Dienstboten**
 +    * ''Sebastian Kühn''\\ //Die Gräfin, die Gouvernante und der König. Perspektiven auf Dienstleute als Boten in einem aristokratischen Haushalt des [[wiki:unterwegs_im_18._jahrhundert|18. Jahrhunderts]].//\\ Historische Anthropologie 20.1 (2012) 58-75 [[https://doi.org/10.7788/ha.2012.20.1.58|DOI]]
 +    * ''Dagmar Müller-Staats''\\ //Klagen über Dienstboten: eine Untersuchung zum Verhältnis von Herrschaften und Dienstboten mit besonderer Berücksichtigung Hamburgs im [[wiki:unterwegs_im_19._jahrhundert|19.]] [neunzehnten] Jahrhundert//\\ Diss. Universität Hamburg 1983. 520 S. Ill. (= Insel-Taschenbuch, 683) 279 S. Ill. Bibliogr. S. 250--273 Frankfurt am Main 1987: Insel.
 +  * **Herolde** im Mittelalter als Bote eines Fürsten, auch: Ausrufer (Krogierare), garzune (> franz. garçon), Puer (pueri) 'Knecht', ein durch Kleidung und Stab besonders ausstaffierter Knappe.\\ Im antiken Griechenland waren Herolde, erkennbar am Stab (kerykeion), Vertreter des Herrschers, erkennbar am Stab (Zepter). Fremde Herolde, als Ausweis der Autorität, begleiteten die Gesandten, die inhaltliche Verantwortung trugen. Herolde gehörten mit Fremden (Xenoi) und Schutzsuchenden (Hiketai) zur Gruppe der Asyloi. 
 +    * ''Nils Bock''\\ //Die Herolde im römisch-deutschen Reich. Studie zur adligen Kommunikation im späten Mittelalter//\\ (= Mittelalter-Forschungen, 49) Ostfildern 2015: Thorbecke. [[https://doi.org/10.11588/diglit.38798|Online]], dort insbes. S. 222 ff: 6.1 Botendienste, Briefübergabe und Bekanntmachungen; 6.2 [[wiki:geleitswesen|Geleit]]; 6.3 Gesandtschaften
 +    * ''Boudreau, Claire''\\ //Messagers, rapporteurs, juges et »voir-disant«. Les hérauts d’armes vus par eux-mêmes etpar d’autres dans les sources didactiques (XIVe–XVIe siècle)//\\ in: Boudreau, Claire et al. (Hg.): Information et société en Occident à la fin du Moyen Âge. Actes du colloque international tenuà l’université  du  Quebec à Montréal et à l’université d’Ottawa (9–11 mai 2002), Paris 2004, S. 233–245
 +    * ''Torsten Hiltmann''\\ //Spätmittelalterliche Heroldskompendien : Referenzen adeliger Wissenskultur in Zeiten gesellschaftlichen Wandels (Frankreich und Burgund, 15. Jahrhundert)//\\ (= Pariser Historische Studien, 92) 513 S. 18 Abb. Bibliogr. S. 471--498. Berlin 2011: Oldenbourg. [[https://doi.org/10.1524/9783486851526
 +|Online]]
 +    * ''van Anrooij, Wim''\\ //Heralds, Knights and Travelling//\\ S. 46–61 in: Erik Kooper (Hg.): Medieval Dutch Literature in its European Context, Cambridge 1994.
 +  * **Klosterboten** (engl. monastery messenger)
 +    * ''Josef Hollenstein''\\ //Die Klosterboten.//\\ PTT-Zeitschrift der Schweizerischen Post-, Telegraphen- und Telephonverwaltung 3 (1950) 80-87
 +    * ''Arthur Wyss''\\ //Die Post in der Schweiz. ihre Geschichte durch 2000 Jahre.//; 315, [20] S. überwiegend Ill., Kt., 2. Auflage, Bern, Stuttgart 1988; S. 21 ff.\\ [[https://d-nb.info/880779241/04|Inhalt]]
 +  * **Ordinari-Boten**, -Posten (städtische Boten)
 +    * ''Raphael Custos''\\ //Nürmbergisches Bottentäfelin. Darin kürtzlich der Jetzigen Ordinaribotten Namen, wann Sie ordentlich verreisen, und woder alhero kommen fleißig vertzeichnet stehen//\\ Kupferstich 1636 
 +    * ''Hübner, Klara''\\ //Botenwesen und überregionale Nachrichtennetze als Innovationen spätmittelalterlicher Städte im eidgenössischen Raum//\\ S. 321–328 in: Hans-Jörg Gilomen et al. (Hg.): Innovationen. Voraussetzungen und Folgen – Antriebskräfte und Widerstände; Zürich 2001.
 +    * ''Dieter Neitzert''\\ //Göttinger Boten und Gesandte Reichweite und Intensität städtischer Kommunikation zwischen 1400 und 1450//\\ (= Göttinger Forschungen zur Landesgeschichte, 22) 199 S., Ill. Bibliogr. S. 76--90 Bielefeld 2019: Verlag für Regionalgeschichte. [[https://d-nb.info/1194295231/04|Inhalt]]
 +    * ''Weidlich, Hans Adolf''\\ //Die Ordinari-Boten. Dargestellt am Beispiel der Mergentheimer fahrenden Boten// Postgeschichtliche Blätter aus Württemberg 12 (1967) 2–7
 +  * **Universitätsboten** (nuntii minores sive volantes, Pedell, engl. bedel) (([[https://fwb-online.de/go/pedel.s.0m_1709539794|FHD]]))
 +    * ''Hacke, Martina''\\ //Aspekte des mittelalterlichen Botenwesens. Die Botenorganisation der Universität von Paris und anderer Institutionen im Spätmittelalter.//\\ Das Mittelalter, 11.1 (2006) 132-149. [[https://doi.org/10.1524/mial.2006.11.1.132|DOI]] 
 +    * ''Rotter, Eckehart''\\ //Zwischen Pedell und Botschafter: der Universitätsbote.//\\ S. 57-65 in: Wolfgang Lotz (Hg.): Deutsche Postgeschichte. Essays und Bilder. Berlin 1989.
