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wiki:zeitleiste_des_seeweges_nach_asien_suedoestlich_um_afrika

Zeitleiste des Seeweges nach Asien südöstlich um Afrika

1.890 BC ließ der Pharao Sesostris II. einen Kanal zwischen dem Nil und dem Roten Meer anlegen. Damit waren von ägyptischen Häfen Asien und Europa erreichbar. Später hatte das römische Reich Handelsniederlassungen in Indien. Erst die islamische Expansion ab dem 7./8. Jahrhundert nach Christus und die feindliche Begegnung beider Religionen führte dazu, dass europäische (christliche) Händler und Reisende schwierig bis gar nicht das nördliche Afrika, Vorderasien oder Zentralasien durchqueren konnten. Nach dem Rückzug der Ritterorden aus dem Heiligen Land bis 1396 und der türkischen Eroberung von Byzanz 1453 blieben nur noch der Seeweg um Afrika (1497/98 Vasco da Gama) oder die Umsegelung der Erde in östlicher Richtung (1492 Christoph Columbus), die Nordwest- (1903–1906 Roald Amundsen) und die Nordostpassage (1878/79 Adolf Erik Nordenskiöld ) durch arktische Gewässer.

  • Santana Santana, Antonio et al.
    El conocimiento geográfico de la costa noroccidental de África en Plinio: la posición de las Canarias.
    410 S.: Ill., graph. Darst., Kt. Hildesheim 2002: Olms.
  • Der Genuese Giovanni di Carignano schuf seine Planisphärenkarte zu Beginn des 14. Jahrhunderts und brachte darin erstmals Informationen über das Innere Afrikas (Sahara), für die als Quelle ein Händler aus Sidjilmassa (Tafilalet, Südmarokko) angegeben wird 1).
  • Fernández-Armesto, F.
    Before Columbus: exploration and colonisation from the Mediterranean to the Atlantic 1229-1492.
    Philadelphia 2007: University of Pennsylvania Press.
  • Russell, Peter Edward
    Portugal, Spain, and the African Atlantic, 1343-1490: chivalry and crusade from John of Gaunt to Henry the Navigator.
    Aldershot: Varorium 1995.
  • Morison, Samuel Eliot
    Portuguese Voyages to America in the Fifteenth Century.
    151 S. (=Harvard historical monographs, 14) New York 1965: Octagon Books.
  • Cortesão, Jaime
    Influencia dos descobrecimentos dos portugueses na historia da civilisacao.
    (=Historia de Portugal. Ediçao monumental comemorativa do 8° centenario da fundação da Nacionalide.) Barcelos, Portucalense Editora 4 (1932) 179-240.
  • Cortesão, Jaime Expansao portugueses a travers o pacifico.
    (= Historia da expansao portuguesa no mundo. Bd. II, Kap. XII.) Lisboa 1937: Editorial Attica.

Der Weg nach Asien musste über den weithin unbekannten Atlantik erfolgen. Dabei war Portugal durch seine Lage im Vorteil, auch weil die Straße von Gibraltar als schwierig galt. Für das Fernziel - Afrika zu umschiffen - wurden die meist unbewohnten Inseln vor der afrikanischen Küste zu sicheren Trittsteinen für Versorgung und Rückzug. Afrika hat weniger Inseln und Halbinseln als alle anderen Kontinente. Zwischen Annobon im im Golf von Guinea und dem Kap der guten Hoffnung gibt es allerdings keine dafür geeigneten Inseln mehr, insbesondere galten die Küsten südlich von Angola als ungastlich. Die Skelettküste in Namibia trägt ihren Namen nicht ohne Grund. Für die Etappen entlang der Route siehe die Zeitleiste portugiesischer Fahrten, ergänzt durch:

  • Antonio Santana Santana
    El conocimiento geográfico de la costa noroccidental de África en Plinio: la posición de las Canarias.
    (= Spudasmata: Studien zur klassischen Philologie und ihren Grenzgebieten, 88) 410 S. 83 Tafeln, 20 Tabellen. Heidelberg 2002: Olms .
    Die Autoren der einzelnen Beiträge bescheriben und analysieren die geographische Beschreibung der nordwestafrikanischen Küste in der 'naturalis historia' von Plinius. Erwähnt werden dort: der Berg Theôn Ochema, das Kap Hesperu Ceras, die Inseln Cerne, Atlantis, die Gorgaden, Hesperiden und die „Glücklichen Inseln“. Siehe auch das Periplus des Pseudo-Skylax und von Hanno sowie die von Juba II. von Mauretanien ausgesandte Expedition zur Erforschung der „Glücklichen Inseln“.
  • Pierre Margry
    La Conquête et les conquérants des îles Canaries. Nouvelles recherches sur Jean IV de Béthencourt et Gadifer de La Salle. Le vrai manuscrit du Canarien.
    VIII, 320 S. Paris 1896: Ernest Leroux.
  • Kanarische Inseln
    Ulbrich, Hans-Joachim
    Die Entdeckung der Kanaren vom 9. bis zum 14. Jahrhundert: Araber, Genuesen, Portugiesen, Spanier.
    Almogaren XX.1 (1989) 60-138. (Institutum Canarium), Hallein 1990, [updated 2006] PDF
    Der Autor hat akribisch zahlreiche Spuren zu den Kanaren verfolgt. Diese sind zwar oft nicht urkundlich belastbar, zeichnen jedoch ein plausibles Bild, dass ein geographisches Wissen über die Kanaren unter Seefahrern, Händlern und Herrschern kursierte und dass die navigatorischen Fähigkeiten sie zu erreichen fast immer vorhanden war. Das kaufmännische Interesse und der politische Wille nahmen jedenfalls ab dem 14. Jahrhundert deutlich zu.

14. Jahrhundert

  • 1312–1332 soll Lancelotto Malocello auf den Kanaren (Lanzarote?) gewesen sein, auch als Händler, was regelmäßigen Schiffsverkehr voraussetzt (S. 76–83). Mit ihm lässt Ulbrich die konkrete Geschichtsschreibung über die Kanaren beginnen.
  • Der Genueser Navigator Lancelotto [daher der Inselname] Malocello hat vor 1339 Lanzarote (wieder-)entdeckt, denn der Kartenzeichner Angelino Dulcert (=Dalorto?) erwähnt die Insel nicht in seinem Portolan von 1325, wohl aber auf seiner Karte von 1339 und zeigt dort auch weitere zwei der kanarischen Inseln.
  • Monique Pelletier
    Le portulain d’Angelino Dulcert, 1339.
    = Der Portolan von Angelino Dulcert 1339.
    In: Cartographica Helvetica. Fachzeitschrift für Kartengeschichte. 2.9 (1993/94) 23–31, Online.
  • 1341: Schmitt, Gisela
    Die Fahrt des Niccoloso da Recco zu den Kanarischen Inseln (1341).
    S. 47-53 in: Schmitt, Eberhard (Hg.): Die mittelalterlichen Ursprünge der europäischen Expansion. Bd.1. München 1986: C.H. Beck
  • Am 16. April 1342 ermächtigt Roger de Rovenach als Stellvertreter des mallorkinischen Königs Jaume III. den Mallorquiner Francesc Desvalers und dessen Geschäftspartner die „neuerdings entdeckten“ (noveylament trobades) Inseln für den König einzunehmen. Die Fahrt erfolgt mit den Koggen Santa Creu und Santa Magdalena. Bis Oktober kommt Desvalers wieder zurück, über die Ergebnisse ist nichts bekannt. Drei weitere Expeditionen waren in dieser Zeit von anderen Unternehmern geplant, jedoch ist darüber weiter nichts bekannt: Bernat Valls mit der Santa Barbara, Domingo Gual mit der Sant Joan sowie Guillem Pere (Ulbrich 87–92).
  • 1346 Jaume Ferrer, geboren auf Mallorca, Nachkomme von Genuesen, segelt mit einem eigenen Schiff Richtung Westafrika. Über die Ergebnisse ist nichts bekannt außer:
    • Der Katalanische Weltatlas von 1375 gibt an, dass der Katalane Jaime Ferrer auf der Suche nach dem Goldfluss 1346 die Küste von Senegal erreichte
    • Gabriel Llompart Moragues
      The Identity of Jaume Ferrer, The Seafarer (1346).
      =La Identitat de Jaume Ferrer, El Navegant (1346). Palma: Memòries de L'Acadèmia Mallorquina d'Estudis Genealògics, Heràldics i Històrics, 10 (2000) 7-20. pdf Online

