Die beliebte Metapher verbindet Reisen mit dessen ambivalentem Charakter zwischen Nähe und Distanz. Man will fort, aber auch die Möglichkeit haben, sich zurückzuziehen.
Diesem Bedürfnis entsprechen Wohnmobil und Wohnwagen. Im Schneckenhaus fühlt man sich auch alleine wohlig und intim geborgen, geschützt vor den Anderem und dem Fremden und der Wildnis. Als gegensätzliche Metapher dazu erscheint das Himmelszelt.
Das Schneckenhaus dient dem Rückzug nach innen, dem Sich-Verschließen gegen außen (cocooning) und zeigt darin auch seine Schattenseite: Wer sich im Schneckenhaus verkriecht, hat Angst der Welt zu begegnen. Dem Fremden zu begegnen mag Angst auslösen und wird im Extremfall krankhaft, etwa in Form der Mysophobie. Dabei führt der Ekel vor Schmutz und die Angst vor einer Infektion dazu, alles zu meiden, was dem Zugriff anderer Menschen ausgesetzt ist, also Türklinken, öffentliche Toiletten, Geld, öffentliche Verkehrsmittel.
Reisende kennen jedoch das Gefühl des Staunens über das Fremde, Neue, Unbekannte, das so viel mehr zu bieten hat als die diffuse Angst davor.
Rita Mühlbauer, & Hanno Rink