»Great White Hunter« erscheint gedruckt ab 1849, zuerst in einem New Yorker Magazin und bezeichnet damit ironisch den Trapper Paddy Longbow
bei der Jagd gemeinsam mit Indianern. 1), 1853 wird Captain Daniel Boone
ehrend als solcher bezeichnet und 1856 wird eine Person in einem genealogischen Werk so genannt:
»We often joined in these rude ceremonies for the purpose of conciliating our red neighbors and it had the desired effect I could use the bow the hatchet and the spear with the best of them and my brother was designated among them as the great white hunter« 2) und dort lässt Sir Henry Rider Haggard
1887 seinen Allan Quatermain Abenteuer erleben, eine Figur, zu der Haggard von Frederick Selous
(1851–1917) inspiriert wurde. Der Begriff wird zum Topos, der reale Jäger wird zur beispielhaften Figur.
Lebende Jäger und wirkliche Safaris beförden das literarische Bild. 1910 schildert Teddy Roosevelt
seine Safari, insbesondere die Jagd auf vier der Big Five 3). Der Jäger Bror von Blixen-Finecke
(1886–1946) heiratete Karen Blixen
, geborene Dinesen, die 1937 Out of Africa schrieb. Der Jäger Denys Finch-Hatton (1887–1931) wurde später ihr Liebhaber. Ernest Hemingway
(1899–1961) ging in Ostafrika auf Safari mit dem Jäger und Autor John Henry Patterson
(1867–1947), mit Philip Percival
(1886–1966) und Bror von Blixen-Finecke
, die dann als Vorbilder für seine Figuren Francis Macomber and Robert Wilson wurden 4)
Dennoch verbreitet sich der Begriff erst ab den 1950er Jahren massenhaft, 1957 findet ein Great White Hunter Contest in San Francisco statt, der Gewinner »… gets an all expense paid vacation for two in Africa«. 5)
Der Begriff wandert als Topos vom wilden nordamerikanischen Trapper, Mountain Man und Freebooter über den Abenteurer zum ostafrikanischen sportsman, der game jagt und später mit dem Ranger verschmilzt. Ursprünglich hat er allerdings eine sachlich beschreibende Funktion überall dort, wo weiße Jäger gemeinsam mit ihren Dark Companions jagten.
→ englische Wikipedia
Baldwin, W. C.
Herne, Brian
Jeannette Eileen Jones
Mayer, Ruth
Russell West
, Frank Lay
(Hg.): Subverting Masculinity. Leiden 2000: Brill. DOIPierre-Armand Roulet
Stanley, Paul
Payne Kenyon Kilbourne
William Henry Giles Kingston
Theodor Roosevelt