Waldläufer
Gemeinsam ist allen Waldläufern, dass sie Einzelne in der Wildnis sind, daher auch die Waldeinsamkeit ertragen können und sich als Selbstversorger betätigen müssen, jagend oder sammelnd. Aus heutiger Sicht sind es eigensinnige Außenseiter, die die Gemeinschaft fliehen, wenn nicht gar Outlaws. Es scheint jedoch, als sei dies ein Phänomen der Neuzeit, denn »Außerhalb der Stadt gibt es nur Helden und Ungeheuer«, sagte Aristoteles
vor rund 2500 Jahren, mythisch verorten dort viele Kulturen den Wilden Mann oder man of the bush.
Der angelsächsische König Wihtred
(um 670-725) bestimmte, dass jemand, der sich abseits der Straße bewegt ohne sich durch Hornsignale bemerkbar zu machen, erschlagen werden durfte wie ein Dieb; im normannischen Recht stand 1306 ein Fremder, der im Wald angetroffen wurde, unter Generalverdacht und musste unter Eid schwören, dass er sich verirrt habe 1).
Dort im Wald herrschten der Graue und der Braune, denn Wolf oder Bär beim Namen zu nennen, hieße sie zu rufen. Stattdessen verbannte man soziale Outlaws 2) als Waldgangsmenschen (skóggangsmenn) beispielsweise »in den Wald von Arden« (Shakespeare
) und nannte sie Vargr `Würger´, Werwolf. Eremiten im Wald wurden wegen ihres Wohnsitzes wiederholt Opfer von Outlaws 3) Die nordischen Sagas kennen allerdings auch eine Art Quest, ein zielloses Streifen durch die Wildnis 4) als Initiationsritual.
Die Landname der Wikinger, die Ostkolonisation ab dem 12. Jahrhundert und der neuzeitliche Aufbruch ab etwa 1500 brauchte Menschen mit solchen Eigenschaften und verschob die frontier hier durch den Wilden Westen, dort durch den Wilden Osten, bis sie einander an der Beringstraße begegneten: hier der Trapper, dort der Promyšlenniki, beide das Abenteuer suchend, die Freiheit von Weitem Land und Wildem Feld, die Grenzenlosigkeit, deren Abschaffung sie selbst vorbereiteten, den merchant adventurer im Gepäck.
In den nördlichen Zonen der Erde
Vargr & Struter, Leitsman & Weideman
Vargr
Die ältere Geschichte der europäischen Waldläufer und Pelzjäger ist kaum bekannt und wenig erforscht 5). Der älteste konkrete Hinweis auf auf eine Pelzhandelsroute findet sich für das frühe 6. Jahrhundert mit der Insel Vargeyjar, heute Vardøya nördlich von Kirkenes in der Barentssee 6). Die Überlieferung und der Name des Handelsortes deuten darauf hin, dass die nordischen Outlaws `vargr´ als zobeljagende Waldläufer tätig waren.
Jacoby, Michael
Wargus, vargr, Verbrecher, Wolf: eine sprach- und rechtsgeschichtliche Untersuchung.
143 S. Diss. Uppsala Universitet; Stockholm: Almqvist och Wiksell 1974.
Struter
Auch die Struter waren Outlaws und wurden als gefährliche Wegelagerer, Buschräuber, -klepper bezeichnet: »er was gewesen ein boser man/ ein rouber und ein struter/ zu manslaht ein wuter« 7). Ihre Hinweise flossen in die Wegeberichte des Deutschen Ordens ein:
Leitsleute
Im preußischen Raum waren die Siedlungen des Deutschen Ordensstaates (1230 bis 1561) Inseln in der Wildnis; die Gebiete nördlich davon (Litauen) galten als Große Wildnis. Hier etablierte der Deutsche Orden ein System von Waldläufern und sammelte deren Wegeberichte. Diese Leitsleute waren überwiegend Balten, die aus ihren Herkunftsgebieten geflohen waren (»vlier«) und Raumerfahrung in der Wildnis gesammelt hatten.
Weideman
dô nam er sîne weideman, den der walt kunt was
Eneide 130,34 verfasst zwischen 1170 und 1188 von Heinrich von Veldeke
Als älteste Bezeichnung für einen Jäger erscheint mittelhochdeutsches Weideman, der sein Weidewërc verrichtet und verweist mit Weid- auf die indogermanische Wurzel *uid- »sich Nahrung verschaffen.« Noch im frühen Mittelalter hatte jeder das Recht zu jagen, denn auf wilden Tieren kann kein Eigentumsrecht liegen 8). In den herrschaftlichen Forsten Europas seit dem Mittelalter wäre ein Pelzjäger auf eigene Rechnung jedoch als Wilderer eingestuft worden 9), daher bezeichnet der Waldläufer im deutschen Raum (westfälisch `Waldlöper´) heute das genaue Gegenteil, nämlich den Waldhüter, der polizeiliche Aufgaben im Namen seines Herrn versieht 10).
Dasler, Clemens
Funktionen und Erträge der Jagd im Hochmittelalter, unter besonderer Berücksichtigung der Pelztierjagd.
Vierteljahrschrift für Sozial- Und Wirtschaftsgeschichte VSWG 91.1 (2004) 1–19.
Online
Falkenstein, Stephanie
,
Reinhard Feisel
,
S. Müller
Saufeder, Hirschfänger und Federspiel Waidwerk in Franken bis zum Ende der Feudaljagd.
