Utopien (griechisch u-topos `Nirgendheim, Nicht-Ort´) beschreiben im Gegensatz zu `schwarzen Utopien´ (Dystopien) Goldene Zeitalter, ideale Gesellschaften (Sozialismus, Kommunitarismus, Anarchismus), Himmel & Hölle (Apokalypse), (Verlorene) Paradiese, Neue Welten, Fortschritt und Technik (Science Fiction). Utopien suchen eine Wahrheit, die es in Wirklichkeit nicht gibt und die daher in der Vorstellung durch die Kraft der Phantasie und den Wunsch nach Illusionen als phantastische Orte geschildert werden, dies können konstruierte Gegenwelten sein oder Fluchträume der Phantasie oder gar Visionen.
Der Begriff der Utopie als Kategorie erscheint erst ab etwa 1800 und leitet sich von dem Werk Utopia (1516) von Thomas Morus
ab, wirkt jedoch als Denkmodell bereits in Platons
Politeia etwa 370 bis 390 vor Christus. Man kann die literarische Form der Utopie als Brücke betrachten, die Vernunft und Phantasie verbindet, also auch Logos und Mythos, Wissenschaft und Kunst, als Verfahren, spielerisch mit den Anschauungen von Welt umzugehen. Umberto Eco
meinte, es handele sich um Utopien, wenn jemand an seine eigenen Erfindungen glaubt, sonst wären es jedoch Lügen.
siehe auch:
→ Liste der phantastischen Orte
→ Imagination und Anschauung
→ Imaginäre Reisen
→ Illusionen
→ Das Verhältnis von Schreiben & Reisen
→ Travel Writing: Schreiben & Lügen
Berneri, Marie-Louise
Plato
(428/27–348/47 BC): Atlantis in: Timaios und Kritias. Online Plutarch
(45–125 n. Chr.): LycurgusAristophanes
(um 446–um380 BC): Praxagora Thomas Morus
(1478–1535): Utopia (1516) Tommaso Campanella
(1568–1639): La città del Sole, Civitas Solis (1620) Johann Valentin Andreae
(1586–1654): Reipublicae Christianopolitanae descriptio (1619) Francis Bacon
(1561–1626): Nova Atlantis (1624) François Rabelais
(um 1494–1553): L'abbaye de Thélème (1532, die erste Utopie in französischer Sprache.)Gerrard Winstanley
(1609–1676): The Law of Freedom in a Platform (1652). Online Gabriel de Foigny
(1630–1692) : La Terre Australe connue (1676) (A new discovery of Terra Incognita Australis) Sehr curiöse Reise-Beschreibung durch das neu-entdeckte Südland, in welcher die Sitten und Gewohnheiten dieser Völcker, ihre Religion, Studia, Arten Krieg zu führen, sonderbare und nie erhörte Thiere, so in diesem Lande angetroffen werden, samt allen, was sonst merckwürdig beschrieben. Winckler, Dresden 1704Denis Diderot
(1713–1784): Supplément au voyage de Bougainville
mit Bezug auf den Reisebericht von Louis Antoine de Bougainville
Voyages autour du monde (1771)Edward Bulwer-Lytton
(1803–1873): The coming race (1871) Edward Bellamy
(1850–1898): Looking backward (1888) Eugen Richter
(1838–1906): Sozialdemokratische Zukunftsbilder. Frei nach Bebel (Pictures of the socialistic future)Theodor Hertzka
(1845–1924): Freiland. Ein sociales Zukunftsbild Online Orson Wells
(1915–1985): The war of the worlds Evgenij Ivanovič Zamjatin
(1884–1937): Мы (Wir; We, Nous autres), 1921 das erste in der Sowjetunion verbotene Buch.Aldous Huxley
(1894–1963: Brave new worldClaeys, Gregory
Richard Hennig
Japp, Uwe, Hans Joachim Piechotta
Günter Lanczkowski
Samira El Ouassil, Friedemann Karig
Racault, Jean-Michel
Seibt, Ferdinand
Victor, Oliver
;& Weiß, Laura
(Hg.)Vormweg, Heinrich