 +
 +==== Als Stellvertreter ====
 +
 +  * **Botschafter** und [[wiki:gesandter|Gesandter]] (engl. envoy), Sendbote (lat. nuntius)
 +    * ''Borgolte, Michael''\\ //Experten der Fremde. Gesandte in interkulturellen Beziehungen des frühen und hohen Mittelalters.//\\ S. 361–400 in: Borgolte, Michael, Lohse, Tillmann and Scheller, Benjamin. Mittelalter in der größeren Welt: Essays zur Geschichtsschreibung und Beiträge zur Forschung, München: De Gruyter (A), 2014. [[https://doi.org/10.1524/9783050064734|DOI]]
 +    * ''Daldrup, Oliver ''\\ //Zwischen König und Reich : Träger, Formen und Funktionen von Gesandtschaften zur Zeit Sigmunds von Luxemburg (1410-1437).//\\ Diss. Westfälische Wilhelms-Universität Münster (Westf.) (=Wissenschaftliche Schriften der Universität Münster, X, 4 ) 464 S. 377--410 Bibliogr. S. Münster 2010: Monsenstein und Vannerdat. [[https://repositorium.uni-muenster.de/document/miami/e524ccf6-83cc-4a53-85a6-ef2c0b12eb6c/diss_daldrup_buchblock.pdf |Online]] Abbildungen von Gesandtschaften aus zeitgenössischen Buchmalereien S. 411--427; Tabelle der untersuchten Gesandtschaften.
 +    * ''Welwei, Karl-Wilhelm''\\ //Presbeia, Presbeis.//\\ Der Neue Pauly. 2006: Brill. [[https://doi.org/10.1163/1574-9347_dnp_e1008130|DOI]]\\ ''Homer'' erwähnt Boten ((Ilias 4,384; 5,804; 10,286)); als πρεσβεία, πρέσβεις im Sinne von Gesandten ist der Begriff ab dem 5. Jahrhundert zu finden. Etymologisch klingt an, dass in älterer Zeit wohl 'Ältere' zur Gesandtschaft ausgewählt wurden im Unterschied zu 'Jungen', die als Bote schnell sein mussten.
 +    * ''Остапенко, О. Г.''\\ Гонец или посланник?.\\ Русская речь 5 (2010) 119-121.
 +  * **Büttel**, Gerichtsbote, bevollmächtigter Stellvertreter des Gerichts- oder Grundherrn\\ »Der Bote steht für zwei« ((K.F.W. Wander : Deutsches Sprichwörter-Lexicon  1, S. 442, Nr. 30))
 +  * **Brautbote** bei der Brautwerbung, [[wiki:begleiter|Begleiter]] bei der [[wiki:literaturliste_frauen_unterwegs#Brautfahrt & Hochzeitsreise|Brautfahrt]]
 +    * //Boer, Dick E. H. de//\\ //"Joncvrouwen, hyrauden, clercken ende missagiere". Bräute und Boten als Spiegel der bayerisch-holländischen Kommunikation um 1390.//\\ Amsterdamer Beiträge zur Älteren Germanistik, 48 (1997) 87-113
 +  * **Fürsprecher**, Vertreter, Vormund
 +    * //§ 34 Stellvertretung und Botenschaft.//\\ Examinatorium Allgemeiner Teil des BGB und Handelsrecht, Berlin, Boston: De Gruyter, 2013, S. 290-293. [[https://doi.org/10.1515/9783110248012.290|DOI]] 
 +
 +
 +==== Symbolisch ====
 +
 +  * **Engel**: Verkünder göttlicher Botschaften
 +    * ''Knoch, Wendelin''\\ //Engel und Boten. Zur Einführung.//\\ Das Mittelalter, 11.1 (2006) 3-6. (Themenheft) [[https://doi.org/10.1524/mial.2006.11.1.3|DOI]]
 +    * //Auswahlbibliographie// Das Mittelalter, 11.1 (2006) 7-9. [[https://doi.org/10.1524/mial.2006.11.1.7|DOI]]
 +  * **Götterboten** (engl. messenger gods, franz. messager des dieux, gr. αγγελιαφόρος ) [→ [[wiki:reisegoetter|Reisegötter]] ] erscheinen in den Mythologien vieler Völker etwa als
 +      * Agni und Garuda (Hinduismus)
 +      * Algis (Litauen)
 +      * Donnervogel (Indianer Nordamerika)
 +      * Hermes und Iris (griechische Antike)
 +      * Hermodr (germanische Antike)
 +      * Mercurius (römischen Antike)
 +      * Turms (Etrusker)
 +    * ''Lenz, Dirk''\\ //Götterboten: zur Rolle der Vögel in der Kommunikation zwischen Gottheit und Mensch von der Vorgeschichte bis zum frühen Christentum.//\\ (=Schriften zur Kulturgeschichte, 41) 240 S. Hamburg 2016: Dr. Kovač. [[https://d-nb.info/1106895916/04|Inhalt]]: Geier, Rabe, Eule, Taube
 +==== Merkmale von Boten ====
 +
 +  * **Primäre Anforderungen **
 +    * vertraulich und zuverlässig, insbesondere bei mündlichen Botschaften 
 +    * zielsicher und schnell
 +    * autonom: auf sich alleine gestellt
 +  * **Sekundäre Anforderungen **
 +    * genügsam: »Durch Boten wird der Wolf nicht fett« ((K.F.W. Wander : Deutsches Sprichwörter-Lexicon  1, S. 442, Nr. 34))
 +    * mental stark, also nicht [[wiki:aberglaube|abergläubisch]] und [[wiki:angst|ängstlich]]
 +    * körperlich belastbar und wehrhaft
 +    * Kundig in der [[wiki:welt|Welt]] des Absenders, in der Welt des Empfängers sowie im [[wiki:zwischenraum|Zwischenraum]] ([[wiki:wildnis|Wildnis]]) → [[wiki:grenzgaenger|Grenzgänger]].