Begleitband zur Sonderausstellung des Städtischen Museums Kitzingen vom 23.11.2013 bis 30.03.2014.
127 S. Kitzingen am Main Sauerbrey 2014
Inhalt
Promyšlenniki und Kosaken
Promyšlenniki `Kundige, Ausdenker, Ausfindigmacher´ 11) kamen aus dem nördlichen europäischen Teil Russlands, denn nur dort gab es »freie Bauern« mit eigener Verfassung (Mir), deren Söhne sich als Siedler oder Jäger in Richtung Sibirien aufmachen durften.
»Promueschleni sind Herumtreiber, die des Tierfangs wegen in eine Gesellschaft zusammen treten. Man könnte sie Zobeljäger oder Wildschützen nennen.« 12).
Im Russischen bedeutete im 16. Jahrhundert »frei zu leben« (вёл вольную жизнь) dasselbe wie »geflohen sein« (полевал), also auf dem freien Feld zu leben 13). Die Kosaken wurden vom Volk »freie Leute« genannt, in den Dokumenten der Regierung sind sie »Landstreicher, Diebe, Räuber, entlaufene Bauern« 14). In den südlichen Steppengebieten Russlands bildeten die Kosaken im 16. Jahrhundert eigene Gemeinschaften. Der Kosak Ermak
(um 1532 bis 1585) leitete die Erschließung Sibiriens von Süden her ein.
Ähnlich wie coureur de bois und voyageurs Kanada jagend und handelnd erschlossen, stießen Zobeljäger - Kosaken und Promyšlenniki (auf eigene Rechnung arbeitende Abenteurer, Jäger, Pelzhändler) 15) - durch Sibirien 1741 bis nach Alaska vor 16) und bedienten sich einheimischer Führer (peredovščiki oder vataščiki) 17). Knapp 75% der russischen Bevölkerung in Sibirien waren im 17. Jahrhundert promyšlenniki, die meisten Einzelgänger ohne Familie. Ebenso wie bei den coureur de bois gab es zahlreiche »illegitime Verbindungen« zwischen den Promyšlenniki und den einheimischen Frauen vom Volk der Unangan auf den Aleuten 18).
Über die Kodiak-Inseln erreichten sie Alaska vor den Trappern, den Weg bereitete Vitus Bering
19).
T. Black
Promyshlenniki… Who were they?
in: Frost, O. W. Bering and Chirikov: The American voyages and their impact. Anchorage 1992 Alaska Historical Society, 279-290
Alfred J. Rieber
Merchants and entrepreneurs in Imperial Russia
Chapel Hill: University of North Carolina Press 2010
Basil Dmytryshyn
Russian Expansion to the Pacific, 1580-1700: A Historiographical Review.
in: Surabu kenkyû (Slavic Studies), Sapporo, 25 (1980) 25 S.
Neben den Einheimischen gab es in Sibirien promyšlenniki, guljaščie ljudi (entlaufene Bauern) Kosaken, Kriegsgefangene (insbes aus Polen, Litauen, Schweden), Kaufleute, Verbannte sowie ab 1697 11.400 Bauernfamilien aus dem europäischen Russland (Staatsbauern), umgesiedelt auf Befehl von
Peter dem Großen
.
Donatas Brandišauskas
Making a Home in the Taiga: Movements, Paths and Signs among Orochen-Evenki Hunters and Herders of Zabaikal Krai (South East Siberia).
Journal of Ethnology and Folkloristics 4 (2012) 9–25.
Die Orochen-Evenki bewegen sich als Jäger und Hirten (russ.
skitayutsya po debryam 'sich im Busch bewegen') in Abhängigkeit von den Wanderungen der
Tiere und müssen in der Lage sein, die Lebensorte (
Orochen Bikit) der Tiere zu finden, indem sie deren
Spuren deuten. Dabei hinterlassen sie selber eigene Spuren und grenzen damit ihren Lebensraum ab. Der Autor untersucht die Zusammenhänge zwischen Ortsgestaltung,
Bewegung, Nutzung von
Wegen und Zeichen bei den Orochen in der Region Zabaikal.
Coureurs des bois und voyageurs
Die Besiedlung Amerikas durch Europäer führte unter anderem zu neuen Formen des individuellen Reisens in der Wildnis. Der Waldläufer (franz. coureur de bois) entstand im 17. Jahrhundert während der französischen Kolonisation des nördlichen Amerika 20); als ältester namentlich bekannter Waldläufer gilt Étienne Brûlé
(1592 bis 1633) 21). Viele dieser Waldläufer sollen aus der Normandie und der Bretagne gekommen sein 22).
Couture, Stéphane
L'itinéraire historiographique de la „figure“ du coureur de bois, 1744-2005.
123 S. M.A. de l'Université Laval, Québéc 2007.
Serge Fournier
Le Coureur de bois au Pays du Québec
une Figure, une Parole - son Univers et son Évolution
Thèse de Doctorat, Mars 2012, Université du Québec à Trois-Rivières, 263 S.
Gilles Havard
Histoire des coureurs de bois Amérique du Nord 1600-1840
ed. Les Indes savantes, 2016 ISBN 978-2-84654-424-5.
