Inhaltsverzeichnis

Zeitleiste der Reisegenerationen

Es fällt auf, dass zu unterschiedlichen Zeiten bestimmte Reiseformen gesellschaftlich besondere Bedeutung erhielten und sich mit bestimmten zeittypischen Lebensstilen verbanden. Solche jeweiligen Arten des Unterwegs-Seins erzeugten eigene Lieder, schufen Protagonisten, gerannen zu Geschichten und Erzählungen, wurden ideologisch überhöht oder abgelehnt, soziologisch untersucht und verfilmt.

Diese Sicht auf das Phänomen »Reisen« zeigt zwar nur die Schaumkronen auf einem bewegten Meer des Unterwegs-Seins, doch zeugen diese von weithin wirksamen und zeittypischen Kräften. Die folgende Übersicht benennt solche Kategorien und stellt sie mehr oder weniger grob in eine Zeitleiste, denn Voraussetzungen und Folgen lassen sich nicht scharf abgrenzen ( → Reisen als soziotechnisches Handlungssystem)

Und niemals war der Homo viator zu trennen von Homo portans und Homo faber. Reisen zu verstehen bedeutet auch, die Umstände zu kennen, etwa:

Struktur der Einträge

Die Gliederung der Einträge nach Jahrhunderten dient der besseren Zugänglichkeit, doch halten sich Ereignisse nicht daran und gehen oft in benachbarte Zeiträume über.

Diese Überblicksseite verknüpft Epochen und Zäsuren 1) mit Jahrhunderten und Jahrtausenden und bietet stichwortartig jeweils Wortfeld & Struktur zu Formen der Fortbewegung und des Unterwegs-Seins mit Querverbindungen über spezifische

Über die Ziele der Akteure bilden diese mit den Systemen soziotechnische Handlungskreise.

Themen gelten als besonders reiserelevant, wenn sie Möglichkeitsräume öffnen oder auch schließen. Die verlinkten Haupteinträge zu den Zeitperioden (»Unterwegs im ##. Jahrhundert») erfassen Material zu folgenden Feldern:

21. Jahrhundert

Mehr dazu → Unterwegs im 21. Jahrhundert

ital. franz. niederl. engl.
2001–2100 21. Jahrhundert XXI secolo XXIe siècle 21e eeuw 21th century
Abk. Jh., Jhdt. sec. s., S°. c.
Epochen & Zäsuren
2022– Russland überfällt die Ukraine > Die nach 1989 geschaffene geopolitische Ordnung ist bedroht? zerfällt? > Folgen für die Reisefreiheit?
Ereignisse, die das Unterwegs-Sein nachhaltig formten
11.09.2001 Terroranschläge USA > weltweit verschärfte Visapflichten, erweiterte Flughafenkontrollen, biometrische Merkmale in Reisepässen.
Die Entdeckung des Touristen als politische Waffe durch Anschläge und Entführungen, z.B.
2002 Anschlag auf die Synagoge der tunesischen Insel Djerba mit 21 Toten, darunter 14 Deutsche
2003 Zahlreiche Entführungen in der algerischen Sahara > Ende für die Transsahara-Route
2011 Bürgerkrieg in Libyen und seither Ende der dortigen Saharareisen.
2020–2022 Corona-Pandemie: Reisefreiheit eingeschränkt, coronaconforme Reiseformen

Wortfeld & Struktur

Couchsurfing, multilokales Leben, Flugscham, Overtourism, virtuelle Realitäten,

Weiterführende Verweise

20. Jahrhundert

Mehr dazu → Unterwegs im 20. Jahrhundert

ital. franz. niederl. engl.
1901–2000 20. Jahrhdt. XX secolo Novecento XXe siècle 20e eeuw 20th century
Abk. Jh., Jhdt. sec. s., S°. c.
Epochen & Zäsuren
1890–1914 Wilhelminismus
1901–1910 Edwardian era
1914–1918 Erster Weltkrieg
1919–1933 Weimarer Zeit
1933–1945 Drittes Reich & Zweiter Weltkrieg
1945– Flucht & Vertreibung
1949–1990 DDR unterwegs
1949–1990 BRD unterwegs
Ereignisse, die das Unterwegs-Sein nachhaltig formten
1927 Charles Lindbergh überquert als Erster nonstop den Atlantik,
mit seinem Flugzeug Spirit of St. Louis
1937 Der Zeppelin Hindenburg explodiert in Lakehurst, New Jersey
1949 Währungsreform und Ende der Besatzung > Reisepassausgabe
1968 Hippie Trail & Magic Bus
1979 Golfkrieg, Islamische Revolution im Iran
1979 Einmarsch der Russen in Afghanistan
Der Überlandweg nach Asien ist versperrt.
1989– Reisefreiheit: Mauer & Eiserner Vorhang fallen
1995– Reisefreiheit im Schengenraum (26 EU-Staaten)

Wortfeld & Struktur

Beat generation, Italien-Sehnsucht, Lost Generation, Flucht

Weiterführende Hinweise

Ab dem 19. Jahrhundert

Mehr dazu → Unterwegs im 19. Jahrhundert

ital. franz. niederl. engl.
1801–1900 19. Jahrhdt. XIX secolo Ottocento XIXe siècle 19e eeuw 19th century
Abk. Jh., Jhdt. sec. s., S°. c.
Epochen & Zäsuren
1792–1815 Napoleonische Zeit
1795–1835 Romantik
1815–1848 Biedermeier
ab 1830 Vormärz
1848–1859 Nachmärz
1835–1899 Realismus
1837–1901 Victorian era
1880–1914 Belle Époque
1880–1914 Fin de siècle
Ereignisse, die das Unterwegs-Sein nachhaltig formten
1825 Jungfernfahrt der Eisenbahn
1838 Erste Atlantiküberquerung eines Dampfschiffes
1839 Der türkische Sultan Mahmehd II. öffnet die Grenzen für westliche Besucher.
1849 durchquerte der englische Missionar David Livingstone (1813–1873) zusammen mit William Cotton Oswell(1818–1893) und anderen die Kalahari von Süden nach Norden bis zum Ngami-See (Khoikhoi gami 'Wasser') im Norden Botswanas (»Commerce, Civilisation and Christianity«)
ab 1851 zog Livingstone von West nach Ost durch Afrika auch entlang des oberen Sambesi
nach 1850 beendte Japan die seit 1630 bestehende Schließung des Landes (sakoku 鎖国). Häfen wurden für fremde Schiffe geöffnet, dort entstanden Siedlungen von Ausländern, Handelsverträge wurden geschlossen, Delegationen reisten international, so die Iwakura-Mission (岩倉使節団) zwischen 23.12.1871 und 13.09.1873 durch 12 Länder.
1853–56 durchquerte António da Silva Porto (1817–1890), ein portugiesischer Händler, Afrika von Bié in Angola über Benguella bis zur Mündung des Rovuma (heute der Grenzfluss zwischen Tansania und Mosambik).
1855 sah Livingstone als erster Europäer die Wasserfälle Mosi-oa-Tunya 'donnernder Rauch' und benannte sie nach Victoria, der Königin des Vereinigten Königreichs.
1857–58 suchte die Expedition von Richard Francis Burton (1821–1890) und John Hanning Speke (1827–1864) die Quellen des Nils.
1858–64 erkundete Livingstone den unteren Sambesi, den Shire River und den Nyasa-See und kreuzte dort die Route von António da Silva Porto.
1863 erreichten John Hanning Speke (1827–1864) und James Augustus Grant (1827–1892) den Tanganjikasee und den Viktoriasee, aus dem der Nil abfließt.
1869 Der Suezkanal wird eröffnet.
1874–77 reiste Henry Morton Stanley (1841 –1904) von Sansibar zum Victoria-See und umsegelte diesen ebenso wie danach den Tanganjikasee. Er entdeckte den Edwardsee und erreichte weiter östlich den Lualaba (= Kongo), den er bis zu den Katarakten vor Kinshasa befuhr und erreichte im August 1877 den Atlantik.
1884 Afrika-Konferenz Berlin
1896 Baubeginn der Eisenbahn von Mombasa zum Viktoriasee.
Lastenträger, reisende Händler und Kundschafter werden überflüssig.

