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wiki:karawane

Karawane

  1. Das persische Wort kārwān kennen wir als Karawane; es bezeichnet eine Gruppe von Reisenden (musāfir), auch rāḥilat oder rāḥilah von `Reisen´, bei den Touareg awzelu, awezlu (Pl. iwazlan). Dass es im persischen Sprachraum entstand, ist kein Zufall, denn dort kreuzten sich einige Zweige der Seidenstraße und führten durch ausgedehnte Wüsten und unsichere Gebiete, die man am sichersten in der Gruppe bereiste, dabei standen wirtschaftliche Interessen im Vordergrund. Fahrzeuge spielten dabei keine Rolle, für den Lastentransport nutzte man Lasttiere wie Kamele und Esel. Die Orientierung und die Organisation des Lastentransports machten die Führung einer Karawane zu einer lebenswichtigen und schwierigen Aufgabe. Im ostafrikanischen Raum wurden Träger eingesetzt, keine Lasttiere und so wurde diese spezifische Organisationsform Safari genannt.
  2. Deren Raststationen heißen Karawanserei oder musafir khana.
  3. Karawanenführer werden bezeichnet als Karwan-Baschi (pers.-türk), Khabir (arab.), Madugu (Tuareg), Jaji (Haussa), abokin jaji (zweiter Karawanenführer), Jagaba (Guide), Farke (Fahrender Händler), siehe auch Führer und Guides unterwegs.
  4. Der arabische Name al-Khabir `der alles bewacht´ bezeichnet den Karawanenführer, ist aber auch ein Beiname Allahs الخبير 1).
  5. Karawanenrouten wie beispielsweise die darb el arba'in
  6. Als Lehnwort in anderen Sprachen als Caravan und davon abgeleitet Van.
  7. Markenname für einen Wohnwagen von Hans Berger, entwickelt 1937, verspottet als »rollende Sperrholzlaube«, aber ein 490 kg leichter Verkaufsschlager. 1938 fuhren Theo Rockenfeller und seine Frau Ilse Lundberg mit einem Ford-V-8-Kabriolet und dem Karawane-Anhänger von Berlin nach Libyen.

Verweise

Literatur

Persis B. Clarkson, Calogero M. Santoro, Thomas E. Levy et al.
A Worldwide Network for Comparative Studies on Caravans: Past Present and Future.
Chungará (Arica) (2017) 297–307. DOI .
Review eines Workshops mit 21 Referenten, englisch-spanisch.

Erfahren & erlebt

  • Baaijens, Arita
    Wüstennomaden. Als Frau mit Kamelen durch den Sudan.
    250, [24] S. Ill., Kt. München 2003: Piper.
  • Bergmann, Carlo
    Der letzte Beduine. Meine Karawane zu den Geheimnissen der Wüste.
    462 S. Hamburg 2002: Rowohlt.
  • Gartung, Werner
    Die Salzkarawane. Mit den (Tuareg)durch die Ténéré (=Reise Know-How), H. Hermann Markgröningen: 2000. 273 Seiten, 12 Farbtafeln, 57 SW-Fotos, 11 Textabb. Wanderungen, Radtouren, farbige Klappenkarten, Karten & Pläne, Glossar, Literatur, Sprache, Essen & Trinken, Register über: Orte, Sachbegriffe, Karten, Personen
    1973 fuhr Werner Gartung mit Helmut Hermann nach Afrika – auf dem Fahrrad! Helmut (dzg) erreichte Kapstadt und schrieb einen Reisebericht darüber, der Anfang der Siebziger Jahre viele Globe­trotter nach Afrika trieb: Afrika-Tour.
    Werner Gartung blieb im Kongo hängen und beschäftigt sich bis heute mit Afrika, er gründete die Initiative Tuareg e.V. 1985 zog er mit einer Kamelkarawane der Tuareg 500 Kilometer von Timia nach Bilma und schrieb ein Buch darüber: Durchgekommen.\\15 Jahre später zieht es ihn wieder dorthin, er begegnet d en Freunden von damals: dem Karawanenführer Khada und dem Übersetzer Arali. Mit ein Anlaß, den ersten Reisebericht neu herauszugeben, aber ergänzt um die Perspektive durch das Wiedersehen. Ein Wiedersehen gab es aber auch mit seinem damaligen Reisegefährten Helmut Hermann, der nun dieses Buch verlegt. Gartung schreibt im Vorwort: »Unsere Wege trennten sich schon in Afrika, aber für jeden von uns war es der Beginn eines neuen, recht unbürgerlichen Lebens.«
    Ein umfangreicher Anhang mit Informationen zur Landeskunde, auch mit Literaturangaben – Reiseführer werden nicht empfohlen. Eine in jeder Hinsicht interessante Geschichte: lesenswert und sehenswert durch die schönen Fotos und den guten Druck.