15. Jahrhundert

  • Heinrich der Seefahrer (1394–1460) förderte die systematische Erforschung der afrikanischen Westküste. Siehe auch: Die Entdeckung der Inseln vor Europa und Afrika.
    • Beazley, C. Raymond
      Prince Henry the Navigator, the hero of Portugal and modem discovery, 1394-1460.
      New York 1895: G. P. Putnam's sons. XXVII, 336 S., Karten.
    • Major, Richard Henry
      The Life of Prince Henry of Portugal [1394–1460; Dom Henrique de Avis, genannt O Navegador] surnamed the Navigator and its results.
      London 1868: A. Asher. LII, 487 S., Tafeln, Karten, Porträt
  • 1402 Jean de Béthencourt (1362-1425) und Gadifer de la Salle (1355-1422) beanspruchen die Kanaren für Portugal.
    • Gravier, Gabriel
      Le Canarien, livre de la Conquête et conversion des Canaries (1402-1422) par Jean de Bethencourt …, publiée d'après le manuscrit original avec introduction et note…
      LXXXIII, 258 S. Tafeln Rouen 1874: Métève.
    • Le Canarien, crónicas francesas de la conquista de Canarias, publicadas a base de los manuscritos
      E. Serra Rafols, A. Cioranescu (Hg.): (=Fontes rerum canarianum, 2) La Laguna de Tenerife 1960: Instituto de estudios canarios.
    • Béthencourt, Jean (de); la Salle, Gadifer (de), Le livre nommé «Le Canarien» textes français de la conquête des Canaries au XVe siècle
      E. Aznar, D. Corbella, B. Pico, M. Privat, A. Tejera (Hg.): (=Sources d’histoire médiévale, 38) Paris 2008: CNRS.
    • Beschreibung mit Karte, Quellen, Literatur Online S. 427−429 2)
  • um 1404–1406 Gadifer De La Salle: Le Canarien, crónicas francesas de la conquista de Canarias, publicadas a base de los manuscritos
    E. Serra Rafols, A. Cioranescu (Hg.): La Laguna de Tenerife, Instituto de estudios canarios, coll. Fontes rerum canarianum, 1964, Band 3.
  • Am 21. August 1415 wurde das arabisch kontrollierte Ceuta gegenüber von Gibraltar unter Führung von Heinrich dem Seefahrer für Portugal erobert.
  • 1418 wurde Madeira wieder entdeckt.
    Bereits in der griechischen Antike mehrfach erwähnt; nach Diodor 3) haben die Phönizier Madeira im 6. Jahrhundert BC entdeckt. Die Insel Atlantis und die Purpurinseln bei Plinius dem dem Älteren 4) werden mit Madeira gedeutet. Erythia `Rotland´ und Paena bei Claudius Ptolemäus sind Madeira und Porto Santo, die kleinere Insel.
    Im Libro del Conocimiento (1348-1349) heißen die Inseln Leiname, Diserta und Puerto Santo 5). 1351 werden auf der Medici-Karte Porto Séo, Deserta und Isola de Lolegname an deren Stelle gezeigt. Die zu Madeira gehörigen, kleinen und unbewohnten Inselchen Ilhas Desertas und Ilhas Selvagens heißen auch heute noch so.
    Italienisches legname bedeutet `Holz´ ebenso wie portugiesisches madeira.
    Der erste namentlich bekannte »Entdecker« ist 1419 der portugiesische Seefahrer João Gonçalves Zarco, danach begann die Besiedlung Madeiras. Da die Insel zum afrikanischen Kontinent gehört, ist es die erste nachhaltige Siedlung europäischer Siedler außerhalb Europas.
  • 1427 wurden die Azoren wieder entdeckt.
    Gesichert ist, dass zwischen 700 und 850 n. Chr. Menschen auf den Azoren wohnten; DNA-Analysen verweisen auf die Herkunft aus Norwegen.
    Die Fakten zu dem angeblichen Münzfund von 1749 und den angeblichen karthagischen Münzen aus dem 4./3. Jahrhundert BC hat Humboldt bereits ausführlich erörtert 6) - sie sind kaum aussagekräftig.
    Die Azoren sind erstmals im Medici-Atlas von 1351 und im Atlas Catalan von 1375 als neun Inseln in drei Gruppen dargestellt worden. Von Heinrich dem Seefahrer beauftragt, segelte Diogo de Silves 1427 auf die Azoren und nahm sie für Portugal in Besitz.
    • Monteiro Velho Arroda, Manuel
