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Afrika: Routen
Carretera Panafricana, Trans-& Pan-African Highways
Tripolis-Kapstadt | 11.000 km |
Kairo-Kapstadt | 10.500 km |
Kairo-Dakar | 9.000 km |
Lagos-Mombasa | 6.500 km |
Dakar-Ndjamena | 5.000 km |
Algier-Lagos | 4.500 km |
Ndjamena-Dschibuti | 4.500 km |
Dakar-Lagos | 4.000 km |
Beira-Lobito | 3.500 km |
Berühmte Strecken
- Greath North Road (Cape to Cairo)
diese Idee vonCecil John Rhodes
vor mehr als 100 Jahren bezeichnet heute nur das Teilstück in Sambia. - Darb el-Arba'in
die Straße der 40 Tage oder Todesroute, von Al Faschir im Sudan nach Asiut in Ägypten, durch Darfur und durch den Selima-Sandsee, etwa 1.500 km. - Hoggarpiste von Algier nach Tamanrasset, etwa 2.200 km.
- Leopard Hill Road
in Sambia, 140 km die es in sich haben. - Hunters Road
vom Sambesi nach Südafrika, im engeren Sinn von Kasane nach Nata, 300km entlang der Grenze Botswana-Simbabwe. - Trans-Kalahari
von Walvis Bay in Namibia bis Francistown in Botswana, mehr als 1700 km. - Trans-Caprivi
Teil der Transafrika-Strecke von Walvis Bay nach Dar es-Salam, weit über 4.000 km.
Transsahara-Routen
→ Transsahara, Karawanen und Fahrende Händler
An den Küsten
Felix Schürmann
Der graue Unterstrom Walfänger und Küstengesellschaften an den tiefen Stränden Afrikas (1770-1920)
(=Globalgeschichte, 25) 680 S. Frankfurt 2017: Campus. Inhalt
Acht lokalgeschichtlichen Fallstudien veranschaulichen wie die Zwischenstationen zur Verproviantierung zu Austausch und Kommunikation zwischen Seeleuten aus Amerika und Europa und afrikanischen Küstengesellschaften führten, die diese nachhaltig veränderten:- Walvis Bay, 1780—1860
- Delagoa Bay, 1780-1845
- Saint Augustin, Madagaskar, 1830-1860
- Mutsamudu, Anjouan, 1835-1890
- Port Louis, Mauritius, 1789-1878
- Cabinda, 1850-1885:
- San Antonio, Annobon, 1825-1950
- Furna, Brava, 1770-1920
siehe auch:
Literatur
Gert Chesi Afrika im Herzen Erinnerungen, Reflexionen, Fotografien Innsbruck: Haymon 2002. Pappband mit Umschlag 16 x 22 cm 206 Seiten, 80 Fotos auf Tafeln
»An einem winterlichen Vorweihnachtstag erwachte ich im Hausgang der Klinik …« Allein von Titel und erstem Satz ausgehend ließe sich ein Essay entwickeln über die Leidenschaft des Reisens und die Leidenschaft zu Afrika, über das Leben als Reise und über Leben und Tod in Afrika …
Das ist tatsächlich ein Buch über Afrika, aber es ist auch ein gewollt persönliches Buch, die Rückschau auf ein Leben, das dem Reisen gewidmet ist: »Man hat mich einmal erbost den ewig Außenstehenden genannt.« So drücken sich viele Reisende aus, die in der Mitte oder auch gegen Ende ihres Lebens zurückschauen, sich besinnen und den roten Faden suchen. Wo sonst könnte der Mensch sich finden, der das Reisen zu seinem Beruf gemacht hat – natürlich außen! Ich könnte seitenweise aus dem Buch zitieren; oft nicke ich beim Lesen und denke: Ja, der der Mann hat recht. Er hat nachgedacht wie wenige und bringt seine Gedanken auf den Punkt. Und noch viel wichtiger: Ich spüre, daß da jemand ehrlich Bilanz gezogen hat – er schreibt für sich: »Unter den Menschen wurde ich zum Nomaden, der nicht den Weg, sondern dessen Ende zum Ziel hat. Ein Getriebener, der das Neue unersättlich in sich aufnahm. … ich war Gourmet und Gourmand zugleich, voll Begierde hinter dem Schönen her …«
Chesi bereist Afrika seit Anfang der sechziger Jahre; er gilt als einer der besten Kenner Afrikas, hat zahlreiche Bücher geschrieben und gründete in Schwaz/Tirol ein privates Haus der Völker. Mit sechzig Jahren legt er sich Rechenschaft ab: leidend am kranken Herz, leidend an der Beziehungskrise zu seiner Frau, einer Togolesin, leidend vielleicht auch an seiner Sehnsucht nach Afrika. Der Weg der Heilung führt für Chesi auch über das Wort. Das ist ein guter Weg, doch nur selten findet ein solches Werk den Weg in die Öffentlichkeit. Daß der Entschluß zur Publikation auch in diesem Falle nicht einfach fiel, zeigt der einleitende Brief des Verlegers an den Autor. Betonen möchte ich, daß dieses Werk unprätentiös ist. Es ging nicht durch den Filter einer Marketingagentur, es ist kein zweckdienliches Arbeiten am öffentlichen Bild der eigenen Person. Meinen Glückwunsch zu diesem seltenen Buch. Es zu lesen ist ein Gewinn für jeden, der etwas über Afrika lernen möchte und für jeden, der sein Selbstverständnis als Reisender überprüfen möchte. Ach ja: die Fotos sind Spitzenklasse!
Andreas Altmann Im Herz das Feuer Unterwegs von Kairo in den Süden Afrikas 1. Auflage (=Lesereisen), Wien: Picus 2001 Pappband mit Schutzumschlag 10,5 x 20 cm: 132 Seiten
Andreas Altmann ist Reporter, Buchautor, Schauspieler. Lebte in einem Ashram, einem Zenkloster, in New York und Mexico City. Vorübergehend war er auch Mitglied der DZG. Ein erfahrener Schreibender, ein belesener Reisender. Das Büchlein beschreibt eine Tour von Kairo durch den Sudan, die Zentralafrikanische Republik bis knapp hinein nach Zaire. Von dort fliegt Altmann nach Lubumbashi, reist weiter nach Sambia. Diese Strecken zählen zu den schwierigsten in Afrika und es gibt wohl kaum eine Erfahrung, die ein Reisender entlang dieser Route nicht machen kann. Altmann gibt nicht an mit seiner Leistung, erzählt sie fast lapidar auf den wenigen Seiten und schließt: »Meine Reise ist zu Ende. Unwiderruflich. Hier in Sambia … beginnt der Wohlstand. Und mit ihm die läppischste Form allen Reisens, der Tourismus … Um nichts muß ich mehr kämpfen … Das schwerwiegende Gefühl, mit allen Sinnen am Leben zu sein, es ist verschwunden.«
Altmann ist Träger des Egon-Erwin-Kisch-Preises und kann seine Reiseerfahrungen mit der Kunst des Schreibens gut verkaufen. Etwas fehlte mir jedoch beim Lesen, seine Geschichten schienen mir künstlich und ich glaube, es liegt daran, daß Altmann von seinen Erfahrungen unberührt bleibt. Er ist auf der Suche und erlaubt es sich nicht zu finden. Zitiert er vielleicht deshalb pausenlos Erfahrungen anderer? Seine Art des Reisens bleibt leidenschaftslos, ohne Liebe zur Welt: »Don’t have fire, don’t have passion.«