wiki:bild_von_afrika
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+ | ====== Das Bild Afrikas ====== | ||
+ | Über Libyen, den einzigen Teil Afrikas, den die Griechen im [[wiki: | ||
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+ | ===== Der »dunkle« Kontinent ===== | ||
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+ | Dass die [[wiki: | ||
+ | „So geographers, | ||
+ | With savage pictures fill their gaps, | ||
+ | And o’er unhabitable downs | ||
+ | Place elephants for want of towns.“ | ||
+ | Wer nicht auf eigene Reiseerfahrungen zurückgreifen kann, ist auf die Medien angewiesen. Das Bild von Afrika wächst heran über Kinderbücher //(Zehn kleine Negerlein),// | ||
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+ | Der Südafrikaner '' | ||
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+ | Afrika ist jedenfalls der schwarze Kontinent und birgt dunkle Geheimnisse. Der Afrikaforscher und Journalist '' | ||
+ | Im dunklen Erdteil Afrika | ||
+ | Starb eine Ziehharmonika. | ||
+ | Sie wurde mit Musik begraben. | ||
+ | Am Grabe saßen zwanzig Raben. | ||
+ | Der Rabe Num’ro einundzwanzig | ||
+ | Fuhr mit dem Segelschiff nach Danzig | ||
+ | Und gründete dort etwas später | ||
+ | Ein Heim für kinderlose Väter. | ||
+ | Und die Moral von der Geschicht? – | ||
+ | Die weiß ich leider selber nicht. | ||
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+ | Umgekehrt hat aber auch die helle Haut der Weißen eine besondere Bedeutung in Afrika. Bei vielen afrikanischen Völkern dient traditionell weiße Farbe dazu, um mit Verstorbenen Kontakt aufzunehmen. Mit ihr bemalen Tänzer und Betende ihre Körper, um den guten Ahnengeistern zu gleichen. Der Glaube, daß die im Jenseits lebenden Verstorbenen eine weiße Haut besitzen, rührt daher: zum einen erblaßt die braune Haut Sterbender zusehends, zum anderen kommen Neugeborene hellhäutiger zur Welt, als sie später sind. Dieses Nachdunkeln führen Medizinmänner auf die dunkle Erde und das Einwirken der schwarzen Erdgeister zurück. | ||
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+ | Manche Botschaften der Reisebuchautoren zielt aufs [[wiki: | ||
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+ | Nach dem Zweiten Weltkrieg meint man es gut, wohlwollend werden die Kolonien in die Selbständigkeit entlassen – aber auch, weil sich England und Frankreich die Kolonien nicht mehr leisten können. Deutschland hat es besser, seine Kolonien sind schon seit der Versailler Konferenz nach dem Ersten Weltkrieg abhanden gekommen. Das erweist sich nun als Vorteil, man gilt nicht als Kolonialherr und erkauft sich die Sympathie der Dritten Welt durch Entwicklungshilfe. | ||
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+ | Dennoch verschwimmen Tier- und Menschenbilder auch noch bei '' | ||
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+ | Schwarz-weiß-Malerei bedeutet auch, daß Grauwerte verloren gehen. Das Leben ist immer intensiv, schwarz oder weiß, gut oder furchtbar, herrlich oder abstoßend, euphorisierend oder deprimierend. Und meist liegen beide Extreme ganz nah beieinander. Das macht in Afrika das Leben aus. Entweder es regnet, dann gibt es in Hülle und Fülle zu essen. Oder der Regen bleibt aus. Dann hungern Mensch und [[wiki: | ||
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+ | ==== Zu den Quellen des Nils ==== | ||
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+ | „Zu den Quellen des Nils zu reisen“ bedeutete über [[wiki: | ||