 +  * **Organisatorische Merkmale**
 +    * Die weltbesten Marathonläufer benötigen 2--3 Stunden für 42,195 km. Dabei stoßen sie an eine physiologische Grenze (Glycogenspeicher).\\ Bei mehrtägigen Distanzen übersteigt die [[wiki:reisegeschwindigkeit|Durchschnittsgeschwindigkeit]] selten 50 Kilometer pro Tag, wenngleich Spitzenwerte von 70--80 Kilometer zu finden sind.
 +    * Botensysteme mit Wechselstationen (Posten) und wartenden Läufern im Abstand von 15--25 Kilometern steigern diese Geschwindigkeit auf das Drei- bis Fünffache, erreichen also in einem Tag Ziele, für die ein Einzelbote drei bis fünf Tage Zeit benötigt. 
 +      * ''von Seggern, Harm''\\ //Die Entstehung des Postwesens in Mitteleuropa – eine »Kommunikationsrevolution«?//\\ Francia 34.2 (2007) 195-216. [[https://doi.org/10.11588/fr.2007.2.45078|DOI]]
 +      * ''Esther-Beate Körber''\\ //Botenwesen im Herzogtum Preußen von 1525 bis 1618.//\\ S. 29–46 in: Udo Arnold  (Hg.): Nachrichten- und Kommunikationswesen im Preussenland. Lüneburg 1994.
 +  * **Äußere Merkmale**, teils verbunden mit besonderen Rechten:
 +      * //Boten- oder (Herold-)[[wiki:stab|stab]]// (lat. baculus tabellarii)
 +      * //Botenspieß//, (lat. hasta tabellarii)
 +      * //Botenbüchse// für Dokumente (barril, briefvaz,lat. pyxis, qua nuntius epistolas condit)
 +        * ''Weber, Richard Ernst Jacob''\\ ''De Bodebus als onderscheidingsteken van de lopende bode: nadere conclusies.''\\ (=La boîte de messager en tant que signe distinctif du messager à pied conclusions ultérieures, =The Messenger box as a distinctive of foot-messengers: further conclusions )\\ 's-Gravenhage: Het Staatsbedrijf der PTT 13.4 (1964) 179-189 und 8 Tafeln; 40 S., Tafeln Harlem 1972: J. Enschedé.
 +      *// [[wiki:geleitswesen|Geleitpapiere]]// und Schutzbriefe als Vorläufer des Reisepasses
 +      * auffällige //[[wiki:reisekleidung|Kleidung]]smerkmale//, z. B. typische Farbe (gelb, blau)
 +      * ein //(Post-)Horn//, etwa das des [[https://www.rijksmuseum.nl/nl/collectie/BI-1933-996-20|cursor germanus]] von 1558.
 +  * **Symbolische Merkmale**
 +    * geflügelte Schuhe oder geflügelter Hut
 +
 +  * ''Wilhelm Fischer ''\\ //Der Bote im altfranzösischen Epos// [Le "messager" dans l'ancienne épopée française]\\ Dissertation an der Universität Marburg. 47 S. Crefeld 1887: J.B. Klein. [[https://books.google.de/books?id=EX8pAAAAYAAJ&hl=de&pg=PA10#v=onepage&q&f=false|Online]] Der Autor unterscheidet
 +    * Liebesboten
 +    * Werbende Boten
 +    * Boten mit verschiedenartigen, unwichtigen Aufträgen [Geschenke, Nachrichten, Einladungen ...]