Wortfeld & Struktur

1877: Der deutsche Geograf Ferdinand von Richthofen führt den Begriff „Seidenstraßen“ ein.

Afrika, Alpinismus, Auswanderung, Dampfschiffahrt, Japonismus, Kolonialismus, Künstlerreisen, Orientalismus, Spaziergang, Strand, Tourismus

Weiterführende Verweise

18. Jahrhundert

Mehr dazu → Unterwegs im 18. Jahrhundert

ital. franz. niederl. engl.
1701–1800 18. Jahrhdt. XVIII secolo Settecento XVIII e siècle 18e eeuw 18th century
Abk. Jh., Jhdt. sec. s., S°. c.
Epochen & Zäsuren
Frühe Neuzeit: 1492 bis 1789 (Ancien Régime) Aufklärung 1720–1800
1740–1790 Empfindsamkeit
1789–1799 Französische Revolution
Ereignisse, die das Unterwegs-Sein nachhaltig formten
1759 erstes präzises Schiffs-Chronometer (London) zum Bestimmen des Längengrades
1769 erstes Automobil (Paris)
1783 erste Ballonfahrt (Paris)
1788 First Fleet in Australien
1789–1801 Napoleons Ägyptische Expedition
1795–1797, 1805–1806 Mungo Park (1771-1806) erkundet den Lauf des Nigers.
Damit leitet er im Auftrag der African Association »das Jahrhundert der Flußsucher« (Michael Ondaatje, Der englische Patient) ein.

Wortfeld & Struktur

Sehen und Beschreiben: Aufklärung, Bildungsreisen, Ökonomische Reisen, Orientreisen & Provinzreise, Postkutschenzeitalter, Reisen in Deutschland, Sibirien, Spaziergang, Völkerspiegel, -tafeln
Mündigkeit, Spaziergang als Gangart der Aufklärung, Suchen und Wissen als Methode zur Orientierung zwischen Illusion und Wirklichkeit.
Der französische Orientalist Antoine Galland (1646–1715) erwarb 1701 eine arabische Handschrift, die er ab 1704 französisch veröffentlichte und damit in Europa die Geschichten der Tausendundeinen Nacht einführte.

Weiterführende Verweise

Ab dem 17. Jahrhundert

Mehr dazu → Unterwegs im 17. Jahrhundert

ital. franz. niederl. engl.
1601–1700 17. Jahrhundert XVII secolo il Seicento XVIIe siècle 17e eeuw 17th century
Abk. Jh., Jhdt. sec. s., S°. c.
Frühe Neuzeit 1492 bis 1789; Barock 1600–1720; Stuart period 1603–1714
Epochen & Zäsuren
1618–1648 Dreißigjähriger Krieg
Ereignisse, die das Unterwegs-Sein nachhaltig formten
1602 Gründung der VOC Vereenigde Oostindische Compagnie, Niederländische Ostindien-Kompanie
1623 Postkutschen 1678 1664 1610
1630 Japan beschließt die „Abschließung des Landes“ sakoku 鎖国 (bis um 1860)
1678 »Heimweh«

Wortfeld & Struktur

Empfindsame Reise, Gentleman's Tour, Grand Tour, Junkerfahrt, Kavalierstour, Künstlerreisen, Patrizierreise, Peregrinatione Italica, Prinzenreise, Völkertafel

Ab dem 16. Jahrhundert

Mehr dazu → Unterwegs im 16. Jahrhundert

ital. franz. niederl. engl.
1501–1600 16. Jahrhundert XVI secolo Cinquecento XVIe siècle 16e eeuw 16th century
Abk. Jh., Jhdt. sec. s., S°. c.
Frühe Neuzeit 1492–789; Renaissance 15. & 16. Jahrhundert; Elizabethan era 1558–1603
Ereignisse, die das Unterwegs-Sein nachhaltig formten
1507 »Amerika« erscheint erstmals auf einer Weltkarte (Waldseemüller)
1510 Erfindung der Taschenuhr
1510/1543 Kopernikus formuliert das heliozentrische Weltbild
1520–1522 Erste Weltumsegelung durch Fernão de Magalhães
1569 Gerhard Mercator erfindet eine neue Kartenprojektion
1594 John Davis erfand den Davisquadranten als Vorläufer des Sextanten.
Überregionale Postrouten mit Reitenden Boten entstehen
Das Rechnen mit arabischen Zahlen verbreitet sich

Wortfeld & Struktur

Hodoeporica, Kutsche, Weltumrundung

Ab dem 15. Jahrhundert

Mehr dazu → Unterwegs im 15. Jahrhundert

ital. franz. niederl. engl.
1401–1500 15. Jahrhundert XV secolo il Quattrocento XVe siècle 15e eeuw 15th century
Abk. Jh., Jhdt. sec. s., S°. c.
Renaissance 15. und 16. Jahrhundert
Epochen & Zäsuren
1435 Osmanen erobern Konstantinopel > Der Pilgerweg ins Heilige Land ist versperrt.
1494 Vertrag von Tordesillas: Portugal und Spanien teilen sich die außereuropäische Welt.
1450/1492 Übergang vom Spätmittelalter (seit 1250) zur Neuzeit
Ereignisse, die das Unterwegs-Sein nachhaltig formten
1418 Madeira wird entdeckt.
1427 die Azoren werden entdeckt
1434 portugiesische Seefahrer erreichen Cape Bojador (Westafrika)
1441 portugiesische Seefahrer erreichen Cape Blanco (Westafrika)
1445 portugiesische Seefahrer erreichen die Kapverdischen Inseln
1462 portugiesische Seefahrer erreichen die Inseln vor Guinea-Bissau
1471 portugiesische Seefahrer erreichen São Tomé und Príncipe
1473 überquert Lopo Gonçalves als erster Europäer den Äquator
1482 Diogo Cão erreicht die Mündung des Kongo
1487-88 Bartolomeo Dias erreicht den südlichsten Punkt Afrikas und damit den Indischen Ozean
1487-1490 Pero de Covilha erreicht Calicut in Indien
1492 Christoph Kolumbus erreicht den amerikanischen Kontinent
1497–1498 Bartolomeo Dias erreicht Mombasa und Malindi an der ostafrikanischen Küste
1499/1501 Amerigo Vespucci erkennt als Erster, dass ein neuer Kontinent entdeckt wurde

