Anorak

Wetterfeste Reisekleidung: Als Anorak wird eine wetterfeste Jacke mit Kapuze (engl. hood) bezeichnet, die also sowohl winddicht (engl. windbreaker) als auch wasserundurchlässig war und dabei geschmeidig zu tragen. Dieses Wort sollen Walfänger zu Beginn des 19. Jahrhunderts aus Grönland mitgebracht haben, es findet sich aber bereits 1801 in einem dänischen Wörterbuch als annorâk 1). Dort stellte die indigene Bevölkerung Schlupfjacken aus Robbenfell oder Fischhaut her und nannte sie annoraaq (Kalaallisut). Ein fast durchsichtiger Anorak aus Seehunddarm (1874) ist im Deutschen Ledermuseum in Offenbach ausgestellt. Ein vergleichbares Kleidungsstück von den Aleuten ist der Parka.

In Europa war das neu, denn dort trug man schwere Überhänge aus dicken, steifen Stoffen (z.B. Canvas, Denim, Drillich, Düffel, Loden), die man heute kaum noch kennt, siehe Reisekleidung.

Der Anorak wurde in Europa erfolgreich, nachdem Kunststoff-Textilien es ermöglichten, eine Jacke herzustellen, die leicht und dennoch wetterfest war. Als Sportjacke gelangte der Anorak 1936 bei den Olympischen Spiele in Garmisch-Partenkirchen in die öffentliche Wahrnehmung.

Literatur

1)
Fabricius, Otto\\ Forsøg til en forbedret grønlandsk grammatica.\\ C. F. Schubart, Kopenhagen 1801, S. 30.