 +    * Parlamentaire
 +    * Friedensboten
 +    * Anforderungen an Boten: Alle sollen zuverlässig und verschwiegen sein, dann je nach Auftrag weise, höfisch, beredt, von imposanter Gestalt, fordernd, tapfer und kühn, sprachenkundig .…
 +
 +  * ''J. M. Maillinger''\\ //Felddienst: insbesondere für Infanterie und Cavalerie.\\ Band 3: Dienst des Offiziers// München 1851: Kaiser. S. 176-177:
 +//»Boten und [[wiki:fuehrer|Wegweiser]] müssen stets im Hauptquartier des Corps und der Divisionen, theils beritten, theils zu Fuß bereit gehalten werden. Sie müssen vollkommen mit der Gegend vertraut sein, wie gewöhnlich: Jäger, Zollwächter, Wald- und Flurschützen, Feldmesser, Boten, Postillons, Metzger, und in größeren Orten [[wiki:strasse|Straßen]]- und Wasserbaumeister. Sie sollen wo möglich Ansässige, und Leute mit Familie und Eigenthum sein. Auf dem [[wiki:marsch|Marsche]] sollen sie zwischen 2 verlässigen Leuten der Tête gehen, und fortwährend über den Weg etc. befragt werden. Von 2 Boten ist einer an der Spitze des Haupttrupps, der andere bei der Vorhut zu behalten. Sie werden einzeln befragt, und nur bei Widersprüchen confrontirt. Man verspreche ihnen Belohnung, schärfe ihnen aber auch ein, daß sie strenge, selbst mit dem Tode, bestraft werden, wenn sie falsche [[wiki:weg|Wege]] zeigen, und nehme deren Familie als Geißeln mit, wenn man ihnen mißtraut. Man wechsle die Boten nicht zu oft, selten wird aber einer mehr als einen Tagmarsch Dienste leisten können; es sollen daher täglich, wenigstens alle 6 Meilen neue Boten genommen werden. Man entlasse sie nie vor vollendeter Unternehmung.«//
 +
 +===== Boten als Teil des Informationssystems =====
 +
 +  * ''Bohn, Cornelia''\\ //Die Beredsamkeit der Schrift und die Verschwiegenheit des Boten//\\ S. 310-325 in: Jürgen Fohrmann, Harro Müller (Hg.): Systemtheorie der Literatur. (=UTB 1929), München 1996.
 +  * ''Gerteis, Klaus''\\ //Reisen, Boten, Posten, Korrespondenz im Mittelalter und früher Neuzeit//\\ S. 19-36 in: Hans Pohl (Hg.): Die Bedeutung der Kommunikation für Wirtschaft und Gesellschaft vom 22.--25.04.1987 in Siegen. (=Vierteljahrschrift für Sozial- und Wirtschaftsgeschichte, 87) Wiesbaden, Stuttgart 1989: Steiner. 
 +  * ''Sybille Krämer''\\ //Medium, Bote, Übertragung. Kleine Metaphysik der Medialität//\\ 379 S. Bibliogr. S. 355--379. Frankfurt am Main 2008: Suhrkamp.\\ [[https://d-nb.info/986479578/04|Inhalt]] u.a. Kap. IV: Das Botenmodell
 +  * ''Scior, Volker''\\ //Veritas und certitudo oder: Warten auf [[wiki:wissen|Wissen]]. Boten in frühmittelalterlichen Informationsprozessen//\\ Das Mittelalter, 11.1 (2006) 110-131. [[https://doi.org/10.1524/mial.2006.11.1.110|DOI]]
 +  * ''Volker Scior''\\ //Boten im frühen Mittelalter. Medien, Kommunikation, Mobilität .//\\ Diss. Universität Osnabrück (=Studien zur Vormoderne, 3) 650 S. 20 Ill. Berlin 2021: P. Lang. [[https://d-nb.info/1236477308/04|Inhalt]] mit einer Analyse der Begrifflichkeiten: //missus, nuntius, legatus und legatarius, apocrisiarius, baiulus, gerulus, portator und portitor, lator, perlator, Cursor, relator, speculator, explorator, viator, internuntius, transvector und mediator.//\\ Boten als körperliche [[wiki:traeger|Träger]] und Vermittler von Kommunikation und [[wiki:wahrnehmung|Wahrnehmung]] sowie als [[wiki:kundige|Informanten]] und Zeugen sowie praktische Aspekte wir [[wiki:transport|Transport]], Reisegeschwindigkeiten, [[wiki:geleitswesen|Geleit]], [[wiki:gast|Gastlichkeit]] und Empfänge.
 +  * ''Wagner, Andreas''\\ //Bote und Brief//\\ Sprachliche Systeme der Informationsübermittlung im Spannungsfeld von Mündlichkeit und Schriftlichkeit.\\ Tagungsband 127 S. Frankfurt am Main 2003: Lang.[[https://d-nb.info/966486536/04|Inhalt]] u.a.
 +    * Wagner, Andreas\\ //Bote, Botenformel und Brief. Einige sachliche und terminologische Klärungen// 
 +  * ''Horst Wenzel'' (Hg.)\\ //Gespräche, Boten, Briefe : Körpergedächtnis und Schriftgedächtnis im Mittelalter//\\ Kongressband Humboldt-Universität Berlin 15-18.11.1994 (=Philologische Studien und Quellen, 143)  Berlin 1997: E. Schmidt. [[http://media.obvsg.at/AC01760043-1002|Inhalt]] u.a.
 +    * Siegert, Bernhard\\ // Vögel, Engel und Gesandte. Alteuropas Übertragungsmedien//
 +==== Etymologie ====
 +
 +Der Bote ist zuerst im 8. Jahrhundert althochdeutsch belegt als //boto//, das aus germanisch *budan- entstand. Gemeint ist der Gesandte eines Gebieters, der eine Botschaft (Sendung) überbringt, ein Gebot oder Verbot. Hierzu gehören etwa dän. budbringer, niederderl. boodschapper, norweg. bud, schwed. budbärare, isländ. boðberi.
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 +In den romanischen Sprachen entstand aus lateinischem //missus// (< mittere 'senden') franz. messagier, span. mensajero, ital. messagero, aber auch engl. engl. messenger, dagegen im Lateinischen //nuntius//.
