»Die Zeit [um 1896] schrieb damals einen Schnürbeutel aus schwarzem Wachstuch mit schwarzgrünen Traggurten vor, welches Behältnis in der Sprache der reisenden Burschen Berliner hieß, und auf solchen Berliner war mein Sinn gerichtet, nur war dergleichen in unserer kleinen Stadt nicht zu beschaffen.« August Winnig, Das Buch Wanderschaft
Ab etwa 1880 im *Jargon der Handwerksburschen als ein *Reisegepäckstück in Form eines Schnürbeutels. Dabei wurde meist ein gewachstes Baumwolltuch (»Charlottenburger«) verwendet. Eine Nummer kleiner war der »Potsdamer«. 1859 protokolliert die Berliner Polizei den Diebstahl eines »Felleisens … aus schwarzer Leinwand bestehend« 1).
Der Berliner war leichter als das ältere Felleisen. Die ersten, die ihn trugen, waren die Klempner - sie hatten grüne Berliner. Maurer und Zimmerleute banden den Berliner in ein großes, buntbedrucktes Taschentuch, Schmiede hüllten das Bündel in ihr Schurzfell, sonstige Kunden in ein Wachstuch. (s. Wolf) Der Berliner wurde als Rolle gebunden und sah aus wie ein übergroßes Knallbonbon mit etwa dreißig Zentimter im Durchmesser, ungefähr siebzig Zentimeter lang. Das Wort ist seit etwa 1880 bekannt und dürfte aus dem jiddischen „be alil“ (mit der Werkstätte) entstanden sein: eine ironische Bezeichnung für die Gesellen, die in ihrem Bündel das Werkzeug mit sich trugen.
Vergleichbar ist die cowboy bedroll, die auch als war bag in Nordamerika zum Einsatz kam, bestehend aus einer gewachsten oder gummierten Canvas-Decke als Unterlage und einer Wolldecke und so auch von Vagabunden und mountain men in den boondocks genutzt wurde.
siehe auch
Liste der Reisegepäckarten