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+ | Alt wie die Geschichte der abendländischen Zivilisation ist auch die Suche nach den Quellen des Nils. Rund 1000 Generationen haben versucht, das Rätsel zu lösen. Nur für die, die an den Quellen lebten, war es nie ein Rätsel. Für sie waren die Quellen des Nils aber auch nie Mythos, sondern Alltag im regenreichen Hochland von Uganda und Ruanda. Bereits '' | ||
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+ | //»… so gibt es doch nichts, was ich lieber kennenlernen möchte, als die so viele [[wiki: | ||
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+ | //»Caput Nili quaerere«// | ||
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+ | Lange wurde der //Abay//, der Blaue Nil, als der Hauptfluß angesehen und seine Quellen im äthiopischen Hochland nahe dem Tanasee als die »wahren« Quellen des lebenspendenden Stromes. Was lag auch näher, als in dem gebirgigen Land die seit dem Altertum legendären Mondberge zu erblicken. Allerdings sind rund um den Tanasee keine schneebedeckten Berge zu sehen. | ||
+ | |||
+ | Es gilt heute als erwiesen, daß '' | ||
+ | |||
+ | Die Kenntnis von den großen Seen und den mächtigen Bergriesen tief im Süden des Kontinents gelangte erst spät nach Europa. Wer hätte auch vermutet, daß die Quellen des Weißen Nils sogar noch südlich des Äquators zu suchen seien? Schließlich zeigte die Erfahrung, daß es heißer wurde, je südlicher man reiste. Und höhere Hitze bedeutete schließlich auch größere Trockenheit. Wo also sollten die Wassermassen herkommen? | ||
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+ | Nun saßen in einer kleinen Station an der Ostküste des Erdteils um die Mitte des vorigen Jahrhunderts deutsche Missionare, die beiden schwäbischen Theologen '' | ||
+ | |||
+ | Burton behauptete aber das gleiche vom Tanganjika! Um die Richtigkeit seiner Ansichten zu beweisen, blieb Speke nichts anderes übrig, als zusammen mit einem anderen Begleiter, dem Schotten '' | ||
+ | |||
+ | Aber auch das genügte Speke noch nicht; sie zogen flußabwärts, | ||
+ | |||
+ | ===== Rezensionen ===== | ||
+ | Von [[wiki: | ||
+ | |||
+ | ==== Pat Shipman: Mit dem Herzen einer Löwin ==== | ||
+ | Pat Shipman | ||
+ | Mit dem Herzen einer Löwin | ||
+ | Lady Florence Baker und ihre Suche nach den Quellen des Nils | ||
+ | 1. Auflage, Aus dem Amerikanischen von Ulrike Frey (To the Heart of the Nile 2004) | ||
+ | München: Malik 2005 | ||
+ | Pappband mit Lesebändchen und Umschlag 13 x 21,5 cm | ||
+ | 400 Seiten, 52 Textabb., drei Karten | ||
+ | |||
+ | //»Über Florences frühe Kindheit gibt es nur spärliche Aufzeichnungen – sie war einfach schon immer eine geheimnisvolle Frau. … Anstelle schwerfälliger Formulierungen wie „Mag sie gesagt haben“ oder „hat er sich vermutlich gefragt“ habe ich Florence … Gedanken und Worte in den Mund gelegt …«// Anders formuliert: die Menge an Fakten ist hier umgekehrt proportional zum Umfang des Buches. Siebenseitige Anmerkungen, | ||
+ | |||
+ | Der Plot: Das 14-Jährige Waisenmädchen '' | ||
+ | |||
+ | Erst Mitte August 1898 gelangte der deutsche Arzt und Forschungsreisende '' | ||
+ | |||
+ | Immerhin ist eines merkwürdig; | ||
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+ | ==== Martin Dugard: Auf nach Afrika ==== | ||
+ | |||
+ | Martin Dugard | ||
+ | Auf nach Afrika! | ||
+ | Stanley, Livingstone und die Suche nach den Quellen des Nils | ||
+ | 1. Auflage, Aus dem Amerikanischen von Ulrike Frey. München: Malik 2003 | ||