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 +Synonym wird der Bote nicht nur in den meisten europäischen Sprachen auch als Läufer (lat. currere 'rennen' > //cursorius// 'Läufer') bezeichnet: engl. courier, franz. coursier, ital. corriere espresso, span. correo, niederl. koerier, russ. Курье́р kurʹer (auch: гонец gonec), türk. kurye (auch: haberci, ulak, elçi) ...
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 +Weitere Synonyme:\\ apocrisiarius, agentes in rebus, baiulus, cartifer, corisator, cursor, exhibitor funifer, explorator, gerulus, gestor, iuvenes, lator, legatus und legatarius, mediator, missus, mittendarii, (inter)nuntius, ostensor, perlator (lat. perferre 'hintragen, überbringen'); portator/portitor (litterarum), relator, rollifer, speculator, strator, tabellarius, transvector, viator ...\\ siehe Volker Scior 2021 und Robert Walser 2004.
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 +===== Organisationssysteme =====
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 +==== Informationsaustausch über sachfremde, mobile Organisationssysteme ====
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 +  * **Kaufmannsposten**, -boten
 +    * ''Rose Bilfinger''\\ //Rechtsgeschichtliche Fragen des transalpinen Post- und Warenverkehrs am Beispiel des Lindauer oder Mailänder Boten ([[wiki:unterwegs_im_15._jahrhundert|15.]] bis [[wiki:unterwegs_im_18._jahrhundert|18.]] Jahrhundert)//\\ Diss. Universität Konstanz 2022 516 S. [[http://nbn-resolving.de/urn:nbn:de:bsz:352-2-4z04yr7bcuqq0|Online]] u.a.: //procacci// (Sammelbegriff privater Botendienste), Botendienst der //Camera dei Mercanti//
 +    * ''Schelling, Alfred''\\ //Die kaufmännische Botenanstalt St. Gallen-Nürnberg : ein Beitrag zur Schweizerisch-Süddeutschen Verkehrsgeschichte//\\ Diss. Zürich IV, 60 S. Zollikofer, St. Gallen, 1919. = Mitteilungen zur vaterländischen Geschichte, 36.6 (1920)
 +    * ''Werner Sombart''\\ //Der Moderne Kapitalismus.//\\ Band 2. München 1917, S.373--377 Die Kaufmannsposten
 +  * **Metzgerposten**
 +    * ''Greiner, Karl''\\ //Zur Geschichte der Metzgerposten in Württemberg.//\\ Archiv für Postgeschichte 1 (1957) 27-37
 +  * **Nebenposten** (([[https://www.kruenitz1.uni-trier.de/xxx/n/kn01804.htm|Krünitz]] und  [[https://drw.hadw-bw.de/drw-cgi/zeige?index=lemmata&term=Nebenposten|DRW]] ))
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 +→ [[wiki:liste_fernhandelsnetzwerke|Liste der Fernhandelsnetzwerke]]
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 +==== Boten als Teil des Organisationssystems ====
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 +Ein fest installiertes Botenwesen ist nur vorstellbar als Teil eines [[wiki:befoerderungssysteme|Beförderungssystems]] und umfasst
 +  * [[wiki:soziotechnisches_handlungssystem#Personale Systeme: Die Frage mit Wem?|personale Systeme]], also Figuren wie den Boten, den [[wiki:der_fahrende_haendler|Fahrenden Händler]], den [[wiki:traeger|Träger]] ...
 +  * [[wiki:soziotechnisches_handlungssystem#Sachsysteme: Die Frage nach dem Mittel|sachliche Subsysteme]] wie Stationen, Ställe, [[wiki:herberge|Übernachtungsmöglichkeiten]], Wasserversorgung, Nahrungsversorgung ...
 +  * ein räumliches [[wiki:soziotechnisches_handlungssystem#Organisationssysteme: Die Frage nach dem Wie|Organisationssystem]], mindestens ein [[wiki:wegenetze|Wegenetz]]
 +  * ein [[wiki:soziotechnisches_handlungssystem#Zielsystem: Die Frage nach Sinn und Zweck|Zielsystem]]: Die Nutzung kann dem Nachrichtenverkehr dienen (postal service, intelligence service), dem Handel ([[wiki:liste_fernhandelsnetzwerke|Fernhandelsnetzwerke]]), dem Pilgerverkehr, dem Militär und so fort.
 +
 +→ [[wiki:liste_befoerderungssysteme|Liste der Beförderungssysteme]], dort auch verschiedene Botenwesen
 +
 +  * ''Jörg, Christian''\\ //Kommunikative Kontakte – Nachrichtenübermittlung – Botenstafetten. Möglichkeiten zur Effektivierung des Botenverkehrs zwischen den Reichsstädten am Rhein an der Wende zum 15. Jahrhundert//\\ S. 79-89 in: Günthart, Jucker (Hg.): Kommunikation im Spätmittelalter. Spielarten, Wahrnehmungen, Deutungen. Zürich 2005: Chronos. [[https://d-nb.info/973343516/04|Inhalt]]
 +
 +===== Literatur =====
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 +==== Das Botenwesen im europäischen Mittelalter ====
 +
 +  * ''Henri Bresc''\\ //Messagers et postes//\\ S. 67--87 in: Musca, Vito Sivo (Hg.): Strumenti, tempi e luoghi di communicazione nel Mezzogiorno normanno-svevo : atti delle undecime Giornate normanno-sveve, Bari, 26-29 ottobre 1993 (= Atti. Università di Bari. Centro di studi normanno-svevi, 11) 374 S. Edizioni Dedalo, [Bari, Italy?], 1995 [meridionale e Sicilia 1000-1300]
 +  * ''Eisenbeiß, Wilhelm''\\ //Briefe, Boten und Belege. Ein Beitrag zur Entwicklungsgeschichte des Botenwesens und der Post, dargestellt an der Geschichte der Stadt Regensburg bis zum Jahre 1920//\\ 317 S. mit 136 Abb., Faks. u. Ktn.  Bibliogr. S. 293--295. Regensburg 1966: Selbstverlag.