Inhalt
Gilles Havard
L'Amérique fantôme : les aventuriers francophones du Nouveau Monde
Paris 2019: Flammarion, 649 S. ISBN 978-2-89077-881-8.
Mit Kapiteln über Terminologie und einem Glossaire des peuples autochtones sowie Kapitel über: Pierre Gambie, Étienne Brûlé, Pierre-Esprit Radisson, Nicolas Perrot, Les frères La Vérendrye, Jean-Baptiste Truteau, Toussaint Charbonneau, Étienne Provost, Pierre Beauchamp
Podruchny, Carolyn
Making the Voyageur World: Travelers and Traders in the North American Fur Trade.
XX, 414 S. Lincoln 2006: University of Nebraska Press.
Inhalt
Laut, Agnes C.
Pathfinders of the West : being the thrilling story of the adventures of the men who discovered the great Northwest
380 S. Ausführliches Register. New York 1904: Grosset & Dunlap.
Online, mit Kapiteln über
Pierre Esprit Radisson
um 1636-1710
La Vérendrye, Pierre Gaulteier de Varennes, sieur de
, 1685-1749
Samuel Hearne
1745-1792
Alexander Mackenzie
1764-1820
Lewis
and Clark
Expedition (1804-1806)
Die coureurs des bois werden meist als unzivilisierte Waldgangsmenschen beschrieben. Sie schufen jedoch die Voraussetzungen für den institutionalisierten Pelzhandel durch die voyageurs und lebten in der Wildnis und mit den Einheimischen; ihre gemeinsamen Nachfahren bilden heute eine eigene Bevölkerungsgruppe, die Métis. Von jenen lernten sie beispielsweise den Bau des Birkenrindenkanus und das Herstellen von Pemmikan als Grundnahrungsmittel 23).
Erst später werden Trapper weiter südlich im Raum der englischen Kolonisation Nordamerikas erwähnt; in den Rocky Mountains bezeichnet man sie als Mountain Men. Auch die Trapper lebten von der Jagd vor der frontier, doch eher im Konflikt mit den Einheimischen, und schufen die Voraussetzungen für die Landnahme durch die Pioniere des Westens.
Trapper
»Es ist hier der Ort, ein Bild der beiden Jäger zu entwerfen, dessen Zeichnung
wir bisher haben aufschieben müssen. Der Erste von Beiden trug einen Anzug,
der zugleich an den Indianer und an den Weißen erinnerte. Sein Kopf war mit einer
Mütze aus Fuchspelz in Form eines abgestumpften Kegels bedeckt.
Ein baumwollenes, blau gestreiftes Hemde bedeckte seine Schultern;
neben ihm auf der Erde lag eine Art Ueberrock aus einer wollenen Decke verfertigt.
Seine Beine waren nach Indianer-Weise durch lederne Gamaschen geschützt.
Statt der Mocassins jedoch trug er eisenbeschlagene Schuhe von einer Stärke,
daß sie zwei Jahre hindurch aushalten konnten.
Ein sorgfältig glattgeschabtes Büffelhorn hing quer über seinen Schultern und
enthielt sein Pulver, während in einem ledernen Beutel, der an der andern Seite hing,
ein reichlicher Vorrat bleierner Kugeln war. Endlich wurde sein Jagdgerät noch
durch eine neben ihm liegende Büchse mit langem Lauf und durch ein Jagdmesser,
das in einem Wehrgehänge oder vielmehr in einem wollenen, vielfarbigen Gürtel stak,
vervollständigt. An dem sonderbaren Anzug wie auch an den gigantischen Wuchse
konnte man in ihm Einen von den kühnen Jägern,
den Abkömmlingen der ersten Normannen in Canada, erkennen...«
Gabriel Ferry [= Eugène Louis Gabriel Ferry de Bellemare]
Der Waldläufer: Scenen aus dem mexicanischen Waldleben.
Aus dem Französischen von Georg Füllner. Halle 1851: Knapp, S. 84-85
Als literarischer Urtyp des Waldläufers gilt die Figur des Nathaniel »Natty« Bumpoo
von James Fenimore Cooper
(1789 bis 1851), die dieser in fünf Romanen (»Leatherstocking Tales«) ausmalte: The Pioneers 1823, The Last of the Mohicans 1826, The Prairie 1827, The Pathfinder 1840, The Deerslayer 1841. Natty führte darin die Beinamen Lederstrumpf, Falkenauge, Lange Büchse (La Longue Carabine), Pfadfinder, Wildtöter. Dieser Typus wird im Deutschen als Trapper 24) bezeichnet, während das Englische unter trapper den Fallensteller im engsten Sinne verwendet. Auch Cooper selbst verwendet trapper nur in The Prairie. Danach wurde der Waldläufer zur beispielhaften Figur auch außerhalb der Werke Coopers.
Die literarische Figur trägt Züge verschiedener historisch bezeugter Waldläufer, so etwa von Johann Adam Hartmann
(1748 bis 1836) aus Edenkoben in der Pfalz 25), Robert Rogers
(1731 bis 1795), Daniel Boone
(1734 bis 1820) 26), David Shipman
(1730 – 1813) 27), Thomas Leffingwell
(1624 - 1714) 28). Ferrys und Coopers Beschreibungen zeichnen den Waldläufer als jemanden, der die Kulturen zwar verbindet, jedoch nirgends richtig dazugehört. Im deutschen Sprachraum verbreitet Karl May
das Bild des Waldläufers und bezieht sich weniger auf Augenschein als auf das Genre der Kolportageromane 29) und Landschaftsschilderungen aus Petermanns Mitteilungen 30).
