Passagier
Ebenso wie ein Passant ein Reisender, der jedoch als anonymer Teil einer Grupppe oder Menge erscheint, als Fahrgast ein Verkehrsmittel nutzend, jedoch nicht selber steuernd. Jemand, der sich diese Leistung erschleicht, gilt als Blinder Passsagier. Bereits in der »Kutschenzeit« wurden die Insassen Passagiere genannt, wobei der Begriff dem Französischen (passager) entlehnt wurde, jedoch aus dem Italienischen (passaggiere) stammte, also letztlich aus dem lateinischen passare `gehen, schreiten´ entstanden ist. Die ursprüngliche Bedeutung ist dem Passanten weiterhin zu eigen, dem Passagier als Fahrgast jedoch verloren gegangen, während jedoch für beide das flüchtige Vorbeiziehen kennzeichnend ist. Beiden fehlt jedoch der fußläufige und bewusste Gang in die Welt hinaus wie ihn Spaziergänger, Flaneure oder Wanderer betreiben.
NN
Der curieuse Passagier
Deutsche Englandreisende des achtzehnten Jahrhunderts als Vermittler kultureller und technologischer Anregungen.
Colloqium der Arbeitsstelle 18. Jahrhundert, Gesamthochschule Wuppertal, Universität Münster, Münster 11. bis 12. Dezember 1980, 160 S., XXIV Tafeln, Heidelberg 1983: C. WinterAlexandra Bekasova
The Making of Passengers in the Russian Empire: Coach-Transport Companies, Guide-books, and National Identity in Russia, 1820-1860s.
S. 199-217 in: Russia in Motion: Cultures of Human Mobilitysince 1850, hg. von John Randolph und Eugene M. Avrutin. Chicago: University of Illinois Press 2012Roth, Joseph
Wartesaal IV. Klasse. Die Passagiere, die nicht reisen.
S. 450 In: Joseph Roth: Werke, 1: Das journalistische Werk, 1915-1923. Kiepenheuer & Witsch, 1989