 +  * ''Elze, R.''\\ //Über die Leistungsfähigkeit von Gesandtschaften und Boten im 11. Jahrhundert. Aus der Vorgeschichte von Canossa 1075-1077.//\\ S. 3–10 in: Schimmelpfenning, B./Schmugge, L. (Hrsg.): Päpste, Kaiser, Könige und die mittelalterliche Herrschaftssymbolik. Ausgewählte Aufsätze. London 1982.
 +  * ''Heimann, Heinz-Dieter''\\ //Räume und Routen in der Mitte Europas. Kommunikationspraxis und Raumerfassung.//\\ Vorträge und Forschungen 49 (2002) 203-231 [[https://journals.ub.uni-heidelberg.de/index.php/vuf/article/download/17684/11498|Online]] mit den Abschnitten:
 +    * Raumkonstruktionen zwischen Verkehrsgeschichte und Kommunikationsgeschichte
 +    * Grundelemente des städtischen Botenwesens und organisatorische Entwicklungsphasen
 +    * Nachrichtenräume und Verkehrsrouten
 +    * Kommunikationspraxis und Raumerfassung
 +  * ''Wolfgang Herborn''\\ //Das Botenwesen im Herzogtum Jülich im ausgehenden [[wiki:reisegenerationen#14. Jahrhundert|14. Jahrhundert]].//\\ In: Beiträge zur Jülicher Geschichte 48 (1981) 49-63
 +  * ''Mary Cornelia Hill''\\ //The King's messengers 1199-1377. A contribution tothe history of the royal household.//\\ 163 S. Bibliogr. S. 137-139 London 1961: Arnold.
 +  * ''Mary Cornelia Hill''\\ //The king's messengers, 1199-1377: a list of all known messengers, mounted and unmounted, who served John, Henry III, and the first three Edwards//\\ VIII, 195 S. A. Sutton, Stroud, 1996\\ Unterschieden wurden //Nuncii// (horsemen) und //Cursores// (runners)
 +  * ''Monnet, Pierre''\\ //De la rue à la route: messages et ambassades dans les villes allemandes de la fin du Moyen Âge.//\\ S. 71–89 in: Die Strasse, zur Funktion und Perzeption öffentlichen Raums im späten Mittelalter. Internationales Round Table Gespräch, Krems an der Donau, 2. und 3. Oktober 2000. Wien 2001: Österreichische Akademie der Wissenschaften. [[http://www.rmoa.unina.it/2192/1/RM-Monnet-Route.pdf|Online]] 
 +  * ''Schwinges, Rainer C, Klaus Wriedt''\\ //Gesandtschafts- und Botenwesen im spätmittelalterlichen Europa//.\\  407 S., Ostfildern: Thorbecke, 2003. Konstanzer Arbeitskreis für Mittelalterliche Geschichte, Insel Reichenau, 3-6 April 2001
 +  * ''Seggern, Harm von''\\ //Das Botenwesen ''Friedrichs'' III. Eine europäische Besonderheit?//\\ S. 67–122 in: Helga Schnabel-Schüle (Hg.): Vergleichende Perspektiven – Perspektiven des Vergleichs. Studien zur europäischen Geschichte von der Spätantike bis ins 20. Jahrhundert; Mainz 1998.
 +  * ''Szabó, Thomas''\\ //Botenwesen. Allgemein. Westliches Europa//\\ Sp. 484-487 in: Lexikon des Mittelalters 1983. Zusammenfassung des Standes der Forschung zum spätmittelalterlichen Botenwesen.