      V. Centenario do descobrimento dos Açôres.
      Collecçao de documentos relativos as descubrimento e povoamento dos Açôres, precedida de um ensaio critico.
      CLXXXIII, 251 S., Taf., Karten. Ponta Delgada 1932: Officina de artes graficas.
  • 1434 erreichten portugiesische Seefahrer Cape Bojador an der westafrikanischen Küste; Gil Eanes segelte darüber hinaus. Danach wurde die neuartige Karavelle entwickelt, mit der sich besser gegen südliche Winde kreuzen ließ.
  • 1436 erreichte Afonso Baldaia den Rio do Ouro.
  • 1441 erreichten portugiesische Seefahrer Cape Blanco an der westafrikanischen Küste.
  • 1443 wird ein portugiesisches Fort auf der Insel Arguin vor der mauretanischen Küste errichtet
  • Zwischen 1444 und 1447 erkundeten portugiesische Seefahrer die Küsten von Senegal, Gambia und Guinea.
  • 1455 und 1456 erkunden Alvise Cadamosto (Venedig) und Antoniotto Usodimare (Genua) für Prinz Heinrich den Gambia-Fluss und das Landesinnere von Senegal.
  • Ilhas de Cabo Verde
    Es gibt weder Hinweise auf Ureinwohner noch phönizische Spuren. Da das gegenüberliegende Cabo Verde an der senegalesischen Küste den phönizischen Seefahrern bekannt war, ist ein Besuch der Inseln durch diese naheliegend. 1445 wurden die Inseln von António Fernandes umsegelt, aber erst 1456 von dem in portugiesischen Diensten fahrenden Venezianer Alvise Cadamosto (1432–1483) 7) erstmals betreten (Boa Vista) 8). Ab 1458 erkundete der Ligure Antonio da Noli (1415–1497) zusammen mit dem Portugiesen Diogo Gomes(1420–1502) 9) alle Inseln des Archipels, so dass sie alle an der Entdeckung teilhatten. Antonio da Noli gab dem Archipel den Namen und wurde erster Gouverneur der Inseln. Die 1462 gegründete Stadt Ribeira Grande (heute Cidade Velha) auf der Insel Santiago war die erste permanent bewohnte europäische Siedlung in den Tropen.
  • 1460 erreichte Pedro de Sintra Sierra Leone.
  • 1462 erreichten portugiesische Seefahrer die Inseln vor Guinea-Bissau.
  • 1471 erreicht der Kaufmann Fernão Gomes Ghana.
  • São Tomé und Príncipe und Annobon
    Am 21. Dezember 1471 entdeckte Seefahrer João de Santarém mit seinem Navigator (»Pilot«) Pêro Escovar im Auftrag des Kaufmanns Fernão Gomes am 21. Dezember 1471 São Tomé, am 01, Januar 1472 die Insel Annobón (Ano Bom) und am 17. Januar 1472 Santo António (Antão, ab 1502 Príncipe). 1495 gründete Álvaro de Caminha eine Siedlung in die der portugiesische König nach 1496 2000 jüdische Kinder sowie Strafgefangene deportieren ließ. Hauptsächlich wurde die Insel als Umschlagplatz für den Sklavenhandel genutzt.
  • 1472 erreicht Fernão do Pó die nach ihm benannten Inseln, heute Bioko vor Kamerun.
  • 1473 erreicht Lopo Gonçalves das Cabo Lopez an der Mündung des Rio Ogoué und überquert als erster Europäer den Äquator.
  • 1475 erschien die erste gedruckte topographische Weltkarte als Teil der Universalchronik Rudimentum novitiorum.
  • 1479-1481 Eustache Delafosse
    • Voyage d’Eustache Delafosse sur la côte de Guinée, au Portugal et en Espagne (1479-1481)
      D. Escudier, Th. Monod (Hg., Übers.): (=Collection Magellane, 1) 181 [3] S. Paris 1992: Éditions Chandeigne.
  • 1482 erreicht Diogo Cão die Mündung des Kongo und erkundet diesen bis 1485 sowie die südliche Küste bis Namibia.
  • 1487 wurden Pêro da Covilhã und Afonso de Paiva auf dem Landweg nach Asien gesandt und sollten dort Informationen für die portugiesische Krone sammeln.
  • 1487-88 umrundet Bartolomeo Dias mit seinem Piloten Pêro de Alenquer das Kap der Stürme (später: Kap der Guten Hoffung) und erreicht dahinter, am Kap Agulhas, den südlichsten Punkt Afrikas. Dort treffen Indischer Ozean und Atlantik aufeinander.