+ | Pappband mit Umschlag und Lesebändchen 13,5 x 21,5 cm: 332 Seiten, Textabb. | ||
+ | Anmerkungen, | ||
+ | Stanley, Livingstone und die Suche nach den Quellen des Nils ist Programm genug für drei Bücher, doch zu trenenn sind sie nicht. Anscheinend schlossen die Expeditionen der beiden Protagonisten ein [[wiki: | ||
+ | |||
+ | Der vorliegende Band beschreibt den Ablauf der damaligen Geschehnisse aus einem biographischen Ansatz heraus, handlungsorientiert und packend, doch immer aus Sicht der beiden Protagonisten, | ||
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+ | Adam Hochschild | ||
+ | Schatten über dem Kongo | ||
+ | Die Geschichte eines der großen, fast vergessenen Menschheitsverbrechen | ||
+ | Stuttgart 2000 | ||
+ | |||
+ | Albert Londres | ||
+ | Afrika, in Ketten | ||
+ | Reportagen aus den Kolonien | ||
+ | Aus dem Französischen von Petra Bail und Yvan Goll | ||
+ | Nachwort von Irene Albers und Wolfgang Struck | ||
+ | Die Andere Bibliothek, Berlin 2020. 376 S. | ||
+ | |||
+ | Rezension in Die ZEIT 15. Juli 2020 //Wolfgang Bauer//: [[https:// | ||
+ | |||
+ | ==== James Stephenson: Traumgänger ==== | ||
+ | |||
+ | James Stephenson | ||
+ | Traumgänger | ||
+ | Spurensuche bei den Hadza in Ostafrika | ||
+ | Aus dem Amerikanischen von Thomas Bauer | ||
+ | München: Frederking & Thaler 2001 | ||
+ | Pappband mit Umschlag 14 x 22 cm | ||
+ | 315 Seiten, 12 Farbtafeln, Textabb. | ||
+ | |||
+ | * Die Hadza sind ein khoisanides Volk, also verwandt mit den San (Buschmänner) und sprechen wie diese eine Klicklautsprache. Sie leben am Eyasisee im nördlichen Tansania. | ||
+ | * James Stephenson bepflanzt Dachgärten in New York und ist vom „Afrika-Virus“ befallen (Niemand käme auf die Idee, vom Europa-, Amerika- oder Asienvirus zu sprechen - warum eigentlich nicht?) Ein Fiebertraum brachte ihn dazu, die Hadza aufzusuchen.Träume durchweben dieses Buch und ich finde es erstaunlich, | ||
+ | Eine Traumdeutung endet in einer Ahnenbeschwörung und Stephenson findet sich unvermittelt auf einem Baum kilometerweit vom Lagerfeuer entfernt wieder. Ein alter Mann geleitet ihn zurück und ist pötzlich verschwunden, | ||
+ | |||
+ | Stphenson ist monatelang bei den Hadza und verbringt immer wieder eine Zeit des Jahres dort. Er romantisiert nicht und schildert auch seine Verzweiflung bei dem Versuch, das Leben eines kranken Kindes zu retten. Doch er ist spürbar beeindruckt vom naturnahen Leben der Hadza und sieht die Vorteile dieses Lebens: ein gesundes Körpergefühl, | ||
+ | |||
+ | Obwohl es das erste Buch des Autors ist, ist es sehr gut geschrieben. Innen- und Außenwelt werden aufmerksam beobachtet und detailliert beschrieben. Dazu muß er entweder unentwegt Notizen gemacht haben oder die Phantasie hat die weißen Flächen der Erinnung gefüllt. Beides ist möglich, doch das Buch preist sich als Reisebericht an und nicht als Roman. | ||
+ | Doch wie auch immer: Mir hat es sehr gut gefallen, ich habe es gerne gelesen und ich empfehle es gerne weiter. | ||
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+ | ==== Michael Birnbaum: Die schwarze Sonne Afrikas ==== | ||
+ | |||
+ | Michael Birnbaum | ||
+ | Die schwarze Sonne Afrikas | ||
+ | München: Piper 2000 | ||
+ | 356 Seiten, Vorsatzkarten | ||
+ | Der Titel ist identisch mit dem eines Buches des schon lange verstorbenen Afrikanisten '' | ||
+ | '' | ||