 +  * ''van der Linden, James''\\ //Briefwisseling tussen Vlaanderen en Venetië in de XIVe en XVe eeuw//\\ Le Philatéliste Belge – De Belgische Filatelist (Société Philatélique Belge) 93.7 (2013) 190-195
 +  * ''Walser, Robert''\\ //Lasst mich ohne nachricht nit.\\ Botenwesen und Informationsbeschaffung unter der Regierung des Markgrafen Albrecht Achilles von Brandenburg.// [1414-1486]\\  Dissertation bei ''Claudia Märtl'' an der Ludwig-Maximilians-Universität München 2004: Fakultät für Geschichts- und Kunstwissenschaften. 524 S. Bibliogr. S. 478–515. [[https://edoc.ub.uni-muenchen.de/2796/1/Walser_Robert.pdf|Online]]\\ Im  Einführungskapitel wird die Begrifflichkeit diskutiert und der Stand der Forschung kritisch dargelegt: im klassischen Latein im Zusammenhang mit dem //cursus publicus// besonders häufig als //cursores//, //agentes in rebus//, //iuvenes//, //mittendarii//, in der Bibel //nuntius// (nuntii) als Boten, später eher Gesandte; //cursor// 'Läufer' ('lopere', mit Bedeutungsnähe zu Gerichtsbeamter, Reiter in einer Vorhut, fliegender Händler), im engeren Sinne als Briefträger: //perlator// 'träger/Bringer' (lat. perferre 'hintragen, überbringen'; //missus//, //portitor litterarum//; Boten des Herrschers puer (pueri) 'Knecht', das Recht auf öffentliche Beförderung beanspruchten (evectio publica); Klosterboten.\\ Schwierig ist die Abgrenzung zu Transportdiensten:  //scaram facere//, oder //rosselehen//\\ Der //garzune// (daraus später franz. //garçon//) wird beschrieben als ein durch Kleidung und Stab besonders ausstaffierter, würdevoller Knappe in der Funktion als Bote.\\ Ein besonders Merkmal ist die Botenbüchse (auch: //barril//, //briefvaz//), die neben Wasserflasche und [[wiki:proviantbeutel|Proviantbeutel]] zu sehen ist.\\ Ab dem [[wiki:unterwegs_im_13._jahrhundert|13. Jahrhundert]] Universitätsboten 'nuntii minores sive volantes'.\\ Im [[wiki:unterwegs_im_14._jahrhundert|14.]]/[[wiki:unterwegs_im_15._jahrhundert|15.]] Jahrhundert beginnt die Postgeschichte mit dem 'brivedregher' im Unterschied zu Machtboten oder städtischen Ratssendboten, einhergehend mit Botenordnungen und Botenorganisationen.
 +
 +==== Das Botenwesen der Neuzeit ====
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 +  * ''Behringer, Wolfgang''\\ //Infrastrukturentwicklung als Kriterium für Zentralörtlichkeit im frühneuzeitlichen Deutschland//\\ S. 69-75 in: Jansen, Michael, Roeck, Bernd [Hg.]: Entstehung und Entwicklung von Metropolen. 4. Symposium der Interdisziplinären Arbeitsgruppe Stadtkulturforschung I.A.S., Bonn, 20.-23. Juni 1996. Aachen 2002
 +  * ''Wolfgang Behringer''\\ //Im Zeichen des Merkur. Reichspost und Kommunikationsrevolution  in der Frühen Neuzeit//\\ (=Veröffentlichungen des Max-Planck-Instituts fur Geschichte, 189). Göttingen 2003, S. 26-39
 +  * ''Johann Ludwig Klüber''\\ //Das Postwesen in Teutschland: wie es war, ist, und seyn könnte//.\\ 225 S. 1 Tafel. Erlangen 1811: J.J. Palm. [[https://books.google.de/books?id=Yc4o2u1GE-oC&hl=de&pg=PR1#v=onepage&q&f=false|Online]]\\ Das Werk schließt mit einer Nachrede: //»Auch ist nicht schwer, vorherzusehen, wohin, bei längerer Fortdauer und Ausdehnung des jetzt grossentheils herrschenden Postsystems, es endlich mit der Post selbst kommen müsste. An vielen Orten würde man genöthigt werden, statt der täglichen reitenden Post sich zu begnügen mit einer zweimaligen in der Woche, statt der reitenden mit Fußpost, statt des Postwagens mit einem einspännigen Karren, nach Art der französischen //Pataches//, oder gar mit Eselspost, mit Transportirung der Packete auf Eseln (//poste aux ânes//), da schon jetzt die ganze Ladung manches Postwagens auf einen Esel gepackt werden könnte.«//
 +  * ''Carl Löper''\\ //Das Botenwesen und die Anfänge der Posteinrichtungen im Elsaß, insbesondere in der freien Reichsstadt Straßburg.//\\ Archiv für Post und Telegraphie 4 (1876) 179--204, 231--288
 +  * ''Marchand Patrick''\\ //Le maître de poste et le messager : une histoire du transport public en France au temps du cheval, 1700-1850.//\\ 366 S. Bibliogr. S. 341-347, Glossar, Index. Paris 2006: Belin.