  • 1487-1490 Pero de Covilha erreicht Calicut in Indien. Am 7. Mai 1487 begann ihre Fahrt in Santarem. Über Alexandria erreichten sie Aden auf dem Landweg durch die Arabische Halbinsel und schifften sich dort nach Calicut ein.
  • 1495 konvertiert das Königreich Kongo zum Christentum, der König heißt nun João I.
  • 1497–1498 erkundet Vasco da Gama (ca 1469–1524) mit seinem Piloten Alenquer den weiteren Verlauf der Küste bis Natal, Mosambik und erreicht Mombasa und Malindi an der Küste Kenias. Mit Hilfe eines arabischen Pilotes finden sie den Seeweg bis Calicut in Indien. Dort landen sie am 28. August 1498.
    • Ravenstein, Ernst Georg
      A journal of the first voyage of Vasco de Gama, 1497-1499.
      XXXVI, 250 S., Abb., Karten. London 1898: Hakluyt Society, 1st Ser. Nr. XCIX
  • 1497-1498 Vasco da Gama erreicht via Malindi am 18.5.1498 Calicut an der Malabar-Küste
    • Vasco da Gama e a India. Confêrencia internacional, Paris, 11-13 maio, 1998 = Vasco da Gama et l'Inde : conférence internationale, Paris, 11-13 mai, 1998 = Vasco da Gama and India : international conference, Paris, 11-13 may 1998. Band 1: História política e militar CXLIX, 357, [4] S.; 2: História social e económica 249, [4] S.; 3: História religiosa, cultural e artística 476, [3] S., Ill. Karten. Text span., port., franz., engl. Lisboa 1999: Fundação Calouste Gulbenkian
    • Gaspar Corrêa
      The three voyages of Vasco da Gama, and his viceroyalty : from the Lendas de India of Gaspar Corea : accompanied by original documents
      translated from the Portuguese, with notes and an introduction by the Hon. Henry E.L. Stanley (=Hakluyt Society, 42) Aus dem Portug. LXXX, 430, XXXV S. in mehreren Teilen. London 1869 Online
  • Bernal Díaz del Castillo (ca 1485–1584)
  • Gesichert ist die erste Besiedlung Madagaskars im späten 1. Jahrtausend BC, insbesondere durch seefahrende Bewohner aus dem indonesischen Raum (Borneo?) mit ihren Auslegerbooten, aber auch von Südostasien und Südasien. Arabische Händler erreichten Madagaskar zwischen dem 7. und 9. Jahrhundert n. Chr. Vor 1000 kamen Bantu sprechende Migranten aus Afrika. Der portugiesische Seefahrer Diogo Dias erreichte am 10. August 1500 Madagaskar als erster Europäer. In einer arabischen Karte von Muhammad al-Idrisi von 1154 heißt die Insel Gesira Malai (Insel der Malayen), Dias nannte sie São Lorenço, auf späteren Karten wird sie France occidentale und Île Dauphine genannt, schließlich Madagaskar mit unklarer Herkunft. Der Baum der Reisenden stammt aus Madagaskar.
    • Mitchell, Peter
      Settling Madagascar: When did People first colonize the World's Largest Island?
      The Journal of Island and Coastal Archaeology. 15.4 (2020) 576–595. DOI
    • Crowley, B.E.
      A refined chronology of prehistoric Madagascar and the demise of the megafauna.
      Quaternary Science Reviews 29.19–20 (2010) 2591–2603. DOI
    • David A. Burney et al.
      A chronology for late prehistoric Madagascar.
      In: Journal of Human Evolution. 47.1–2 (2004) 32. DOI
    • Randles, William Graham Lister
      South East Africa and the Empire of Monomotapa as shown on selected printed maps of the l6th Century.
      Lisboa 1958: Centro de estudos historicos ultramarinos Portugal. Studia Nr. 2. S. 103-164.
    • Kammerer, Albert
      La Découverte de Madagascar par les Portugais et la cartographie de l'Île.
      Lisboa 1949: Boletim da Sociedad de Geografia. 67, Nr. 3, 9-10, S. 517-631
    • Grandidier, Alfred
      Histoire physique, naturelle et politique de Madagascar… Bde. I. Histoire de la géographie.
      350 S. und 47 Karten. Paris 1885, Imp. nationale.

