Ursprünglich wohl umgangssprachlich im südlichen Tirol gebräuchlich als (Rück-?)Übersetzung des italienischen frescura: »wo die statt Bozen ire refrigeria oder frischen halten«, ab dem 17. Jahrhundert in der Literatur. Von Nord-Italien aus gesehen fuhr man im Sommer in die Berge, um sich zu erfrischen, also der Hitze zu entgehen.
Dann im 19. Jahrhundert bei zunehmender Freizeit auch nach Norden hin zunehmend gebräuchlich für bürgerliche Städter, die den Sommer auf dem Land verbrachten, also einhergehend mit der Entdeckung von Landschaft und Strand.
Bei nicht geklärter Etymologie verweist die Bedeutung auf ‘stärken, beleben, anregen’; Grimm
vermutet ein zugrundeliegendes Hirtenwort für den Sommer auf der Alm.
Um 1900 finden sich Ableitungen wie Sommerfrischler und Sommerfrischlerin.
Heute erscheint der Begriff widersprüchlich. Ist es nun ein Reisestil oder eher der Rückzug nach Balkonien? Zeitweise erschien der Begriff veraltend, dann weithin wieder aufgegriffen, im Englischen vergleichbar summer freshness oder summer retreat, französisch villégiature, bairisch Summafrische, vergleiche dazu auch Badenfahrten und Bäderreise.
Ladendorf, Otto
Fontane, Theodor
Schrönghamer-Heimdal, Franz
Nadolny, Sten
Göttsch, Silke
Katharina Grätz
Landpartie und Sommerfrische. Der Ausflugsort in Fontanes literarischer Topographie
.Michael Neumann
, Kerstin Stüssel
(Hg.)Hanns Haas
Kisch, H.
Kröncke, Elke
Kürtz, Jutta
Knoll, M.
Lichtblau, Albert
Mai, Andreas
Plath, J.
Rosner, Willibald
Brigitta Schmidt-Lauber
(Hg.)Stadler, G.
Verhoeven, Gerrit
Weber, F.
etal