Wortfeld & Struktur

Gelehrtenreisen, peregrinatio academica, Wandern, Peregrinatio in terram sanctam, Reisen zu den Osmanen, Der südliche Seeweg nach Indien (die portugiesische Exploration der afrikanischen Küste und atlantischen Inseln), Der westliche Seeweg nach Indien und die spanische Exploration des amerikanischen Kontinents
Die Vorstellungen von »der Welt« um 1500

Literatur

Der Blick zurück: Das Mittelalter als Epoche

siehe auch: Die Vorstellungen von »der Welt« im Mittelalter

engl. middle ages, franz. moyen-âge, span. edad media, ital. Medioevo, niederl. middeleeuwen (tussenliggende eeuwen)

Technik: Ausrüstung, Transport & Verkehr

Erfahrungen & Entdeckungen

Die Entdeckung der Inseln im Atlantik

Die Inseln im östlichen Atlantik waren unbewohnt, als sie im ersten Jahrtausend BC von Phöniziern und im ersten Jahrtausend n. Chr. von Wikingern sowie ab dem 14. Jahrhundert von Portugiesen, Mallorquinern, Katalanen, Genuesen entdeckt wurden:
Die Archipele der Azoren, São Tomé und Príncipe, die Kanaren und Kap Verde sowie die isolierten Inseln Annobón, Island und Madeira. Manche wurden mehrfach entdeckt und wieder vergessen. Nur die Kanaren waren seit phönizischer Zeit durchgehend bewohnt.
Insulare Ureinwohner vor der Atlantikküste Afrikas gab es im Bissagos-Archipel vor der Küste Guinea-Bissaus und auf der küstennahen Insel Bioko im Golf von Guinea.

Pilgerfahrten

Zeitleiste der Pilgerfahrten

Perspektiven

Raum & Orientierung

Raaflaub, Kurt A., Talbert, J.A. (eds.). Geography and Ethnography: Perceptions of the World in Pre-Modern Societies. Malden – Oxford, Wiley-Blackwell, 2010 Edson E. 2007. The world map, 1300-1492: the persistence of tradition and transformation. Baltimore: John Hopckins University Press

Karten, Portolane

→ siehe auch Die Vorstellungen von »der Welt« im Mittelalter

Der Blick zurück: Themen, Epochen, Aspekte

14. Jahrhundert

Mehr dazu → Unterwegs im 14. Jahrhundert

ital. franz. niederl. engl.
1301–1400 14. Jahrhundert XIV secolo il Trecento XIVe siècle 14e eeuw 14th century
Abk. Jh., Jhdt. sec. s., S°. c.
Ereignisse, die das Unterwegs-Sein nachhaltig formten
1336 Besteigung des Mont Ventoux
Epochen & Zäsuren
1300 Jubeljahr Rom
bis 1396 Ende der Kreuzzüge

Wortfeld & Struktur

Ab dem 13. Jahrhundert

Mehr dazu → Unterwegs im 13. Jahrhundert

ital. franz. niederl. engl.
1201–1300 13. Jahrhundert XIII secolo il duecento XIIIe siècle 13e eeuw 13th century
Abk. Jh., Jhdt. sec. s., S°. c.
Ereignisse, die das Unterwegs-Sein nachhaltig formten
Der nasse Kompass mit schwimmender Magnetnadel dient zur Navigation
Päpstliche Gesandte und venetianische Kaufleute reisen nach China
Epochen & Zäsuren
1204 Kreuzfahrer erobern und plündern Konstantinopel. Danach verdrängten Kreuzfahrerstaaten im Mittelmeer die byzantinische Vorherrschaft, Venedig und Genua wurden später zu Handelsmächten.
1241 Mongolischer Sieg in Sachsen
1274 Das Konzil von Lyon verbietet Bettelorden und Wandermönche. Noch 1359 zeigt eine Appellation gegen das Wirken der Bettelorden in Regensburg die schwierige Umsetzung.
1291 Araber vertreiben die Kreuzfahrer

Im April 1241 besiegten mongolische Truppen ein polnisch-deutsches Heer bei Liegnitz. Das war das Ende des vorherrschenden Weltbildes, nämlich einer absehbaren vollständigen Christianisierung der Welt der kreuzfahrenden Herrscher unter Führung Roms.

Die Expansion der Mongolen dehnte deren Reich über weite Teile Asiens mit China und bis nach Osteuropa aus und war im 13./14. Jahrhundert der größte zusammenhängende Herrschaftsbereich der Geschichte. Nach außen kriegerisch war jedoch innerhalb dieses Raumes das Reisen möglich und sogar sicherer als in früheren oder späteren Zeiten, zumal der christlich-islamische Konflikt in diesem Herrschaftsraum geringe Bedeutung hatte. Der Großkhan suchte den Kontakt zum Papst und zu den fränkischen Herrschern. Er forderte und förderte den Austausch über Gesandte und tolerierte die Missionare und den Handel. 1368 endet die mongolische Vorherrschaft in China; die Ming-Dynastie besetzt den Thron. 1370 reisen letztmals päpstliche Gesandte nach China.

Ende des 13. Jahrhundert beherrschten Venedig und Genua Handel und Verkehr in Richtung Orient, dabei verkehrte Venedig mit den Mameluken in Ägypten, Genua mit dem mongolischen Khan von Persien. 1291 wurde mit der Hafenstadt Akkon (heute in Israel) der letzte europäische Stützpunkt von Arabern erobert. Vom arabisch kontrollierten Südspanien bis nach Anatolien und Zentralasien erschwerte eine christlich-islamische Glaubensgrenze zunehmend das Reisen, den Verkehr, den Handel.

Wortfeld & Struktur

Mission, Gesandtschaften, Diplomatie und Handel zwischen dem Mediterraneum und China/Mongolei/Indien

Ab dem 12. Jahrhundert

Mehr dazu → Unterwegs im 12. Jahrhundert

ital. franz. niederl. engl .
1101–1200 12. Jahrhundert XII secolo il Duecento XIIe siècle 12e eeuw 12th century
Abk. Jh., Jhdt. sec. s., S°. c.
Ereignisse, die das Unterwegs-Sein nachhaltig formten
1140 Mirabilia urbis Romae
1155 Das Leiðarvisir zeigt das Wegenetz der Pilger zwischen Skandinavien, Rom und Jerusalem
1173 Libellus de locis sanctis (Pilgerführer)
Epochen & Zäsuren
ab 1095/99 Die Kreuzzüge ins Heilige Land setzen ein bis 1272 (Akkon), 1291 bzw. 1396 (Nikopolis)

Wortfeld & Struktur

Ausstellungen

Seit dem 11. Jahrhundert

Pilgerfahrten

Zeitleiste der Pilgerfahrten

9. und 10. Jahrhundert

Perspektiven

Raum & Orientierung

Der Blick von außen

Der Blick zurück: Themen, Epochen, Perspektiven

Ab dem 8. Jahrhundert

Raum & Orientierung

Wikinger - Normannen - Waräger: Austrwegr & norðrvegr

Querverweise: Viking Expansion, Drengir, Skoggangsmen, Vargr, Waergenga, víðforla, landnama: Färöer, Island, Grönland, Vinland; Friesland, Frankreich, England, Normannisches Königreich, Kanalinseln, Sizilien

Das vielleicht symbolträchtigste Merkmal der Wikingerzeit (800–1050 n. Chr.) ist die Seefahrt. Tatsächlich wurde der Begriff Wikinger, der bereits (wahrscheinlich) in Runeninschriften belegt ist, in Bezug auf Expeditionen über die Meere verwendet.