 +  * ''Ruth Stützle''\\ //Die Botin : das etwas andere Leben der "Beuremer Elsa"// [= Elsa Saile 1928-1984]\\ (= Magisterarbeit Universität Tübingen) 176 S. Bibliogr. S. 157--164. Tübingen 2001: Silberburg. [[https://d-nb.info/99053362X/04|Inhalt]] 
 +  * ''Serra, Armando''\\ //Monopolio naturale: Di autori postali nella produzione di guide italiane d’Europa.//\\ Archivio per la storia postale: Comunicazioni e società. 14-15 (2003) 19-80. [[https://risorse.issp.po.it/rivista/asp14-Serra.pdf|Online]] Vorgestellt und analysiert werden:
 +    * 1562 Brescia\\ ''Anonimo''.\\ //Le poste necessarie ai Corrieri per l’Italia, Francia, Spagna e Alemagna.//
 +    * 1563 Rom\\ ''Giovanni dell’Herba''\\ [[wiki:itinerar|Itinerario]] delle Poste per diverse Parti del Mondo
 +    * 1608 Milano\\ ''Ottavio Codogno'', luogotenente del corriere maggiore di Milano\\ //Nuovo itinerario delle Poste per tutto il mondo//
 +    * 1630 Venezia\\ ''Mandricardo Benzoni'' et alii corrieri della Repubblica di Venezia\\ Itinerario dei viaggi
 +    * 1682 Roma\\ ''Giuseppe Miselli'', alias Burattino, corriere\\ //Il Burattino veridico overo instruzione generale per chi viaggia, con la descrizione dell’Europa//
 +    * 1718 Venezia\\ ''Giovanni Vidari'', fu corriere della Repubblica di Venezia\\ //Viaggio in pratica o sia Istruzione generale e ristretta// 
 +    * 1778 Modena\\ ''Domenico Boccolari'', corriere\\ //Nuovo e moderno Libro de’ viaggi// 
 +    * 1817 Milano\\ ''Francesco Gandini'', impiegato postale (1819), controllore (1830), ispettore postale (1838) in Lombardia\\ //Itinerario postale, geografico, statistico e di commercio degli stati generali d’Europa// 
 +
 +==== Graphik ====
 +
 +  * ''Albrecht​ Dürer'': //Der große Bote//\\ 1494–1495 Kupferstich 10×11,3 cm\\ Dresden, Kupferstichkabinett​. [[http://www.zeno.org/Kunstwerke/B/D%C3%BCrer,+Albrecht%3A+Der+gro%C3%9Fe+Bote|Online]]
 +  * ''Albrecht​ Dürer'': //Der kleine Bote//\\  um 1496 Kupferstich 10,8×7,7 cm\\ New York, Metropolitan, Museum of Art, Department of Drawings. [[http://www.zeno.org/Kunstwerke/B/D%C3%BCrer,+Albrecht%3A+Der+kleine+Bote|Online]]
 +  * ''Erhard Schoen'': //Deutscher Fürst und türkischer Bote//\\ um 1550 Holzschnitt & Dialog 34,4×26,3 cm, Gotha Herzogliches Museum (Landesmuseum) [[http://www.zeno.org/Kunstwerke/B/Schoen,+Erhard%3A+Deutscher+F%C3%BCrst+und+t%C3%BCrkischer+Bote|Online]]
 +  * ​''Guler-Schule'': //Die junge Frau und der Bote (Indien)//\\ 1765 London: Viktoria & Albert Museum. [[http://www.zeno.org/Kunstwerke/B/Guler-Schule%3A+Die+junge+Frau+und+der+Bote?hl=schule|Online]]\\ 
 +
 +  * ''Matt, Gustav Alphons''\\ //Die Botenanstalt Lindau-Mailand: nebst Katalog der Boten-Poststempel 1771-1826.//\\ [Zug-Oberwil]: [Verlag nicht ermittelbar]. Typoskript. 57 Blätter\\ sowie unvollständig in: Briefmarkenrundschau. Monatsschrift für Philatelie, 24.11 (1948) 211-213, 24.12: 240-242; 25(1949): 25.1: 19-23, 25.6: 105-106, 111-112, 25.9: 151-153, 25.10: 176-178, 25.11: 207-209, 215 ; 26.1 (1950) 14-17 mne.
 +
 +==== Postwesen ====
 +
 +  * ''Hermann Glaser & Thomas Werner''\\ //Die Post in ihrer Zeit: Eine Kulturgeschichte menschlicher Kommunikation.//\\ Heidelberg v. Decker 1990
 +  * ''O. Veredarius''\\ //Das Buch von der Weltpost. Entwickelung und Wirken der Post und Telegraphie im Weltverkehr .//\\ 367 S. Ill J. Meidinger Berlin 1885, u.a. Nachdruck 1986 transpress VEB Verlag für Verkehrswesen.
 +  * ''Wilhelm Heinrich Matthias ''\\ //Über Posten und Post-Regale : mit Hinsicht auf Volksgeschichte, Statistik, Archäologie und Erdkunde//\\ XIV, 368 S. Berlin 1832: in Kommission bei Siegfried Mittler. [[https://www.digitale-sammlungen.de/de/view/bsb10932383|Online]]
 +  * ''Eugène Vaillé''\\ //Histoire générale des Postes françaises//\\ Paris 1947--: Presses universitaires de France
 +    * 1. Des origines a la fin du Moyen Age
 +    * 2. De Louis XI à la création de la Surintendance générale des postes (1477-1630)
 +    * 3. De la réforme de Louis XIII à la nomination de Louvois à la Surintendant générale des postes (1630-1668)
 +    * 4. Louvois, surintendance général des postes (1668-1691)
 +    * 5. La Ferme générale et le groupe Pajot-Rouillé (1691-1738)
 +    * 6.1-2. La Ferme générale et le groupe Grimod-Thiroux (1738-1789)
 +  * ''Wolpert, Hermann''\\ //Schrifttum über das deutsche Postwesen//\\
 +    * Band 1: //Vom Anfang des [[wiki:unterwegs_im_16._jahrhundert|16. Jahrhunderts]] bis zum Ende des Römischen Reichs Deutscher Nation.//\\ 1937/2. stark erw. Ausg. München 1950: Ges. zur Erforschung der Postgeschichte in Bayern. Archiv für das Post- und Fernmeldewesen. 2.7 (1950) [465]-612.
 +    * Band 2: //Vom Ende des Römischen Reichs Deutscher Nation (1806) bis zur Gründung des Deutschen Reichs (1870)//\\ Archiv für das Post- und Fernmeldewesen. 4.4 (1952) 178-272
 +    * ''Alfred Koch''\\ Band 3: //Schrifttum über das Deutsche Postwesen 1871-1964.//\\ 323 S. Hamburg-Berlin 1966: R.v. Decker, G. Schenck.
 +    * Band 4: //Nachtrag 1500-1964//\\ X, 222 S. Hamburg 1969: Decker.
 +    * Band 5:// 1965-1970//\\ X, 275 S. Hamburg 1969: Decker.
  
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