Die Entdeckungsgeschichte der Maskarenen östlich von Madagaskar (die Inselgruppe um Reunion und Mauritius) ist nicht eindeutig dokumentiert. 1503/1507 segelte der Portugiese Diogo Fernandes Pereira (15./16. Jh.) in diesem Raum, ihm folgten Diogo Lopes de Sequeira (1465–1530) und Rodrigues 1509. Wer wann welche Insel gesichtet und betreten hat, ist spekulativ. Nach Dom Pedro Mascarenhas (1480–1555) sind die Inseln benannt. 10)

  • Reunion:
    Arabische Seefahrer kannten die Insel als Dina Morgabin `Westinsel´ 11), sie ist vielleicht mit einer Insel auf der Karte von el-Idrisi 1153 identisch.
  • Mauritius
    • Visdelou-Guimbeau, Georges de
      La Découverte des Iles Mascareignes.
      XII, 68 S., Karten Faks. Port-Louis, I1e Maurice, 1948.
    • Arlette Girault-Fruet
      La topique de l'île dans les récits de voyages anciens sur la route française des Indes, notamment aux Mascareignes, aux XVIIème et XVIIIème siècles.
      482 S., Karten. Saint-Denis (Réunion) 2010: BU Espace Océan Indien, Université de La Réunion
  • 1498 Malabar
  • 1511 Malakka
  • 1512 Molukken
    • Abendanon, E. C.
      Missing links in the development of the ancient portuguese cartography of the Netherlands East Indian archipelago
      The Geographical Journal. London, 54.6 (1919) 347-354
    • Bartolomé Leonardo de Argensola
      Conquista de las islas Malucas.
      407 S. Madrid 1609: Alonso Martín. Online https://www.digitale-sammlungen.de/view/bsb10328578?page=%2C1
    • Hamy, Ernest Theodore
      L'Œuvre géographique des Reinel et la découverte des Moluques.
      Comité des travaux historiques et scientifiques. Bulletin de géographie historique et descriptive. Paris, 1891, S. 117-149, 2 Karten, Faks.

Nachdem 1498 der Seeweg nach Indien durch den portugiesischen Seefahrer Vasco da Gama gefunden worden war, hinderten Spanier und Portugiesen alle anderen Europäer daran, die von ihnen entdeckten Seewege zu nutzen.
Zeitleiste auf dem Landweg nach Indien

