Roland Kirbach
Taxifahren gegen die Einsamkeit. Käthe Peters sitzt seit 1938 hinter dem Steuer und denkt nicht ans Aufhören. Die ZEIT 12. September 1997
Jargon für ein motorisiertes Taxi, abgeleitet aus der Pferdedroschke, deren Ende als Personenbeförderungsmittel sich 1905 abzeichnete, denn bereits 1902 wurde die Daimler-Droschke für diesen Zweck produziert, deren äußere Form noch ganz der Kutsche nachempfunden war. Das Adler-Taxi von 1910 hatte bereits eine geschlossene Kabine für die Passagiere, nur der Chauffeur saß im Freien. Leider nur als Prototyp produzierte Hanomag 1926/27 das Klein-Taxi 2/10PS für einen (1) Fahrgast, das eher einer Seifenkiste glich. Von 1950 bis 1961 fuhren viertürige VW-Käfer-Taxis durch Berlin, die 24 Zentimeter länger waren als der normale Käfer, hergestellt vom Karosseriebauer Rometsch. Seit 1970 mussten Taxis im vorgeschriebenem Farbton RAL 1015 (hellelfenbein) lackiert sein.
1928 fuhr der »Eiserne Gustav« Gustav Hartmann
mit seiner Pferdedroschke von Berlin nach Paris und wurde nach seiner Rückkehr wie ein Held gefeiert. Das änderte aber nichts daran, dass die Pferdedroschkenkutscher zum Taxifahrer (ugs. Taxerer, engl. cab driver) wurden.
Die (dienst-)älteste Taxifahrerin Deutschlands war Käthe Peters
aus Kleve, die seit 1938 ununterbrochen ihre Droschken fuhr: Opel P4, VW, Ford V8, Mercedes 1) und gab das Steuer an ihren Sohn Rolf ab, der 2019 starb.
Die Geschichte des mit fast 100 Jahren ältesten Taxifahrers der Welt wurde gar verfilmt 2). Augusto Macedo
(1902–1997) aus Lissabon lernte Kfz-Mechaniker und kaufte sich ein fabrikneues Sechszylinder Oldsmobile Cabriolet Baujahr 1928, das er bis zu seinem Tod fuhr - 2,5 Millionen Kilometer.
Roland Kirbach
Wolf Gaudlitz
86 Minuten, 1996