Passage
Substantiv zu passieren im ursprünglichen Sinne als `vorübergehen, durchqueren, überqueren´, also einen engen Durchgang (Tür, Tor, Loch), einen Übergang (Steg, Brücke) oder eine Furt oder Fähre voraussetzend. In dieser Bedeutung auch im Französischen (passager) und Englischen (passer), ursprünglich aus dem Italienischen passegiare `gehen, schreiten´, welches aus dem Lateinischen passus `Schritt´ entstand. Passus entstand aus pandere (die Beine beim Gehen) `spreizen´ zur indogermanischen Wurzel *pet- 1) `ausbreiten, weit öffnen´. Griechisches πέρασμα perasma und russisches проход prochod meinen dasselbe: zudem betonen perasma die damit verbundene Anstrengung, das prochod die Enge.
In der Praxis ist eine Passage oft verbunden mit dem Gesehen-werden, einer Kontrolle durch den Wächter am Tor oder durch den Fährmann und dem zu gewährenden Recht zu passieren.
Paolo Bianchi
Passage
in:Paolo Bianchi
(Hg.): Ankommen - Hiersein - Weggehen.
Köln 1997: Kunstforum International 136.