16. Jahrhundert

  • 1500 Pedro Àlvares Cabral landet mit der zweiten Indienflotte am 22.4.1500 in Brasilien.
  • 1501 Der portugiesische König erhält den Titel »Herr der Eroberung, der Navigation und des Handels von Äthiopien, Indien, Arabien und Persien«
  • 1501 segelt Joao da Nova mit der dritten Indienflotte.
  • 1503/1504 landete Ruy Lourenço Ravasco Marques in Sansibar und verlangte vom Sultan Tributzahlungen für eine Friedensgarantie 12). Sansibar blieb 200 Jahre lang portugiesisch.
  • 1504 wird der Estado da India gegründet, der erste Vizekönig Francisco de Almeida residiert in Cochin.
  • 1506 segelt die achte Indienflotte »Regimento do Cruzeiro do Sul«
  • 1507 entstehen erste portugiesische Niederlassungen in Mozambique.
  • 1512-1515 Luís Filipe Ferreira Reis Thomaz
    De Malaca a Pegu. Viagena de um feitor português (1512-1515).
    215 S. 15 Tafeln, Bibliogr. Glossar. Instituto de Alta Cultura, Lisboa, 1966: Centro de Estudos Históricos. Rezension
  • 1513 wurde Aden von Portugal besetzt, bis Piri Reis es am 26. Februar 1548 für das Osmanische Reich eroberte.
  • 1539 erreichen portugiesische Schiffe den östlichsten und nördlichsten Punkt ihrer Expansion an der chinesischen Küste und erreichten Japan.
  • Bis zur Mitte des 16. Jahrhunderts durchbrach ein Netz von mehr als 50 portugiesischen Stützpunkten und Handelsposten das arabische Monopol im (Gewürz-)handel mit Asien.
  • 1557 wurde Macao portugiesisch. Bis 1640 befahren die Portugiesen die Haupthandelsrouten (»Gewürzroute«) von Lissabon um Afrika via Goa nach Malakka. Weiter östlich schlossen sich an: Guangzhou–Macau–Nagasaki–Macau.
  • 1565 gründen die Jesuiten eine Niederlasssung in Macau.
  • 1563 Lázaro Luis: Karte von Westafrika, hervorgehoben ist das Fort El Mina
  • 1581 Jan Huygen van Linschoten
    Discours of Voyages into ye Easte & West Indies … (= Bericht über die Reise zu den Ost- und Westindischen Inseln …)
    4 Bde. [10], 197, [4], 198-259 [i.e. 295], [3], 307-462 S., [4] Falttafeln: Ill. Karten. London 1598: Iohn Wolfe.
    Jan Huygen van Linschoten (1563 – 1611) war ab 1581 Sekretät des Erzbischofs im portugiesischen Goa und kehrte 1592 nach dessen Tod zurück in die Niederlande. Mit zurück brachte er auch Kopien der geheimen portugiesischen Seekarten und schuf damit die Voraussetzung für die niederländische Expansion in den südostasiatischen Raum. 1594 gründeten holländische Kaufleute die Compagnie van Verre (= Kompanie für die Ferne). Am 2. April 1595 segelten die vier Schiffe Amsterdam, Hollandia, Mauritius und Duyfken unter dem Kommando von Cornelis de Houtman Richtung Bantam (heute die Hafenstadt Semarang auf Java), zielführend war der Gewürzhandel. Daraus entstand 1602 dann die Vereenigde Oostindische Compagnie VOC. Sie wurde zu einem der weltweit größten Handelsunternehmen des 17. und 18. Jahrhunderts.
  • 1588 wurde die portugiesische Flotte nach der spanischen Armada mehr oder weniger vernichtet.
  • Erst im Juni 1596 gelang es einer niederländische Flotte mit vier Schiffen Bantam auf Java zu erreichen.
  • 1598 segelten bereits 22 Schiffe nach Südostasien, doch waren ihnen alle spanischen und portugiesischen Häfen versperrt.