Vom **norðrvegr, dem »Weg nach Norden«**, in den Westen

Wikinger in Nordamerika 875 bis nach 1021 via Färöer, Island, Grönland

Waräger auf dem austrvegr, der »Weg nach Osten«

Wikinger auf dem Weg ins Heilige Land

Zeitleiste der Pilgerfahrten

Ab dem 5. Jahrhundert

Iroschottische / Angelsächsische Mission

Reisekönige


Perspektiven

Raum & Orientierung

Der Blick zurück: Themen, Epochen, Perspektiven

Zwischen Mittelalter und Antike

Technik: Ausrüstung, Transport & Verkehr

Pilgerfahrten

Zeitleiste der Pilgerfahrten

Perspektiven

Raum & Orientierung

Der Blick zurück: Themen, Epochen, Perspektiven

Nordeuropa in antiker Zeit

Völkerwanderung im 4. bis 6. Jahrhundert

»Völkerwanderung« im engeren Sinne als Migration vorwiegend germanischer Völker zwischen 375/376 (Einfall der Hunnen aus dem Osten) bis 568 (Einfall der Langobarden in Italien).

»Peripatetische Gruppen«: Bernsteinstraße und Schwarzmeerroute

Eisen, Bernstein, Salz: Terrestrisches Eisen setzt sich als Rohstoff für Gusseisen und Stahl und damit für die Herstellung von Werkzeugen (z.B. Sensen) und Waffen ab etwa 700/800 BC zwischen Levante und Nordeuropa zunehmend durch. Raseneisenerz- und Holzvorkommen sowie Wasser finden sich in insbesondere in den feuchten und sumpfigen Niederungsgebieten des nördlichen Europa westlich des Rheins und nördlich der Donau. Die von dort ausgehende Eisenverhüttung mit Rennöfen ab etwa 500 BC erforderte Wanderschmiede zum Know-How-Transfer.

Die Römer nördlich der Alpen und in der Germania

Die imperiale Erschließung der Alpen ermöglichten erst die Söhne des Augustus mit ihrem Alpenfeldzug 15 BC. Täler und Pässe bestimmten die Routen; befestigte Städte verbanden Täler und Alpenvorland; der cursus publicus bot Rasthäuser, Pferdewechselstationen, Träger und Führer - Alpenüberquerungen wurden planbar.

Die griechisch-römische Antike

Ausstellungsliste

Technik: Ausrüstung, Transport & Verkehr

312 BC wird unter Appius Claudius Caecus die Via Appia als älteste Römerstraße gebaut, von Rom über Albano, Terracina, Fondi, Capua, Benevento/Beneventum, Venosa, Tarent/Tarantum nach Brindisi/Brundisium. Literarisch erscheint die Via Appia bei Horaz 9) als Iter Brundisium. Technisch betrachtet ist sie die erste gepflasterte Fernstraße und die erste, die durch und gegen die Natur gebahnt wurde.

Um 240 BC schuf Eratosthenes von Kyrene (um 284 - um 202 BC) die erste Gradnetzkarte mit Längen- und Breitenangaben in seinem Buch Geographika.

Um 170 BC entstand mit der Periegesis tes Helládos 'Beschreibung Griechenlands' von Pausanias (* um 115 BC−um 180 BC) die einzige vollständige erhaltene Periegesis.

138 BC erkundete Zhang Qian (195–114 BC) als kaiserlicher Gesandter unter Kaiser Wu Zentralasien und gilt damit als ein Pionier der chinesischen Kolonisation von Xinjiang. Zwölf Jahre verbrachte er als Gefangener bei den Reiternomaden Xiongnu. Seine Berichte sind in der Chronik Shiji von Sima Qian aufgeführt. Damit war er der Erste, der Nachrichten über Westasien nach China brachte.

114 BC reist die erste Seidenkarawane Chinas nach Westen: über Tarimbecken und Pamir, längs von Oxus und Jaxartes. Danach zogen jährlich 12 Karawanen bis nach Tyros am Mittelmeer. Vorher verhinderten die die Hiung-nu (Hunnen) den Handel zwischen Ost und West. 12)

296 n. Chr.: Das Fehlen von Münz- und Gewichtfunden wird so gedeutet, dass es vor 296 n. Chr. keinen transsaharischen Goldhandel gab, der dann jedoch einsetzte. Den Goldstandard setzte damals der »Solidus«, eine in Karthago geprägte Goldmünze ab 312. Das Gold kam nach Karthago, nach Jenne-Jeno (heute Djenné) wurde im Tausch Kupfer exportiert. Nach der arabischen Eroberung am Ende des 7. Jahrhunderts blieben die römischen Unze und der Solidus bis ins 19. Jahrhundert im Westsudan erhalten. Bei den Akan in Ghana und an der Elfenbeinküste galten sie zwischen 1400 und 1900 als Basis des Gewichtssystems.

Reisende und ihre Anleitungen zum Reisen

Erfahrungen & Entdeckungen

Der Kaufmann Maës (Maesius ?) Titianus reiste um das Jahr 100 n. Chr. nach China und kam bis Tashkurgan im Pamir.

Unterwegs im Römischen Reich

Unterwegs in Asia minor (Levante, römischer Osten)

Hauptquelle für die Expedition des Aelius Gallus 25 BC ist Strabon in Geographika 13).

Sendung: Wanderradikale

Berufung: poeti vaganti - der Wanderer als Gast

Im archaischen Griechenland war derjenige, der umherzieht (ἀλάομαι aláomai 'to wander, rove, roam'), meist ein Bittsteller, eine gesichtslose Person.
Der professionelle Wanderer - Athlet, Arzt, Handwerker, Poet, Sophist - im antiken Griechenland war unterwegs von Stadt zu Stadt, von Fest zu Fest, von Wettbewerb zu Wettbewerb (athloi), von Gastgeber zu Gastgeber und wurde als Fremder (xenos) empfangen und als Gast aufgenommen. Solche Rundreisen (periodos) dienten idealerweise ausschließlich dem Ruhm (kleos), indem die besonderen Fähigkeiten (arete, techne) gewürdigt wurden, praktisch aber auch zum Lebensunterhalt. Das Muster gilt für den Sportler als Teilnehmer der Olympiade, aber auch für den Poeten, der diesen Sportler besingt und beide huldigen damit dem Muster der Heldenreise, der nach seiner Ausfahrt das Abenteuer besteht und den Ruhm nach der Rückkehr (nostos) empfängt. Das Konzept der Gastfreundschaft ermöglichte es dem fremden Wanderer, seine Dienste als Gastgeschenk anzubieten, denn in einer Rolle als Wanderarbeiter hätte er als unfrei gegolten und in einer Rolle als wandernder Bettler wäre er ein parasitos - der Unterschied ist äußerlich nicht sichtbar 14).