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+ | Vor rund 2000 Jahren sagte man: //»Aus Afrika kommt immer etwas Neues.«// Wer etwas Unmögliches anstrebte, dem wurde gesagt, er suche die Quellen des Nils. Ob Birnbaums Worte oder die geflügelten Worte der Römer: Erkennbar ist die Hilflosigkeit, | ||
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+ | Diese Hilflosigkeit prägt (fast) alle Bücher über Afrika. Die Sprache scheint nicht mächtig genug zu sein, das Erlebnis Afrika in allgemein verständliche Bilder zu kleiden. Einen Satz finde ich, bei dem ich heftig nicken muß: //»Es gibt keine Grauwerte in Afrika. Das Leben ist immer intensiv, schwarz oder weiß, gut oder furchtbar, herrlich oder abstoßend, euphorisierend oder deprimierend.«// | ||
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+ | Bei Amazon steht:// »Dabei beschreibt der Autor nicht chronologisch, | ||
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+ | ===== Literatur ===== | ||
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+ | * '' | ||
+ | * The geographical description of all the kingdoms, and provinces of that empire; the natural and political history; the manners, customs, and religion of those people, &c | ||
+ | * Travels in Arabia Felix, wherein many things of that country, not mention' | ||
+ | * An account of the kingdoms of Cambate, Gingiro, Alaba, and Dancati beyond Ethiopia in Africk, never travelled into by any but the Jesuits, and consequently wholly unknown to us. | ||
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+ | ==== Bibliographien ==== | ||
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+ | ==== Der Blick zurück ==== | ||
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+ | * '' | ||
+ | * '' | ||
+ | * '' | ||
+ | * '' | ||
+ | * '' | ||
+ | * '' | ||
+ | * '' | ||
+ | * //New encyclopedia of Africa//.\\ 5 Bde. Detroit 2008: Thomson/ | ||
+ | - Abd al-Qadir bis Cummings, John | ||
+ | - Dakar–Hydrology | ||
+ | - Ibadan–Mzilikazi | ||
+ | - Nairobi–Symbols | ||
+ | - Taboo and Sin–Zubayr, | ||
+ | * '' | ||
+ | |||
+ | ==== Kartographie ==== | ||
+ | |||
+ | * '' | ||
+ | * I. Tome 1: Époque avant Ptolémé (1926). | ||
+ | * Tome 2: Ptolémée et époque gréco-romaine, | ||
+ | * II. Tome 2: Ptolémée et époque gréco-romaine, | ||
+ | * III. Tome 3: Époque arabe, fasc. 1 (1930), fasc. 2 (1932), fasc. 3 (1933) bis S. 764b. | ||
+ | * IV. Tome 3: Époque arabe, fasc. 3 (1933), ab S. 765, fasc. 4 (1934), fasc. 5 (1935). | ||
+ | * V. Tome 4: Époque des portulans, suivie par l' | ||
+ | * VI. Tome 4: Époque des portulans, suivie par l' | ||
+ | * '' | ||
+ | * '' | ||
+ | * África Antigua | ||
+ | * El origen negroafricano del Antiguo Egipto | ||
+ | * Romanos en África/Los siglos oscuros. | ||
+ | * África clásica | ||
+ | * El Imperio de Ghana/ Bilad es Zanj y el origen de los swahili | ||
+ | * El Imperio de Mali | ||
+ | * China visita África | ||
+ | * El Preste Juan: entre la leyenda y la historia | ||
+ | * El contacto occidental, periodo predador | ||
+ | * Portugueses en África Occidental | ||
+ | * La isla de Kilwa/ Abisinia | ||
+ | * La decadencia de Mali/ La Costa de Oro pre-ashanti/ | ||
+ | * Congo y Angola | ||
+ | * Pueblos del sur de África (siglo XVI) | ||
+ | * Portugueses en las islas de África Oriental | ||
+ | * Segu y Kaarta/ Ashanti | ||
+ | * Abomey | ||
+ | * El sur de África (siglo XVIII) | ||
+ | * Congo, Angola y los estados Luba y Lunda | ||
+ | * Monomotapa | ||
+ | * Madagascar | ||
+ | * Nubia y Abisinia | ||
+ | * Revoluciones musulmanas del siglo XIX | ||
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