17. Jahrhundert

  • 1602 schlossen sich die konkurrienden Kaufleute in der niederländischen VOC (Vereenigde Oostindische Compagnie) zusammen. Diese gilt als erste moderne Aktiengesellschaft mit anfangs 1.800 Investoren und ermöglichte den Aufbau großer Flotten.
  • Die erste Flotte der VOC lief im Dezember 1603 aus und vertrieb die Portugiesen von den Molukken. Die VOC gründete eigene Stützpunke u.a. auf Ceylon und in Indien.
    • Tiele, Pieter Anton
      De Europeers in den Malaischen Archipel 1509-1623.
      in: Bijdragen tot de Taal,- Land- en Volkenkunde van Nederlandsche Indie, s'Gravenhage 1877.
  • Schilder, Günter, Kok, Hans
    Sailing for the East: history and catalogue of manuscipt charts on vellum of the Dutch East India Company VOC, 1602-1799.
    GH Houten 2010: Hes & De Graaf. 707 S. Ill.; CD-Rom.
  • 1612 wird das Fort Nassau in Mori zum niederländischen Hauptsitz an der afrikanischen Goldküste.
  • 1637 eroberte die Niederländische Westindien-Kompanie die portugiesische Festung El Mina in Westafrika.
  • 1638 entstand auf Mauritius eine niederländische Kolonie, die bis 1710 bestand.
  • 1640 eroberte die Niederländische Westindien-Kompanie das portugiesisch besetzte Angola, wurde aber von diesen bereits 1648 wieder vertrieben.
  • 1652 gründete Jan van Riebeeck die Station der VOC in Kapstadt.
  • 16 niederländische Forts entstanden an der afrikanischen Küste.
  • 1654 Philippus Baldaeus
    Naauwkeurige beschryvinge van Malabar en Choromandel, der zelver aangrenzende ryken, en het machtige eyland Ceylon… Amsterdam 1672: Jansson van Waasberge.
    Philippus Baldaeus (1632 – 1671) verpflichtete sich als Prediger für zehn Jahre (um 1654–1665/1666) im Dienst der Niederländischen Ostindischen Kompanie.
1)
Charles de la Ronciere
La découverte de l'Afrique au Moyen Âge, cartographes et explorateurs.
t. 1. L'interieur du continent. Le Caire 1924. S. 113-114
2)
Capucine, Herbert
Les récits de voyage des XIVe et XVe siècles lemmatisés : apports lexicographiques au Dictionnaire du moyen français.
Diss. Université de Lorraine 2016 bei Sylvie Bazin-Tachella
3)
5,19–20
4)
Naturalis historia, 6,36
5)
Libro del conosçimiento de todos los rregnos et tierras et señoríos que son por el mundo, et de las señales et armas que han. Institución 280 S. Faksimile Zaragoza 1999: Fernando El Católico
6)
Alexander von Humboldt
Kritische Untersuchungen über die historische Entwickelung der geographischen Kenntnisse von der Neuen Welt und die Fortschritte der nautischen Astronomie in dem 15ten und 16ten Jahrhundert.
Band 1. Berlin 1852: Nicolai S. 434, 455-456 Online
7)
Rackl, Joseph
Die Reisen des Venetianers Alvise da Cà da Mosto an der Westküste Afrikas 1455 und 1456.
Diss. 89 S. Nürnberg 1898: G.P.J. Bieling-Dietz.
8)
Benjamin Scheller
Erfahrungsraum und Möglichkeitsraum. Das subsaharische Westafrika in den Navigazioni Atlantiche Alvise Cadamostos.
S. 205–224 in: Ingrid Baumgärtner, Piero Falchetta (Hg.): Venezia e la nuova Oikoumene. Cartografia del Quattrocento / Venedig und die neue Oikumene. Kartographie im 15. Jahrhundert, Rom/Venedig 2016
9)
Mota, Avelino Teixeira da
Diogo Gomes, Primeiro Grande Explorador do Gâmbia (1456)
Actas da 2ª Conferência Internacional dos Africanistas Ocidentais, Lisboa, 1950, S. 309-317.
Sintra, Diogo Gomes de
Descobrimento Primeiro da Guiné.
edição crítica de Aires A. Nascimento, Introdução histórica de Henrique Pinto Rema, Lisboa, Edições Colibri, 2002.
10)
Moriarty, Cpt. H.A.
Islands in the southern Indian Ocean westward of Longitude 80 degrees east, including Madagascar.
London 1891: Great Britain Hydrographic Office
11)
Tabuteau, Jacques
Histoire de la justice dans les Mascareignes.
Paris 1987: Océan éditions. S. 13
12)
Ingrams, W. Harold
Zanzibar: its History and its People.
527 S. 12 Tafeln New York 1931: Barnes & Noble.
wiki/zeitleiste_des_seeweges_nach_asien_suedoestlich_um_afrika.txt · Zuletzt geändert: 2025/02/22 06:26 von norbert

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