wiki:1999_iran
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- | ===== Impressionen aus dem Iran ===== | + | ===== Auf vergessenen Pfaden von Köln nach Indien Teil 2 ===== |
- | == Sonja Roschy & Norbert Lüdtke (1999) | + | |
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//Unsere Route führte uns mit dem Auto, einem 18 Jahre alten Ford Escort, von der Türkei aus in den Iran (bei Dogubayazit) und von dort über Täbris, Teheran, Isfahan wieder nach Norden, auf einer Nebenstrecke nach Turkmenistan. Einige besonders eindrucksvolle Situationen haben wir im Folgenden skizziert.// | //Unsere Route führte uns mit dem Auto, einem 18 Jahre alten Ford Escort, von der Türkei aus in den Iran (bei Dogubayazit) und von dort über Täbris, Teheran, Isfahan wieder nach Norden, auf einer Nebenstrecke nach Turkmenistan. Einige besonders eindrucksvolle Situationen haben wir im Folgenden skizziert.// | ||
==== Erste Eindrücke ==== | ==== Erste Eindrücke ==== | ||
- | Schon auf türkischer Seite hatten wir eine Wasserscheide passiert, nun fließen die Gewässer ins Kaspische Meer. Auch die Landschaft ändert sich, es wird trockener und die Berge zu beiden Seiten bieten runde, verwaschene Formen mit Mulden und Schuttkegeln zu ihren Füßen – sie sehen uralt aus und haben sich im Laufe der Äonen eine Würde erworben, die ihr Antlitz prägt und sie gelassen zuschauen läßt dem hektischen Treiben der kurzlebigen Menschlein. In diesem Grenzland von Türkei, Armenien, Aserbaidschan, | + | Schon auf türkischer Seite hatten wir eine Wasserscheide passiert, nun fließen die Gewässer ins Kaspische Meer. Auch die |
Die Lehmarchitektur dieser Region hat jedoch kaum Zeugnisse bestehen lassen – wenn diese Häuser nicht gepflegt werden, zerreiben Wind, Wasser und Temperaturunterschiede die einfachen Häuser innerhalb weniger Jahre oder Jahrzehnte zu Staub, der sich in nichts von der Umgebung unterscheidet. Vieles spricht jedoch dafür, daß sich in der Bebauung kaum etwas geändert hat. Wer sich in diesen nomadischen Kulturen seßhaft machte, ersetzte den Zaun durch eine wehrhafte, hohe Lehmmauer, setzte eine massive, doppelflügelige Holztür ein und gab dem ganzen ein abweisendes Äußeres. In den vier Ecken genügten jeweils zwei weitere Mauern, um eine bescheidene Unterkunft herzurichten; | Die Lehmarchitektur dieser Region hat jedoch kaum Zeugnisse bestehen lassen – wenn diese Häuser nicht gepflegt werden, zerreiben Wind, Wasser und Temperaturunterschiede die einfachen Häuser innerhalb weniger Jahre oder Jahrzehnte zu Staub, der sich in nichts von der Umgebung unterscheidet. Vieles spricht jedoch dafür, daß sich in der Bebauung kaum etwas geändert hat. Wer sich in diesen nomadischen Kulturen seßhaft machte, ersetzte den Zaun durch eine wehrhafte, hohe Lehmmauer, setzte eine massive, doppelflügelige Holztür ein und gab dem ganzen ein abweisendes Äußeres. In den vier Ecken genügten jeweils zwei weitere Mauern, um eine bescheidene Unterkunft herzurichten; | ||
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Alle Verkehrsregelungen werden ignoriert, auch rote Ampeln, Einbahnstraßen. Hier gelte ich als Verkehrshindernis, | Alle Verkehrsregelungen werden ignoriert, auch rote Ampeln, Einbahnstraßen. Hier gelte ich als Verkehrshindernis, | ||
- | Auf der Autobahn nach Isfahan mache ich dann noch ganz andere Beobachtungen: | + | Auf der Autobahn nach Isfahan mache ich dann noch ganz andere Beobachtungen: |
==== Coo–Cack–Cola und iranische Doppelmoral ==== | ==== Coo–Cack–Cola und iranische Doppelmoral ==== | ||
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Wieder einmal staune ich über die Kunst der Iraner, öffentlich in einem privatem Raum zu agieren, denn auch die auf den Stufen sitzenden und Meditierenden haben ihre Privatsphäre unsichtbar aufgebaut, werden respektiert und bleiben ungestört. Mir scheint. Im Iran gibt es einen respektvolleren Umgang mit der Natur, den Elementen als sonstwo in der Region. Was würde wohl ein Iraner sagen, der den vollgeschissenen Rasen im Kölner Volksgarten sähe? So etwas gibt es hier nicht. Hier werden Rasenflächen gewässert und gepflegt und die wenigen Hunde verjagt. | Wieder einmal staune ich über die Kunst der Iraner, öffentlich in einem privatem Raum zu agieren, denn auch die auf den Stufen sitzenden und Meditierenden haben ihre Privatsphäre unsichtbar aufgebaut, werden respektiert und bleiben ungestört. Mir scheint. Im Iran gibt es einen respektvolleren Umgang mit der Natur, den Elementen als sonstwo in der Region. Was würde wohl ein Iraner sagen, der den vollgeschissenen Rasen im Kölner Volksgarten sähe? So etwas gibt es hier nicht. Hier werden Rasenflächen gewässert und gepflegt und die wenigen Hunde verjagt. | ||
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wiki/1999_iran.1538715484.txt.gz · Zuletzt geändert: 2019/12/07 14:59 (Externe Bearbeitung)