Kritisch wurde das bereits 1860 bewertet:
»Die biedern, grünen Wald-Menschen, die romantischen Ober- und Unterförster, die an Natur-Wüchsigkeit, an Kraft und Unschuld, an rauher Rinde und süßem Saft, mit ihren Birken, Fichten und Eichen wetteiferten, existiren nur in der Stadt-Phantasie. …
Es ist schade um Geßner
's Schäfer, um die Natur-Menschen von August Lafontaine
, um den Huronen von Voltaire
, um Paul und Virginie 31), um Atala und den alten Chaktas 32), um Inkel und Yarito 33), um Gumal und Lina, um Rousseau
's Natur-Religion und Natur-Pädagogie, um Tom Jones 34), Random 35) und Peregrine Pickle 36), um Gil Blas 37), um all' die romantisch-natürlichen Bummler und Taugenichtse, um die transatlantischen Lederstrümpfe, die Hinterwäldler, die Pionire des nordamerikanischen Westens und ihre Naturphilosophie; - um Defoe
's und Campe
's Robinson, welchen Letztern die wüste Insel und der wilde Freitag
zum Sonntagsmenschen erzog. Es ist schade um die Insel Felsenburg, wo die Affen zu Menschen und die Menschen zu sittlichen und gescheuten Affen dressirt werden: Aber »es thut's halt nimmermehr«; und es wird wohl nächstens mit den poetischen wie ästhetischen Dorfgeschichten zu Ende sein, weil auch die Romantik von mehr Prozenten Wahrheit als Lüge leben muß.« 38)
In den südlichen Zonen der Erde
Konquistadoren
Die Konquistadoren Lateinamerikas waren merchant adventurers allenfalls im Sinne von erobern und rauben; Assimilation mit den Einheimischen und Siedeltätigkeiten auf dem Land gingen nicht von ihnen aus. Wer die Mestizen zeugte, die bereits 1543 in Mexiko als eigene Volksgruppe eingestuft wurden, ist nicht bekannt:
Erhalten ist auch der Bericht eines jungen Spaniers (Pedro Gobeo de Victoria, um 1560 – um 1630), der durch Schiffbruch zum Waldläufer in Ecuador, Peru-Panama wurde, weil er schließlich in ein jesuitisches Kloster kam und dort seine Geschichte niederschrieb, die jedoch nur deutsch und lateinisch erhalten blieb:
Pedro Gobeo de Victoria
Wunderbarliche und seltzame Raiß deß Jungen und Edlen Herrn Petri de Victoria auß Hispanien in das Königreich Peru. Von jhme selbst beschriben, vnnd von den Patribus der Societet Iesu deren Orthen in Euripam geschickt.
An jetzo auß dem Lateinischen Exemplar in die Teutsche Sprach versetzt.
109 S. Ingolstatt 1622: Hänlin
Online
Joannis Bisselii
Argonauticon Americanorum, Sive, Historiae Periculorum Petri De Victoria.
Ac Sociorum Eius, Libri XV. [24], 480, [12] S. Kt. Monachii [München] 1647: Wagner.
Hill, Harold C.
Johann Bissel's Argonauticon Americanorum (1647): A Reexamination.
Modern Language Notes 85.5 (1970) 652−662.
Online
Siegfried Huber
Entdecker und Eroberer. Deutsche Konquistadoren in Südamerika.
385 S. Freiburg im Breisgau 1966: Olten.
Die Entdeckung der Länder am La Plata und Paraguay:
Juan Díaz de Solís, Magellan, Alejo García, Sebastian Caboto, Pedro de Mendoza, Berichte von Utz Schmidl, Juan Ayolas, Alvar Núñez Cabeza de Vaca, Hernando de Ribera, Domingo de Irala.
Deutsche Konquistadoren zwischen Magdalenenstrom und Orinoco:
Die Welser, Lukas Rem, Ambrosius Alfinger, Niklas Federmann, Jörg Hohermuth, Bartholomäus Welser, Philipp von Hutten
Germán Arcieniegas
Los alemanes en la conquista de América.
268 S. Buenos Aires 1941: Losada. = Germans in the conquest of America. A sixteenth century venture. Translated by Angel Flores. New York 1943: Macmillan. Reprint Planeta, Colombia, 1998.
Jäger und Trekboeren
Im südlichen Afrika zeugen Oorlam, Baster und Griqua als Volksgruppen bereits im 17. Jahrhundert davon, dass Weiße schon lange im bush aktiv waren, doch ist über diese wenig bekannt.
Brehl, Medardus
Figures of Disintegration. „Half-Castes“ and „Frontiersmen.
German Colonial Literature on South-West Africa.
Journal of Namibian Studies 12 (2012) 7-27.
Raven-Hart R.
Before Van Riebeeck : Callers at South Africa from 1488 to 1652.
216 S. Bibliogr. S. 183-184. Cape Town 1967: C. Struik.
Eduard Moritz
Die Deutschen am Kap unter der holländischen Herrschaft 1652-1806.
(=Die deutsche Leistung in der Welt, 3) XIII, 366 S. 3 Kt. Skizzen Böhlau, Weimar, 1938.