Das Recht der Rede: Rhapsoden als Stabträger

Wissen ist Macht: Bematisten und Mensores

Die römischen mensores und griechischen Bematistes bildeten eine eigene militärische Einheit. Sie vermaßen das Gelände und erstellten Wegekarten (Itinerarien).

Perspektiven

Raum und Orientierung

Reisen zu Zielen der Phantasie

Der Blick zurück: Themen, Epochen, Perspektiven

Die griechisch-römische Antike am Indischen Ozean/ Erythräischen Meer

In den meisten modernen Sprachen heißt der Meerbusen zwischen afrikanischer und arabischer Küste Rotes Meer, zuerst im Griechischen als Ἐρυθρὰ θάλαττα Erythrá thálatta bei Herodot 20), später auch Erythräisches Meer (Ἐρυθραῖος πόντος Erythraíos póntos) 21) und bezeichnete ursprünglich über das heutige Rote Meer hinaus auch den persischen Golf sowie den Indischen Ozean.

Bereits Strabo stellte die unterschiedlichen Erklärungen seiner Zeit zusammen (16, 779), von denen jedoch keine überzeugte. Das nun gerade die weit entfernten Griechen den Namen prägten, dessen Wurzeln weder im Ägyptischen noch im Hebräischen zu finden sind, brachte Meißner 1936 auf eine andere Idee. Er fand eine vergleichbare Bildung im Altnordischen. Dort bezeichnet rau∂ahafs 'Rotes Meer' das in weiter Ferne liegende Meer am Horizont, benannt nach der Morgen- und Abendröte bei Sonnenaufgang und -untergang. Verbunen wurde damit die Vorstellung vom Ende der Welt. Beide Bildungen könnten also eine gemeinsame Wurzel in den Vorstellungen ihrer gemeinsamen indogermanischen Vorfahren haben.


Yavanas: Griechen und Römer in Indien

Der Begriff Yavana (auch: yona(ka), javana) erscheint in Indien, während die Achämeniden im Industal herrschen. Aus dieser Richtung entstand das Wort aus dem persischen yauna und führt zurück auf das griechische Ionian. Damit bezeichnet wurden Einwanderer aus dem Westen, die letztlich auf zwei Routen nach Indien gelangen, über Land und übers Meer. Die südindische Stadt Muziris (heute: Kodungallur) wird in antiken Quellen oft genannt und ist auch auf der Tabula Peutingeriana zu finden; dort soll 52 n. Chr. der Apostel Thomas gelandet sein. Archäologische Funde bestätigen den intensiven Kontakt zum Mittelmeerraum.

Nearchos (Νέαρχος, lateinisch Nearchus um 360 – nach 314) segelte als Teilnehmer von Alexanders Feldzügen zwischen Ende September und Dezember 325 BC vom Indus zum Persischen Golf. Sein Bericht ist verloren, jedoch von anderen Autoren umfassend zitiert worden.

Bereits Ptolemaios II. [308 - 246 v. Chr.] sandte einen Dionysios ins indische Maurya-Reich, welcher später das Buch Indika verfasste, welches jedoch nicht erhalten ist. Dieser könnte aufgrund der Namengleichheit mit dem Dionysios von Alexandria [3. Jh. BC] identisch sein:

Megasthénēs Μεγασθένης (um 350 BC bis um 290 BC) reiste etwa 305 BC als Gesandter ins indische Pataliputra zum ersten Herrscher des Maurya-Reichs König Chandraguptas und verfasste mit Indiká ein historisch-ethnographisches Werk über Indien.

Das Schwarze Meer und die griechischen Kolonisten ab dem 8. Jahrhundert BC

Das Schwarze Meer kommt weder im Alten Testament vor, noch wird es von Homer erwähnt. Das geographisch bekannte Weltbild des wahrscheinlich im 8. Jahrhundert lebenden Homer endete im Westen vor Sizilien und im Nordwesten mit Ithaka und erreichte im Osten wohl nicht das Schwarze Meer 24).
Die Welt der archaischen Griechen erweiterte sich außerhalb der Ägäis nach und nach über die Straße von Sizilien, die Straße von Messina, die Straße von Otranto und in die Weiten des Schwarzen Meeres. Nach dem Weltbild in der Vorstellung mündeten diese Wasserwege alle im Okeanos, der alle bekannten Landmassen ringsum umschloss. Die Argonauten, die sich ins unbekannte Schwarze Meer wagten, mussten nach dieser Vorstellung letztlich im Okeanos ankommen und hatten die Wahl über den Nil zurückzukommen (Hekataios), über die Straße von Gibraltar (Timaios), über den Tanais (Donau) bei Timagetos oder einfach zurück durch den Bosporos (Sophokles und Herodot), siehe:

Erst im 7. Jahrhundert BC war es mit griechischen Fünfzigruderern (Pentekonteren) regelmäßig möglich, gegen Strömung und Wind die Meerenge am Bosporus zu passieren. Bereits die vorgelagerten Dardanellen gelten als schwieriges Segelrevier mit tückischen Strömungen, mit wenigen sicheren Häfen und langen Etappen. Dieser schwierige Weg (pontos `Weg, Furt, Brücke´) zwischen Ägäis und Schwarzem Meer war daher ein Πόντος Ἄξενος Póntos Áxenos ein `fremdenfeindlicher Weg´. Vermutlich speichert die Argonauten-Sage, also Iasons Fahrt mit der Argo, die Erinnerung an diese Leistung. An der engsten Stelle wurde 660 BC Byzantoin gegründet (Byzanz; benannt nach dem Gründer), das 324 nach Christus in Konstantinopel umbenannt wurde, weil dort das zweite Rom entstehen sollte.

Im Schwarzen Meer zeigt sich dann eine riesige Wasserfläche, doppelt so groß wie de Ägäis, mit wenigen küstennahen Inseln. Dadurch gibt es aber so gut wie keine Untiefen und auch das Wetter gilt als beständiger als in der Ägäis. Hier wird der Seeweg zum Πόντος Εὔξεινος Pontos Euxeinos, zum fremdenfreundlichen oder `gastlichen´ Weg:
»Es kommen allerdings gelegentlich Nebel auf demselben vor, diese dauern aber niemals lange Zeit, und seyen, wie Nebel überall, nie mit heftigen Winden vergesellschaftet. Windstöße kommen zuweilen vor, aber sie wachsen selten zu förmlichen Stürmen an, ihre Dauer sey meistens kurz. Außer an der nördlichen Küste findet man überall tiefes Wasser. Überhaupt darf man wohl behaupten, daß es ein Meer ist, beinahe ohne alle verborgene Gefahren.
Die einzige Schwierigkeit, welche mit der Schifffahrt auf demselben verbunden ist, besteht … im Durchsegeln des Bosphorus.«
25)

Zuerst erscheint das Schwarze Meer in Umschreibungen bei Pindar (um 520–446 BC) 26), Herodot (um 485–425 BC) 27), Euripides (um 485–406) 28). Im lateinischen Sprachraum erscheinen die griechischen Begriffe bei Ovid (43 BC –17 n. Chr.) als (Pontus) Axenus 29), (Pontus) Euxīnus 30), Mare Euxīnum 31). Die heutige Bezeichnung als Schwarzes Meer ist zuerst im 13. Jahrhundert ungarisch/türkisch (heute Karadeniz) belegt, nachfolgend aber gleichbedeutend in allen Sprachen.

