Gisela Völger, Karin Welck
(Hg.)Männerbande - Männerbünde. Ausstellungsband
Rautenstrauch-Joest-Museum Köln 1990, S. 38 f.
auch: Proviant, Atzung, engl. provision, lat. Viaticum, schwed. färdkost (`Fahrtspeise´), afrikaans padkos (`Wegessen´)
Der Begriff Wegzehrung hat sich unter wanderndern Handwerksburschen auf der Walz lange gehalten. Üblich war es, dass ein `fremder Geselle´ am neuen Ort bei den Meistern seiner Zunft entweder `Arbeit schauen´ wollte oder `aufs Geschenk ging´: »Wollte der Meister keinen Gesellen aufdingen, so gab es ein Geschenk, meist in der Form eines Umtrunks und einer Wegzehrung« 1), die im Proviantbeutel mitgeführt wurde.
Die sprachliche Wurzel von `zehren´ geht zurück auf mittelhochdeutsches zerzern `zerreißen´ und lässt sich deuten als das Abreißen von Fleischfetzen 2) von einem Stück Trockenfleisch oder Hartwurst (afrikaans droewors).
Gisela Völger, Karin Welck
(Hg.)