Tabel, Werner
Erlebnisberichte von Forschern und Jägern aus der Kolonialzeit Südwestafrikas.
Afrikanischer Heimatkalender 1976: 85-120
Bekannt ist, dass bei den häufigen Schiffbrüchen am Kap immer wieder Seeleute überlebten. Vermutlich wird es auch Deserteure gegeben haben oder ausgesetzte Seeleute. 1611 finden sich erste Hinweise darauf, dass Weiße am Kap lebten. Mehrere Anekdoten ranken sich um Coree
(ca. 1580–1626?), einen Khoi-Khoi-Anführer, Händler und der früheste Indigene, dessen Name schriftlich überliefert ist. Coree war 1613–1614 in London, lernte Englisch und wurde befragt. In den folgenden Jahren sind weitere Begegnung am Kap mit ihm dokumentiert, die unterschiedlich verliefen. 39)
Analog zum Vorgehen bei der Expansion entlang der afrikanischen Küste seit dem 14. Jahrhundert dürfte die unbewohnte und dem Kap vorgelagerte Insel Robben Island ein bevorzugter Anlaufpunkt gewesen sein, der Sicherheit bot, Nahrung und je nach Jahreszeit auch Wasser.
Snijders, A J.
Die rol van Robbeneiland as veepos in die vestiging van die Kaap van Goeie Hoop as Verversingstasie.
Journal of the South African Veterinary Association , 82.2 (2011) 60-70.
Snijders referiert im Kapitel über die „GESKIEDENIS VOOR 1652“ die Besuche auf Robben Island (u.a. auch auf dänische Robbenjäger) und die sachlichen Informationen der Quellen, etwa dass die Insel nicht immer Trinkwasser hatte, wohl aber voll war von Pinguinen, Robben sowie von Seemöwen und Schlangen als Räubern der Pinguingelege. 1638 waren die Wildtiere ausgerottet und es wurden Schafe ausgesetzt, die sich gut vermehrten.
Online
Raven-Hart, R.
Before van Riebeeck callers at South Africa from 1488 to 1652.
Cape Town 1967 : C. Struik.
Nach Snijders 2011 eine enzyklopädische Sammlung der Besuche am Kap anhand der Quellen.
Smith, Pam M.
Robben Island 1591-1920.
Diss. University of Cape Town, 1964. Diese Bibliographie verweist auf:
Wilmot, Alexander
History of the colony of the Cape of Good Hope from its discovery to the year 1819 by A. Wilmot
… from 1820 to 1868 by the Hon J. C. Chase.
III, 53, XVII, Cape Town: 1869: Juta.
Mögliche erste Siedlungsspuren der Portugiesen nach 1522 (S. 19)
Landung von Lancaster 1591 (S. 20)
Landung von Joris van Spilbergen 1607 (S. 23)
Theal, George Mc Call
The beginning of South African history.
London 1902: Unwin. XXVI, 502 S. Tafeln, Karten
J. van Spilbergen
De reis van Joris van Spilbergen : door Straat Magelhāes naar Oost-Indië en terug rond Zuid-Afrika in 1614-1617
uitgegeven door R. Posthumus Meyjes. Amsterdam 1952: J.H. de Bussy,
Erst die Havarie der Haarlem 1647 leitete die Gründung der Niederlassung der niederländischen VOC ein. Im März 1647 lief das niederländische Schiff Nieuwe Haerlem (später nur noch Haerlem) als Teil der Rückkehrflotte in die Tafelbucht ein. Ein einsetzender Sturm trieb das Schiff Richtung Bloubergstrand auf Grund. Die Besatzung rettete sich an Land. Vizeadmiral Reijnier van't Zum
beschloss, mit den beiden verbleibenden niederländischen Schiffen abzureisen, während der zweite Steuermann Leendert Janszen
und sein Stellvertreter Matthys Proot
mit 60 Besatzungsmitgliedern zurückblieb mit der Aufgabe die Ladung zu bewachen, bis die Flotte im kommenden Jahr wiederkommen würde. An einem Ort mit Trinkwasser, den sie Sandenburg nannten, bauten sie eine provisorische Festung. Sie gingen fischen, jagten Wild und holten Pinguineier von Robben Island. Außerdem wurde ein Gemüsegarten angelegt. Mit den Strandlopern, einem San-Volk, hielten sie freundlichen Kontakt. Im März 1648 erreichte die Rückkehrflotte von zwölf Schiffen unter dem Kommando von Wollebrant Geleijnssen
das Kap und blieb 18 Tage vor Ort. 40)
An Bord der Coninck van Polen befand sich ein junger Kaufmann namens Jan van Riebeeck
, der sich die Örtlichkeiten genau anschaute. Normalerweise diente St. Helena als Nachschubbasis, dort wurden wilde Schweine gejagt, die aber in den Vorjahren durch freigelassene Hunde ausgerottet worden waren. Zurück in den Niederlanden berichteten Janszen und Proot 41) auf Anfrage der VOC über die Eignung von Table Bay als VOC-Stützpunkt. 1650 wurde entschieden am Kap einen Verpflegungsposten einzurichten. Als Matthys Proot diesen Auftrag ablehnte, wurde Jan van Riebeeck 1651 zum „Opperhoofd“ ernannt, er verließt die Niederlande im Dezember 1651, ohne dass dieses Vorkommnis besondere Aufmerksamkeit erregte.
