wiki:1984_von_bangui_nach_goma
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+ | ====== Von Bangui nach Goma ====== | ||
+ | 23. März bis 20. April 1984 mit einem Magirus Mercur | ||
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+ | In Bangui stellte sich dieselbe Frage wie in Khartoum: Wie geht es weiter? Nach Hause fliegen war für mich keine Option, auch nicht der Weg nach Norden, übrig blieben: | ||
+ | • Mit öffentlichen Verkehrsmitteln nach Kongo/ | ||
+ | • Eine Piroge (Einbaum) kaufen und über den Ubangui zum Kongo bis Kinshasa? | ||
+ | • Den Faun reisefertig machen? | ||
+ | Geprüft haben wir alle Alternativen. Am 11. März fuhren wir zum Hafen und liehen uns von einem einheimischen Bootsführer eine Piroge. Jeder durfte mal eine halbe Stunde auf dem Ubangui sein Glück versuchen, den sechs bis acht Meter langen Einbaum staken und rudern. Im ruhigen Wasser erwies sich das als nicht so schwierig. Richtig motivierend ist es zu wissen, dass die Flüsse voller Krokodile sind. Schwieriger wurde es nach dem Anlegen am Ufer: Wir wären soeben illegal eingereist, meinten die Polizisten. Hahaha. | ||
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+ | Anderntags gingen wir zu deutschen Botschaft. Laut Tagebuch meinte der Beamte: // | ||
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+ | Aus dieser Richtung kam gestern '' | ||
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+ | Am 13. März fährt ein //Magirus Mercur// auf den Platz, ein deutsches Pärchen aus Hamburg steigt aus. Die wollen den Wagen verkaufen – 11.000 DM - und müssen zurück nach Deutschland. Am 19. März kaufen wir Michael den Wagen ab, Harald und ich teilen uns die Kosten, außerdem nehmen wir noch Leute mit. Am 23. März verlassen wir Bangui. Das Leben dort war teuer und hat mich täglich sieben US-Dollar gekostet. | ||
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+ | Vier Tage später erste Schweißarbeiten, | ||
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+ | In Zaire wird der Regen stärker, der Dschungel dichter, die Flüsse breiter und die Sitten rabiater. Wer über den Fluss will, muss fünf Liter Treibstoff abgeben und eine [[wiki: | ||
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+ | 40 Kilometer vor Buta blieben wir auf einer Plantage, da gab es Bier! Der Checkpoint in Buta sei die Pest, erzählte man uns wiederholt, die Polizei plündere alle Durchreisenden. Man empfiehlt die Nacht zum Durchfahren, | ||
+ | Für einen Ortsunkundiger ist das ein bißchen blöd. Man passiert einen Ort im Dschungel, in dem es kein elektrisches Licht gibt und natürlich auch keine Schilder, denn alle kennen sich ja aus. [[wiki: | ||
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+ | Mit Schaufel und Brechstange sollte der Graben zur Rampe werden. Bis Mitternacht hatten wir vier Meter Graben aufgerissen und kamen immer noch nicht raus. Um halb zwei nachts kam der Lkw von //Encounter Overland// vorbei (die gibt es immer noch: https:// | ||
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+ | In der Steppe ist es meist einfach, in den [[wiki: | ||
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+ | Wasser gibt es überall, aber frisches [[wiki: | ||
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+ | Bei der Fahrt auf den //Mount Hoyo// gab es viele Begleiter: rund ein Dutzend Pygmäen hingen außen am Wagen, Pfeil und Bogen auf dem Rücken, und jauchzten bei jedem Schlagloch. Die sind einfach gut drauf. Ihr Insektenschutzmittel (Fett plus Asche) wird allerdings schnell ranzig und so riecht man ihre Anwesenheit. | ||
+ | Der Mount Hoyo ist nur etwa 1400 Meter hoch, dennoch blicken wir über die Wolken. Die nächste Fahretappe bringt uns zum vergletscherten Ruwenzori, mit der ganzen Vulkankette ein Teil des Virunga-Nationalparks. Dies waren vermutlich die Mondberge, von denen '' | ||
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+ | Zwar kommen wir mit heilen Knochen wieder runter, stellen aber am Magirus fest, dass die Hauptlage der Blattfeder vor dem [[wiki: | ||
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+ | Die Ausläufer der Berge weiten sich zur Steppe voller Elefanten, Wasserbüffel, | ||
+ | Bei Goma überqueren wir die Grenze nach Ruanda. Willkommen in der Zivilisation. Im Tagebuch steht: |