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Promenade
Sowohl eine Tätigkeit als auch einen Weg bezeichnend, abgeleitet vom französischen promenade im Sinne von 'wandeln, schlendern', vergleichbar dem Spaziergang, jedoch immer öffentlich mit der Möglichkeit einen Ausblick zu haben, andere Menschen zu treffen und selbst gesehen zu werden an der Grenze zwischen Kultur und kultivierter Natur: Promenade am Strand, am See, am Ufer, auf der Stadtmauer …
Die Promenade als ein 'gepflegter, durch Grünanlagen führender Spazierweg' 1) enthält auch etymologisch den Sinn 'führen, leiten, lenken' (altfranz. mener).
Dem Spaziergänger und dem Flaneur entspricht hier die Figur des promeneur solitaire (Rousseau
1778).
Elizabeth Kugler
The promenade as performance : a study of the landscape and literature of seventeenth-century Paris
Diss. V, 202 S. Johns Hopkins University 1999Laurent Turcot
The rise of the promeneur: walking the city in eighteenth-century Paris
Historical Research, 88.239 (2015) 67–99. DOI
Der Autor beschreibt, wie aus der Praxis des kollektiven Spaziergangs die individualisierte Figur des Promeneurs hervorgeht, zu verstehen als Zeichen „sozialer Sichtbarkeit“. Dabei werden drei Phasen beschrieben:
die Entwicklung und Transformation des Rituals des höflichen Spaziergangs;
der Bau offener Promenaden wie der Boulevards und der Champs-Elysées;
die literarische Figur des Promeneurs am Beispiel der Werke vonLouis-Sébastien Mercier
undNicolas-Edmé Rétif de la Bretonne
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