Jan van Riebeeck
, der 1652 mit 90 Siedlern am Kap der Guten Hoffnung die erste Siedlung auf Dauer gründete, erließ bereits 1654 eine Vorschrift (order), die die Jagd beschränkte und den Tierbestand schützen sollte (wildlife law); 1658 wurde der Handel mit Elfenbein zugunsten der VOC monopolisiert. Daraus ließe sich auf die Anwesenheit zahlreicher Jäger über die wenigen Siedler hinaus schließen. Jedenfalls gab es 1775 keine Elefanten mehr südlich des Olifants Rivers bei den Cederbergen.
Literatur zu Schiffsuntergängen und Überlebenden
Mesquita Perestrello, Manoel
1735. Relaçaõ summaria da viagem que fez Fernaõ d'Alvares Cabral, desde que partio deste reyno por capitaõ mór da armada que foy no anno de 1553 às partes da India athè que se perdeo no Cabo de Boa Esperasnça no anno de 1554. 168 S. Lisboa Occidental: Na officina da Congregaçaõ do Oratorio. in: Brito, Bernardo Gomes de: Historia tragico-maritima. Lisboa, 1735-[1737?].
Historia trágico-marítima: Naufrágio do Galeão Grande S. João, Naufrágio da Nau S. Bento, Naufrágio da Nau Santiago. 304 S. Lisboa 1966: Portugalia.
Alvaro Fenandes (Erzählung eines Überlebenden)
Relação da muy notavel perda do Galeaõ Grande S. Joaõ : em qu se contao os grandes trabalhos, e lastimosas cousas que aconteceraõ ao capitaõ Manoel de Sousa Sepulveda, e o lamentavel fim, que elle, e sua mulher, e filhos, e toda a mais gente houveraõ na Terra do Natal, onde se perderaõ a 24 de junho de 1552
Manoel de Mesquita Perestrello
Relaçaõ summaria da viagem que fez Fernaõ D'Alvares Cabral : desde que partio deste reyno por Capitaõ Mór da Armada que foy no ano de 1553
Manoel Godinho Cardozo
Relaçaõ do naufragio da Nao Santiago no anno de 1585.
Hair, P.E.H.
Portuguese contacts with the Bantu languages of the Transkei, Natal and Southern Mozambique 1497-1650.
African Studies: a Quarterly Journal Devoted to the Study of African Administration, Cultures and Languages. 39.1 (1980) 3-46.
Hair, P.E.H.
A further note on portuguese shipwrecks on the coast of Natal.
African Studies, 54.2 (1995) 94-99,
DOI
Überlebende berichteten von Schiffuntergängen
1635 (Nossa Senhora de Belém ),
1630,
1622-23 und einer von ihnen - Jeroónimo Lobo SJ - hatte Kenntnis von solchen im Jahre
1552 und
1593 und berichtete von deren Erfahrungen, die also wohl tradiert waren.
Randolph Vigne
Guillaume Chenu de Chalezac
, the „french boy“: the narrative of his experiences as a Huguenot refugee, as a castaway among the Xhosa, his rescue with the Stavenisse survivors by the Centaurus, his service at the Cape and his return to Europe, 1686-9.
174 S. Cape Town 1993: Van Riebeeck Society.
Paesie, Ruud
Het VOC-fluitschip Stavenisse: en de ontdekking van Terra Natal.
237 S. Amsterdam 2002: Bataafsche Leeuw.
Die Dokumente zum Untergang der Stavenisse 1686 publizierte zuerst George McCall Theal
: Republic of Natal: The Origin of the Present Pondo Tribe; Imperial Treaties with Panda, and Establishment of the Colony of Natal. Cape Town 1886: Saul Solomon & Co.
Penn, Nigel
Wild Coast: shipwreck and captivity narratives from the Eastern Cape.
Kronos: Journal of Cape History. 30.1 (2004) 201-221.
Bruno E.J.S. Werz
,
Willem H.B. Steenkamp
,
Mark R. Prowse
Searching for a symbolic shipwreck in Table Bay: Haarlem (1647).
South African Journal of Science. 113.9-10 (2017) 1-4.
Online
Werz, Bruno E. J. S.
The Haarlem shipwreck (1647): the origins of Cape Town.
X, 171 S. Pretoria 2017: Unisa Press.
Diese Untersuchung verbindet die geschichtliche Situation im nordwestlichen Europa Mitte des 17. Jahrhunderts mit der Gründung der Vereenigde Oostindische Compagnie VOC, deren Schiffen und dem Leben Bord mit der Gründung der Kapkolonie 1652. Dabei steht der Untergang der Haarlem 1647 und das Wiederauffinden des Wracks im Mittelpunkt, denn die Mehrheit der Besatzung wollte am Kap bleiben. Als Quellen dienen das Journal von Leendert Jansz
und weitere Dokumente; Jan van Riebeeck
's Remonstrantie; die Instruktionen für die Kommandeure der Schiffe Dromedaris, Reiger und Goede Hoop.
Literatur zu Jagd und Siedlung
Ballard, C.
Traders, Trekkers and Colonists. In Natal and Zululand From Earliest Times to 1910: A New History. ed. Andrew Duminy and Bill Guest, pp. 116-145. Pietermaritzburg 1989: Shuter and Shooter
Ed Couzens
Only half a penguin a day: The early history of wildlife law in South Africa.
