('Das Buch der Siebensachen', Ein unterschobenes Werk des Hippocrates, Mit einem Kommentar des
Galenus
), BSB Cod.arab. 802. [s.n.], 1079. Seit 1642 schriftlich als Redensart »seine Siebensachen zusammenpacken« aus der Umgangssprache belegt, jedoch weit älter 1) belegt im Sinne von `das Reisegepäck schnell packen´ oder `das wenige, was man braucht, schnell zusammenraffen und aufbrechen´ im Unterschied zu `Sack und Pack´. Der Kontext dieser Redensart zeigt spezifische Merkmale:
die siebensachen will ich im haus bei nacht zusammenpacken, und dann zum thor hinaus. Immermann 16, 446 Hempel
Das Phrasem „seine Siebensachen packen“ ist spezifisch deutsch, seine figurative Bedeutung (seinen gesamten überschaubaren Besitz zusammenpacken und damit fortgehen) wird in anderen Sprachen anders ausgedrückt, beispielsweise:
Die 7 hat eine überragende Bedeutung in allen Weltreligionen; ihre besondere Bedeutung lässt sich bis in babylonische Zeiten zurückverfolgen und in außereuropäischen Kulturen finden 5). Bei dieser »Universalität« kann eine gemeinsame Letztursache nur gesucht werden in Naturbeobachtungen, die allen Menschen seit jeher unmittelbar zugänglich sind. Naheliegend sind beispielsweise:
Das, was John Locke
1690 als »seven phenomena« erstmals beschrieb, hatte der Volksmund in »Siebensachen« bereits früher zusammengefasst. Locke hatte das Kurzzeitgedächtnis untersucht und erkannte, das sich die meisten Menschen an bis zu sieben Dinge oder Zahlen erinnern können, wenn man sie ihnen kurz zeigt. Darüber fällt das Erinnerungsvermögen drastisch ab: »narrowness of consciousness« 6). Dieses Phänomen ist heute als »Millersche Zahl« in der Psychologie allgemein bekannt 7).
Fuchs, Peter
Zweibein
[d. i. H. Scherdel]Galenus
), BSB Cod.arab. 802. [s.n.], 1079. Helena Bednářová
: Phraseologismen in der deutschen Literatur des 20. Jh. und ihre Übersetzung ins Tschechische (Günter Grass: Die Blechtrommel). Diplomarbeit Jihočeská univerzita v Českých Budějovicích 2007Daniel Lorenz
: Phraseologie im Türkischen und im Deutschen. Dissertation Innsbruck 2016, S. 318Ferdinand von Andrian
John Locke
George A. Miller