Organisationssysteme

siehe auch Transsahara

  • Abir, Mordechai
    Caravan Trade and History in the Northern Parts of East Africa.
    Paideuma 14 (1968) 103-120.
  • Adu Boahen, A.
    The caravan trade in the nineteenth century.
    Journal of African history. 3.2 (1962) 349-359
  • Arkell, A.J. The southern route to Kufra. From el-Fasher to the Senussi and back with Ali Dinar's caravan. 1915-16. Told by Bidi Awdi, the guide.
    Sudan Notes and Records, 5.1-2 (1922) 130-136.
  • Baier, Stephen Brock
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    VI, 303 S., Ann Arbor, Mich 1981: Univ. Microfilms Internat. Zugl.: Madison, Wis., Univ. Diss., 1974
  • Baier, Stephen
    Trans-Saharan Trade and the Sahel: Damergu 1870-1930.
    Journal of African History. 18 (1977) 37-60. Online
  • Brett, Michael
    Ifriqiya as a market for saharan trade from the tenth to the twelfth century A.D.
    Journal of African History 10 (1968) 347-364.
  • Brett, Michael
    Islam and the trade in the bilad al-Sudan, tenth-eleventh century.
    Journal of African History 24 (1983) 431-440.
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    The Camelid. An all-purpose animal.
    Proceedings of the Khartoum Workshop on Camels, December 1979. Uppsala: Scandinavian Institute of African Studies. 1984 Band 1: 544 S. 1985 Band 2: 228 S. Bibliogr.
  • Corby, Richard
    Manding traders and clerics: the development of Islam in Liberia to the 1870s.
    Liberian Studies 13.1 (1988) 42-66.
  • Persis B. Clarkson, Calogero M. Santoro, Thomas E. Levy, Lautaro Núñez, Axel Nielsen, Steven Rosen, Frank Forster, et al.
    Red Mundial Para Estudios Comparativos Sobre Caravanas: Pasado, Presente Y Futuro
    Chungará (Arica). 49.3 (2017) 297-307.
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    The Yoruba Caravan System of the Nineteenth Century.
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  • Lovejoy, Paul E.
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    (=„Mercadores e carregadores das Caravanas do Sudão Central, século XIX.)
    Tempo 10.20 (2006) 50-71.
  • Lovejoy, Paul E.
    Long-distance trade and Islam: the case of the nineteenth century Hausa Kola trade.
    16 S. Boston 1970: ASA Annual Meeting Papers
  • Meerpohl, Meike
    Das Management des Transsahara-Handels.
    Diss. 402 S. Glossar, Bibliogr. S. 362-383. Köln 2009: Universitäts- und Stadtbibliothek Köln. Online, darin S. 194-201: „Die Kenntnisse und Vorkehrungen des habīr und der Hirten“ und zahlreiche weitere Stellen.
  • Prange, Sebastian
    „Trust in God - But Tie Your Camel First.“
    The Economic Organization of the Trans-Saharan Slave Trade between the Fourteenth and Nineteenth Centuries.
    London 2005: Department of Economic History. Working Paper No. 11/05
  • Schmitz-Cliever, Guido
    Schmiede in Westafrika.
    XI, 338 S. (=Kulturanthropologische Studien) Hohenschäftlarn bei München 1979: Klaus Renner.
  • Spittler, G.
    European explorers as caravan travellers in the West Sudan.
    In: Paideuma, 33 (1987) 391–406.
  • Spittler, G.
    Führer und Karawane in der Wüste.
    In: Oswald H. (Hg) Macht und Recht. 1990 VS Verlag für Sozialwissenschaften. Online
  • Umar Al-Naqar
    The Pilgrimage Tradition In West Africa: An Historical Study with Special Reference to the Nineteenth Century.
    Khartoum University Press, Khartoum, Sudan, 1972.
  • Vikør, Knut S.
    The Desert-Side Salt Trade of Kawar.
    African Economic History, 11 (1982): 115–44. DOI .
  • Voell, Stéphanie
    Eine Anthropologie des Ortes. Annäherung an die Bedeutung des marokkanischen souk.
    in: Ulrike; Bettina E. Schmidt Krasberg: Stadt in Stücken. Marburg 2002: Förderverein Völkerkunde (=Curupira. 12)

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1)
Koran 6:18, 17:30, 49:13, 59:18
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