In: SV Hoctor, PJ Schwikkard (Hg.): The exemplary scholar. Essays in honour of John Milton. JUTA, Kapstadt 2008
Johannes W. Raum
Überlegungen zur Grenze als Problem in der Erforschung der südafrikanischen Vergangenheit.
Saeculum 40.3-4 (1989 ) 213-236
Robin M. Derricourt
Early European travellers in the Transkei and Ciskei.
African Studies 35.3-4 (1976) 273-291,
DOI
Turin, Anne
Imperiale Jagd und europäische Expansion im Oranje-Freistaat, 1800-1890.
A. H. Bain, Prinz Alfreds Jagd und die Rettung des Weißschwanzgnus.
Bachelorarbeit bei Michael Bollig, Universität Köln (=Kölner ethnologische Beiträge, 42) 2014
Online
Bushranger, Overlander und Drover
Australien und Sibirien sind verbunden durch die Funktion des Straflagers; entflohene Sträflinge, die bushranger frühestens ab 1788, wurden daher zu den ersten »Waldläufern« außerhalb der Siedlungen.
Zwischen 1788 und 1868 wurden 160.000 Gefangene aus Großbritannien nach Australien verschifft.
Australien und die nordamerikanischen Prärien sind verbunden durch die Nutzung als Weideflächen für große Viehherden; der australische Drover entspricht dem amerikanischen Cowboy; typisch australisch ist allerdings der Overlander vor 1837, der sich zwar als Drover betätigte, jedoch unternehmerisch im Outback tätig war.
Im pazifischen Raum findet sich das Äquivalent zum Waldläufer Anfang des 19. Jahrhunderts in den Beachcombers, die mit den Waldläufern dieselben Merkmale teilen.
Merkmale der Waldläufer
Der Waldläufer war ein
Outlaw und
frontiersman, weil er sich im rechtsfreien Raum vor der
frontier bewegte, also außerhalb kultureller
Grenzen:
»halbcivilisirte Vagabunden … Viele von ihnen vergaßen jedes Bluts- und Verwandtschaftsbandes, fühlten sich Eins mit den Indianern und versanken in die äußerste Barbarei. In manchem schmutzigen Lager auf den Steppen und in den Wäldern des Westens traf man auf Menschen, welche die Sprache Frankreichs redeten, in Tracht und Sitte jedoch ganz den Rothhäuten glichen. Diese Renegaten der Civilisation eigneten sich die Gewohnheiten und Vorurtheile ihrer wilden Freunde gänzlich an. … Die Grenzen der englischen Colonien wiesen keine derartigen Racenmischungen auf; denn hier schied eine starre Schranke den weißen Mann von dem rothen.« 42).
Der Waldläufer war
Bote und
Botschafter, denn er vermittelte und dolmetschte zwischen den Kulturen.
Der Waldläufer war
Forscher, weil er das Vertrauen der
Native Americans gewinnen musste: er lernte deren Sprache und Gebräuche und viele Waldläufer gründeten mit indianischen Frauen Familien, deren Nachkommen als
Métis (Mischlinge, Mestizen; engl. half breeds, franz. bois-brûlés) eigene Ethnien bildeten
43).
»Diese abgehärteten mit der Natur des Landes und der Sitte des Indianers am meisten vertrauten Waldläufer haben im Kleinen die Werke der genannten Entdecker und Missionare fast biß zur Vollendung ausgeführt« 44)
Der Waldläufer war ein
Kaufmann, denn er verkaufte seine Pelze und brachte begehrte Waren in die
Wildnis 45). Im
17. Jahrhundert wurden diese
merchant adventurers durch staatlich lizensierte »voyageurs« verdrängt
46) - nur diese durften ihre Pelze an die Handelsgesellschaften verkaufen.
Die Waldläufer wurden im
19. Jahrhundert zum
Auftragsjäger degradiert und als solche
Trapper bzw.
Trappeur genannt; berühmt wurden etwa
Christopher Houston »Kit« Carson
(1809–1868),
David Stern »Davy« Crockett
(1786–1836),
Grey Owl
(1888-1938).
Der Waldläufer war Spurenleser und Pfadfinder; er kannte die
Wege durch die Wälder, über die Flüsse und durchs Gebirge und diente daher den Pionieren und der Armee als
Scout und
Guide.
Als
trailmaker schuf er die Voraussetzungen für die Nachfolgenden.
Ihm folgten die
Pioniere, Landbesetzer (squatterer) und Landeigentümer. War das Land erst kolonisiert, war die Pelzjagd auf eigene Rechnung nicht mehr möglich und aus dem Waldläufer wurde ein
Hinterwäldler, bestenfalls ein
bush ranger. Aus ihren Wegen entstanden die
Trails der späteren Siedler:
Bozeman Trail um 1865,
California Trail ab etwa 1840,
Oregon Trail ab etwa 1840.