8./7. Jahrhundert BC Jasons Fahrt der Argonauten (»Suche nach dem Goldenen Vlies«) dürfte vor den Gründungen der griechischen Kolonien am Schwarzen Meer im siebten Jahrhundert stattgefunden haben.

7. Jahrhundert BC Die Fahrt des Aristeas (Ἀριστέας Aristéas, lat. Aristeas Proconnesius ) bis zum südlichen Ural im 7. Jahrhundert BC:

450 BC Herodots (~485–~425) Reise durch Griechenland, Makedonien, ins Schwarzmeergebiet, nach Thrakien, ins Skythenland, Kleinasien, in den Vorderen Orient bis nach Babylon und nach Ägypten.

4. Jahrhundert BC * Pseudo-Skylax
Der unbekannte Autor kompilierte wahrscheinlich aus mehreren Beschreibungen von Küstenfahrten diesen Periplus: Online.

285 bis 282 BC Patrokles Πατροκλῆς erkundete im Auftrag von Seleukos’ I. in den Jahren 285 bis 282 BC das Kaspische Meer

Der Blick zurück

Unterwegs im antiken Mediterraneum

Der Blick zurück

Angelós, der Bote

Mobilität im Mediterraneum

Raum und Orientierung

Die phönizische Zeit

Reisende und ihre Anleitungen zum Reisen

Perspektiven

Reisen zu Zielen der Phantasie

Im 2. Jahrtausend BC

Reisende und ihre Anleitungen zum Reisen

Ägyptisches Unterwegs-sein

Die Seevölker

Mensch & Rentier unterwegs

Mensch & Dromedar unterwegs

Perspektiven

Raum & Orientierung

Der Blick zurück: Themen, Epochen, Perspektiven

Im 3. Jahrtausend BC

Elfenbeinstudien
Die archäologische und naturwissenschaftliche Elfenbeinforschung ermöglicht es, Elfenbein des afrikanischen und asiatischen ebenso zu unterscheiden wie das Elfenbein von Nilpferd, Wal oder fossiles Elfenbein und nicht nur Herkunftsregionen zuzuordnen, sondern damit die Verbindungswege und -achsen zwischen der Iberischen Halbinsel, Nordafrika und dem Vorderen Orient seit dem 3. Jahrtausend BC zu rekonstruieren.

Mensch & Pferd unterwegs

Mensch & Trampeltier unterwegs

Mensch & See bis zur Zeitenwende

Im pazifischen Raum

Genomuntersuchungen bestätigen eine erste Siedlungswelle durch den Homo sapiens vor 45.000 Jahren, die unter anderem auch Papua-Neuguinea erreichte. Man kann daher auf Bootsbau schließen. Da jedoch zahlreiche Inseln unbewohnt blieben, werden längere Bootspassagen eher die Ausnahme gewesen sein. Eine zweite Siedlungswelle ging vor 5.000 Jahren von Taiwan aus, führte aber erst vor rund 3.000 Jahren zu einer intensiveren Vermischung der beiden Gruppen. 43) Die austronesische Expansion beginnt in Taiwan.

Perspektiven

Raum & Orientierung

Reisen zu Zielen der Phantasie

Der Blick zurück: Themen, Epochen, Perspektiven

Ab etwa 4.000 BC

Mensch & Esel unterwegs

Mensch & Wagen

Steppennomaden

Im 7. Jahrtausend BC bildet sich bei den Steppennomaden im Raum der Wolga eine proto-indoeuropäische Sprache und Kultur. Um 3.000 BC beginnt die Migration insbesondere mit dem Hirtenvolk der Jamnaja nach Westen in der ponto-kaspischen Steppe. Der Genfluss zeigt Verbindungen zwischen sibirischen und skandinavischen Gruppen. Das korreliert mit der zunehmenden Rolle der Milch von Kühen, Schafen, Ziegen und in geringerem Maße von Pferden in der Ernährung. »Die Bevölkerungen der Steppe nutzten die Tiere nicht mehr nur für den Fleischkonsum, sondern auch wegen weiterer Eigenschaften: unter anderem wegen ihrer Milch oder als Transportmittel«, sagt Nicole Boivin, Direktorin der Abteilung für Archäologie am Max-Planck-Institut für Menschheitsgeschichte. Es scheint jedoch mehrere Faktoren für diesen Prozess gegeben zu haben, deren Zusammenwirken noch nicht verstanden ist.

Die proteinreiche Ernährung fördert die Domestikation der Tiere, domestizierte Pferde wurden eingesetzt als Zugtiere für Wagen und später als Reittiere. In der nachfolgenden Migration durch Europa gehen andere Völker auf, dabei bilden sich bis etwa 1000 BC die indoeuropäischen Sprachen zwischen Island und Indien.

Die »indoeuropäische Globalisierung« setzte zum Ende der letzten Eiszeit ein. Aus ihr gingen die frühen Hochkulturen in Griechenland, Italien, Kleinasien, Persien und Indien hervor. Kohl, P. L. The Making of Bronze Age Eurasia (Cambridge Univ. Press, 2007).

Seefahrer & Megalitherbauer

Rund 35.000 Megalith-Denkmäler sind heute in Europa bekannt und erhalten. Entstanden sind sie alle zwischen 4500-2500 BC.

Megalithdenkmäler, seltene Steinprodukte ​​(z.B. polierte Klingen) und Keramikdekoration dienen als archäologische Belege für prähistorische Mobilität. In der zweiten Hälfte des 5. Jahrtausends BC entstand die Megalithtechnik im Nordwesten Frankreichs und breitete sich von dort innerhalb von 200–300 Jahren aus nach Südfrankreich, in den Nordosten der Iberischen Halbinsel, nach Korsika, Sardinien, auf das italienische Festland und in den Westen der Iberischen Halbinsel. Die Region Morbihan erscheint dabei als Knotenpunkt. In Menhire eingravierte Zeichen erscheinen auch an anderen Orten Europas, aber nicht dazwischen. Dies kann als Beleg für Schifffahrt über weite Strecken gewertet werden, zumal Schiffszeichnungen auf den Menhiren zu erkennen sind. Inwieweit Migration, Seefahrt und Megalith-Kultur zusammenhängen, untersucht das Projekt NEOSEA.

