René Descartes
(1596-1650) meinte in:Meditationes de prima philosophia (1641)
»Da es ja immer noch ich bin, der zweifelt, kann ich an diesem Ich, selbst wenn es träumt oder phantasiert, selber nicht mehr zweifeln.«
Mit dem langsamen Erwachen des Bewußtseins in der Evolution der Menschheit veränderte sich die Vorstellung von »Welt« ebenso wie sie sich beim einzelnen Menschen nach der Geburt einstellt und verändert. Die Geburt des »Ich« kennt anfangs nur ein Zentrum: Cogito - ergo sum 1)
Weil der Mensch jedoch ein soziales Wesen ist lernt das Kind, dass auch andere sich als Zentrum ihrer Welt betrachten. Also muss sich zurücknehmen, wer gute Beziehungen zu anderen Menschen pflegen will. Dem Narzist fällt das schwer. Erfahrung und Erkenntnis erweitern die Weltanschauungen und wer nicht aus dem Rahmen fallen will, muss sein Weltanschauung in die allgemein gültige seiner Gesellschaft einpassen.
Nikolaus Kopernikus
konstruierte ab 1510 2) auf der Basis astronomischer Beobachtungen ein heliozentrisches Weltbild, in dem sich die Erde um die Sonne drehte.
Bis dahin galt seit der Antike das ptolemäische geozentrische Weltbild mit der Erde im Mittelpunkt des. Es dauerte Generationen 3), bis sich das neue Weltbild durchsetzte.
Ein Bild, dass die Raumsonde Voyager 1 am 14. Februar 1990 beim Verlassen des Sonnensystems aufgenommen hat, zeigt die Erde als einen Punkt unter vielen - nichts Besonderes. Dieser »Pale Blue Dot« ist aus 6,4 Milliarden Kilometern Entfernung das entfernteste Weltbild, das wir von der Erde haben.
Charles Darwin
(1809–1882) entwickelte auf der Basis seiner Beobachtungen der Arten während seiner Reise mit der Beagle die Grundzüge der Evolutionstheorie ab 1838 und veröffentlichte sie 1858 4). Darin ist der Mensch eine Art von vielen und entwickelte sich durch Variation und Selektion. Seine nächsten Verwandten sind die Menschenaffen.
Bis dahin galt: Der Mensch ist die Krone der Schöpfung und herrscht darüber. 5)
Heute gilt der Homo sapiens als einzige überlebende Art der Gattung Homo und ist durch Fossilien über 315.000 Jahre belegt, die ältesten Fundorte liegen alle in Afrika. Von dort hat er sich über alle Kontinente verbreitet, mit einer durchscnittlichen Ausbreitungsgeschwindigkeit von 400 Meter pro Jahr.
Etwa ab 1889 erforschte Freud das Verhalten von Menschen mittels Hypnose, Drogen, Traumdeutung, Assoziationen und entwickelt die Theorie des unbewussten »Es«. Durch dieses triebhafte Element der Psyche würden die Entscheidungen des »Ich« »unbewusst« maßgeblich gesteuert. 1917 nannte er dies die dritte Kränkung der Menschheit 6).
Bis dahin galt: Der Mensch (homo sapiens, vernünftiger Mensch) hat einen freien Willen und trifft begründbare Entscheidungen. Nun wurde er zum potentiellen Opfer seiner Kindheitserfahrungen und rekonstruiert sich unbewusst seine Erinnerungen. Was ist da noch Wirklichkeit?
Medien beschreiben nicht die Welt, sie sind eine Welt. Marshall McLuhan (1911 - 1980), prägte den Begriff »globales Dorf«
Seither werden immer neue Kränkungen der Menschheit vorgeschlagen 7). Nachdem dem Menschen seine zentrale Stelle im Universum genommen wurde, seine Rolle als Krone der Schöpfung und schließlich auch die bewußte Entscheidung, sollten weitere Kränkungen sich annähernd an diesen Dimensionen messen lassen:
René Descartes
(1596-1650) meinte in:Galileo Galilei
(1564-1641), Johannes Kepler
(1571-1630), Isaac Newton
(1642-1726) und andereA. R. Wallace & C. Darwin
Sigmund Freud
Gerhard Vollmer