MacKenzie
47) stellte die These auf, dass europäische Siedlung die nutzenorientierte Jagd auf Wildtiere voraussetzte: zunächst als Nahrungsquelle (Wildbret), dann zum Schutz des Viehs (Raubtiere) und als Nahrungskonkurrenten des Viehbestandes (Pflanzenfresser) sowie schließlich zur Erwerbstätigkeit (Felle, Elfenbein, Geweihe). Die sportliche Jagd auf wilde Tiere (engl. game) und die naturkundliche Jagd haben andere Beweggründe. Der gemeinsame Raum, in dem die Interessen der Jäger und der Siedler gleichzeitig praktiziert werden können, zeichnet sich also aus durch den Bestand an Wildtieren und an siedelbarem Grund und Boden sowie durch die Abwesenheit von Besitzansprüchen. Indigene und gemeinsame Nachkommen mit diesen (»Mischlinge«) teilten diesen Raum. Händler und Missionare verbanden diesen Raum mit der Herkunftsgesellschaft.
Die Pelzjäger lebten in erster Linie vom Fallenstellen (engl. trap) und jagten Bären, Biber, Zobel. Pelztiere leben dort, wo es kalt ist, also wurden Pelze (engl. fur, franz. fourrures) zum »weichen Gold« der borealen Gebiete Amerikas (Alaska, Kanada) 48), Europas (Fenno-Skandinavien) und Asiens (Sibirien). Fast überall auf der Nordhalbkugel, wo Europäer in die Wildnis vordrangen, scheinen drei Stufen erkennbar:
Eine assimilative Phase: Der halbwilde Waldläufertypus, dem das Leben in der Wildnis zur zweiten Natur wird und der mit den Einheimischen lebt, also Werte seiner Herkunftsgesellschaft aufgibt mit Nachfahren aus beiden Kulturen wie etwa die Métis in Nordamerika.
Eine konnektive Phase mit einem Waldläufertypus als merchant adventurer, der in seiner Herkunftsgesellschaft verankert bleibt, aber den maximalen wirtschaftlichen Nutzen anstrebt, indem er beide Welten verbindet. Diese Phase setzt Handelsgesellschaften voraus, die den Warenstrom über Stationen organisierten.
Eine akkomodative Phase, in der Viehtrecks die Wege-Infrastruktur vorgaben und es damit Siedlern ermöglichten die Wildnis zu besiedeln, dabei die
frontier verschiebend, jedoch die Verbindung zur Herkunftsgesellschaft erhaltend. Der Waldläufer hatte dort keinen Platz mehr.
Querverweise
Road Movie
Titel | Deutsch | Regie | Jahr | Darsteller |
The Big Trail | Der große Treck | Raoul Walsh | USA 1930 | John Wayne |
Across the Wide Missouri | Colorado | William A. Wellman | USA 1951 | Clark Gable |
The Big Sky | Der weite Himmel | Howard Hawks | USA 1952 | Kirk Douglas |
Davy Crockett
King of the Wild Frontier | | Norman Foster | USA 1955 | Fess Parker |
The Trap | Wie ein Schrei im Wind | Sidney Hayers | CA 1966 | Rita Tushingham
Oliver Reed |
Man in the wilderness | Ein Mann in der Wildnis | Richard C. Sarafian | GB 1971 | Richard Harris
John Huston |
Jeremiah Johnson | | Sydney Pollack | USA 1972 | Robert Redford |
The White Buffalo | Der weiße Büffel | Jack Lee Thompson | USA 1977 | Charles Bronson |
The Mountain Men | Duell am Wind River | Richard Lang | USA 1980 | Charlton Heston |
Death Hunt | Ein Mann wird zur Bestie | Peter Hunt | USA 1981 | Charles Bronson
Lee Marvin |
Arctic Blue | | Peter Masterson | USA 1993 | Rutger Hauer |
The Edge | Auf Messers Schneide
Rivalen am Abgrund | Lee Tamahori | USA 1997 | Anthony Hopkins
Alec Baldwin |
Le Dernier Trappeur | Der letzte Trapper | Nicolas Vanier | F 2004 | Norman Winther |
The Revenant | Der Rückkehrer | Alejandro G. Iñárritu | USA 2015 | Leonardo DiCaprio |
Couzens, Andrew James
A Cultural History of the Bushranger Legend in Theatres and Cinemas 1828–2017
Anthem Press 2019
Couzens spricht von einer `Globalisierung der Bushranger-Legende´ und verbindet diese mit der Figur des
Outlaw und dem
Road Movie.
-
Jespersen, Ariana Mihalik Ward
The Lone Ranger Rides Again. An Analysis of Representations of the Myth of the West Throughout American History.
Masterthesis 103 S.
Online
Mit besonderem Bezug auf die Filme: Letters From the West No. XIV. The Missouri Trapper Lord Grizzly, Man in the
Wilderness and The Revenant.
Literatur
Literatur zu Trappern und Mountain Men
Alter, J. C., & Dodge, G. M. (ill.)
James Bridger
, trapper, frontiersman, scout, and guide
A historical narrative. With which is incorporated a verbatim copy, annotated of James Bridger.
Columbus, Ohio: Long's College Book Co. 1925/1951; a biographical sketch
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Burger, Carl
Beaver Skins and Mountain Men
New York: E. P. Dutton & Company Inc., 1968
DeVoto, Bernard
Across the Wide Missouri
Boston: Houghton Mifflin 1947
Fetter, Richard
Mountain Men of Wyoming
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Rocky Mountain Rendezvous
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Von Trappern und Scouts: Die abenteuerliche Geschichte der Fallensteller und Biberjäger Nordamerikas.
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In der Wildnis die Freiheit – Trapper, Mountain Men, Pelzhändler. Der amerikanische Pelzhandel.
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