Ab etwa 8.000 BC

Das älteste Steinbauwerk Europas wurde vor Rerik in 21 Meter Tiefe in der Ostsee gefunden: eine rund 971 Meter lange Mauer, bestehend aus etwa 1.700 Steinen und diente steinzeitlichen Jägern zur Rentierjagd. Sie entstand, bevor die Gletscher nach der Eiszeit vollständig geschmolzen waren (Littorina transgression) und bevor die Rentiere aus der Region abwanderten, also vor 8.000 BC. Das Bauwerk fügt sich ein Gesamtbild zahlreicher steinzeitlicher Funde in der Region; die These der Nutzung zur Jagd wird belegt durch eine Tabelle vergleichbarer Bauwerke in der nördlichen Hemisphäre.

Mensch & Rind, Ochsenstachel

Rinder erscheinen als Nutztier nach 8.000 BC in Südostanatolien am Taurusgebirge, etwa um 6.500 BC ist die Milchnutzung in Westanatolien und der Levante zu finden. Weil die Laktosetoleranz erst 5.500 BC in Europa einsetzt, müssen Milchprodukte wie Käse, Butter, Butterfett (Ghee) erzeugt werden.

Rinder und Pflug, Ackerbau und Siedlung sind nicht voneinander zu trennen und erfordern die Einteilung der nutzbaren Flächen in Bauland und Ackerland, in Mein und Dein. Mit den Werkzeugen des Vermessers - Meßstab und Meßseil - lassen sich Himmelsrichtungen (Indischer Kreis), Breitengrade (Schattenstab, Gnomon), Längen und rechte Winkel (Ägyptisches Dreieck) bestimmen. Die dazu nötigen mathematischen Fähigkeiten machen den Landvermesser auch zum Kundschafter, der die Orientierung ermöglicht und zum Geographen bei der Erkundung neuer Landschaften: Aufgaben, wie sie später die Bematisten von Alexander dem Großen wahrnahmen. In den sumerischen Stadtstaaten trugen Herrscher und Stadtgötter wie Marduk als Symbol Stab und Seilring.

Mensch & Ziege, Krummstab & Zaun

Vorstellungen von liminal deitiesReisegötter«) speichern uralte Ängste und Bedürfnisse im Zusammenhang mit Aufbruch, Grenzberührungen, Übergängen, Zwischenraum. Dabei wurden Ziegen, Rinder und Pferde Teil der Mythologie, Teil der Riten und zu Symbolen von Macht.

Hirten als Nomaden (»Pastoralnomaden«)
delegieren die Nahrungssuche an ihre Tiere, damit diese Milch liefern, Fleisch und Wolle; als Wegzehrung laufen sie selbständig mit. Hirten sind weniger mobil als Jäger & Sammler, können jedoch Besitz anhäufen und lassen das Gepäck von Tieren tragen.

Der Blick zurück: Themen, Epochen, Perspektiven

Um 12.500 BC: Neue Lebenswelten

Migration war die meiste Zeit der Normalzustand des Menschen. Diese Verbreitungs- und Bewegungsform konnte sich erst ausdifferenzieren, nachdem sich Menschengruppen räumlich banden, also etwa

»Reisen« setzt im Unterschied zur Migration voraus, dass sich regional ortsfeste Strukturen manifestierten, zwischen denen ein Austausch von Menschen, Waren, Informationen nötig war. Erst nach dieser langen Übergangszeit konnte zwischen Aufbruch, Fahrt und Heimkehr unterschieden werden. Diese Trinität ermöglicht reisespezifische Erfahrungen, die jedoch offensichtliche Analogien aufweisen mit Grenzerfahrungen an der Schwelle zwischen Leben und Tod sowie mit geographischen Übergängen. Die Attribute der liminal deitiesReisegötter«) spiegeln die Bedeutung dieser Erfahrungen, dabei verbinden sich:

Von erfolgreichen Innovationen wie der Domestizierung von Tieren oder dem Wagenbau lässt sich auf veränderte Formen der Fortbewegung schließen:

Die letzte Eiszeit dauerte rund 60.000 Jahre, dabei schwankte das Klima stark. Dr Rückzug der Gletscher währte Jahrtausende und erchloss dabei fortwährend neue Lebensräume, die sich von der (damals blühenden) Sahara über die Flusstäler Ägyptens und Mesopotamiens nördlich verlagerten. In den letzten 11.000 Jahren stabilisierte sich das Klima (Holozän, Neo-Warmzeit).
Um 12.500 BC ändert sich die Lebenswelt der Menschen durch Klimaänderung und Bevölkerungswachstum. Nomaden legen »Basislager« an, ein Schritt zur Sesshaftigkeit. Sicheln erhöhen die Effektivität beim Ernten wilder Getreidearten (Vorfahren von Weizen, Hirse, Hafer, Gerste), Geräte zum Mahlen der Samen werden entwickelt, Getreidelager werden gebaut, also bestimmt die Erntezeit den Beginn der sesshaften Jahreszeit vor dem Winter. Heutige Jäger und Sammler wie die Hazda in Tansania, die !Kung Buschmänner in Botswana oder die Aborigines in Australien widmen wöchentlich etwa 2-3 Tage der Nahrungsbeschaffung: Männer jagend, Frauen sammelnd. Experimentell ermittelt wurde ein Sammelgut von gut zwei Kilogramm Wildweizen pro Stunde per Hand, mit einer Sichel knapp 2,5 kg. Eine sechsköpfige Familie benötigt rund 2.500 kg pro Jahr, muss also 1.000 Stunden sammeln, das schaffen drei bis vier Personen in einem Monat. Eicheln oder Kastanien als Nahrungsmittel erfordern weniger Aufwand.
Genetisch nachweisbar ist ab etwa 12.000 BC ein jahrtausende anhaltender Vorgang der Begegnung und Mischung eiszeitlicher Gruppen von Jägern und Sammlern im Raum zwischen dem Nahen Osten und dem Balkan, aus dem sich die ersten Bauern Europas entwickelten und ortsfest siedelten.

Die Besiedlung der Inseln im Mittelmeer

Die Inselkette der zentralen Ägäis im östlichen Mittelmeer war in den letzten 450.000 Jahren von den umliegenden Landmassen isoliert. Während der Eiszeiten lag der Meeresspiegel bis zu 200 Meter tiefer, so dass zahlreiche Inseln miteinander verbunden und vom umgebenden Festland aus zu sehen waren. Zahlreiche neolithische Funde aus dem unteren und mittleren Paläolithikum erlauben den Schluss, dass bereits vor dem Homo Sapiens das Ägäische Meer überquert wurde. Homo Erectus oder dessen Nachfahren (Neandertaler, Heidelbergensis …) verließen die Levante sowohl über das Ägäische Meer als auch über den Bosporus als auch über die Meerenge von Gibraltar.

Die heutigen Inseln des westlichen Mediterraneums können besiedelt worden sein,

Archäologische Befunde sind dürftig, da zum einen die besiedelten Küstenstreifen heute alle unter Wasser liegen und zum anderen, weil organische Materialien (Knochen, Holz etc) nicht oder schlecht erhalten sind. Daher gibt es zwar belastbare datierte Befunde, jedoch darüber hinaus teils wesentlich ältere, jedoch umstrittene Hinweise. Mit zunehmendem Alter wird dann auch eine Besiedlung durch den Neandertaler vor dessen Aussterben um 27.000 BC (?) annehmbar.

Insel Größe Festland-
distanz
nächste Küste gesicherte
Besiedlung
Kreta 5. 97 km Griechenland 128.000 BC
Korfu 13. 2 km Albanien 75.000 BC
Sizilien 1. 3 km Italien 14.000 BC
Zypern 3. 68 km Türkei 9.000 BC
Korsika 4. 83 km Italien 6.000 BC
Sardinien 2. 190 km
12 km
Italien
Korsika
6.000 BC
Malta 34. 190 km Tunesien 5.200 BC
Mallorca 4. 170 km Spanien 4.000 BC

Homo portans mit Hund seit vielleicht 30.000 Jahren

Jäger & Sammler waren einerseits extrem mobil, blieben jedoch andererseits eingeschränkt durch die Fähigkeiten des Menschen als Gepäckträger. Diese erweiterten sich erheblich durch

  1. Transportbehälter
    Bulge, Beutel, Korb, Netz, Flaschenkürbis, Straußeneier
  2. Transportmittel
    Tragetechniken mit Stange, Schleife, Schlitten
  3. Stabwerkzeuge
    Grabstock, Tragstange, Schlangenstab, Spieß, Speer, Wurfholz u.a.m.
  4. Mensch und Hund
    Seit mehr als 30.000 Jahren begleitet der Hund den Menschen außerhalb Afrikas beim Jagen und wurde zum ersten Nutztier, half beim Tragen und beim Ziehen von Tragschleifen, später auch als Schlittenhund seit etwa 11.000 BC in Sibirien.

Die Migration der Wildbeuter

Heute ist der Homo sapiens die einzige noch lebende Art der Spezies Homo. Lange Zeit lebten Homo sapiens und Homo neandertaliensis nebeneinander, auch in Afrika; beider Vorfahr ist der Homo Erectus.
Die ältesten fossilen Belege für den anatomisch modernen Menschen sind 315.000 Jahre alte Schädelknochen aus einer Fundstelle in Marokko. 49) Bereits weit vor dem Homo sapiens

Schmuck & Kommunikation seit mehr als 100.000 Jahren

Schmuck setzt im Unterschied zu Werkzeug symbolisches Denken voraus und Sprache zur Verständigung über diesen Symbolgehalt. Die bisher ältesten Funde von Muschelschmuck 50) haben ein Alter von:

Grabstätten seit mehr als 120.000 Jahren

Dass Menschen andere Menschen bestattet haben gilt als Beleg dafür, dass in der Gemeinschaft symbolische und soziale Handlungen mit besonderer Bedeutung (metaphysische Vorstellungen) stattfanden.

Migrationsrouten des Homo sapiens außerhalb Afrikas vor rund 125.000 Jahren

Die ältesten Nachweise des Homo sapiens außerhalb Afrikas sind:

Die frühesten Migrationsrouten sind weltweit nur schwer bestimmbar, da sie insbesondere den Küstenlinien folgten, die jedoch durch den seither gestiegenen Meeresspiegel heute überflutet sind. Der Nobelpreisträger Svante Pääbo staunte in einem Interview darüber, dass der Homo sapiens in wenigen zehntausend Jahren alle anderen Hominiden verdrängte und als einzige Hominiden-Art immer wieder Wasser überquerte, ohne dass vom Ufer aus anderes Land erkennbar gewesen wäre 51). Basierend auf genetischen Analysen zeigt sich:

In Europa und Vorderasien traf der Homo Sapiens auf andere Homo-Arten, doch Amerika und Antarktika betrat er als erster Mensch. In Australasien dürfte er dem Denisova-Menschen und dem Homo floresiensis begegnet sein.

Ein Genfluss des Homo neandertaliensis ist früh nachgewiesen, später auch mit dem Denisova-Menschen in Asien.

Die ältesten fossilen Fundstellen des modernen Menschen (»Cro-Magnon«) liegen alle in Europa mit einem Alter von:

Werkzeug seit rund 500.000 Jahren

Auch manche Tiere wissen, wie naturgegebene Materialien als Mittel zum Zweck dienen können. Werkzeug herzurichten und mit sich zu tragen ist jedoch menschentypisch.

Vom Primaten zum Homo sapiens

Sehr ausführlich dazu:

Anmerkungen zur Reisegeschichte

Untersuchungen zur Reisegeschichte sind auffallend einseitig Untersuchungen der Reiseliteratur mit kulturwissenschaftlichen Methoden. Das Geschriebene ist aber nur ein Schatten an der Wand, der das Wesen von Reisenden und Reisen auf Umrisse verflacht und geschrieben wurde für ein Publikum. Eine Methodik liefert jedoch nur Ergebnisse innerhalb des eigenen methodischen Raumes, hier also Aussagen über den Reisenden als Autor und sein Publikum. Aussagen über den Reisenden und dessen Reise sind dadurch nur in bescheidenem Maße möglich.

Mit zunehmender zeitlicher Distanz sinken Auflösung und Schärfe, mit der Reisephänomene erkannt und eingeordnet werden können.

Einen schönen Überblick über tourismusgeschichtliche Ansätze bildet dieser Review von Rüdiger Hachtmann, Stand 06.10.2011.
Als roter Faden erkennbar ist die Suche nach einem Lebensreisestil im Unterschied zu Lebensphasenreisen.

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1)
Martin Sabrow
Zäsuren in der Zeitgeschichte.
Version: 1.0, in: Docupedia-Zeitgeschichte, 3.6.2013, Online
2)
Rudolf Simek
Neues Land im grünen Norden. Vor allem im 9. und 10. Jahrhundert war der Nordatlantik das „mare nostrum“ der Wikinger.
Damals 40.12 (2008) 16-22
3)
Ademar von Chabannes, Gesta episcoporum et comitum Engolismensium → Via militaris
4)
Gerhard Köbler: Zielwörterbuch europäischer Rechtsgeschichte, 4. A. 2007, mit Hinweis auf: Söllner §§ 6, 7, 8, 9; Hübner 83, 460; Kroeschell, DRG 1; Köbler, DRG 71, 88, 120; Köbler, WAS;
L. v. Bar: Das Fremdenrecht u. seine volkswirtschaftliche Bedeutung, 1892; L’Étranger, 1958; Die Begegnung mit dem Fremden, M. Schister (Hg.) 1996; Seiring, C., Fremde in der Stadt (1300-1800), 1999; Cavallar, F.: The rights of strangers, 2002
5)
(Le Liber Pontificalis. Introduction Et Commentaire Par L'Abbé L. Duchesne, 1.1, Paris, 1886, S. 432
6)
erster urkundlich bezeugter Einfall der Normannen in England am 8. Juni
7)
Science Advances, 2015; doi: 10.1126/sciadv.1500806
8)
Rettberg, F. W. 1846. Kirchengeschichte Deutschlands.
Goettingae, 1846-1848, II, 236
9)
Satiren 1,5
10)
Kolb, Anne (Frankfurt/Main), “Mansio”, in: Der Neue Pauly, Herausgegeben von: Hubert Cancik,, Helmuth Schneider (Antike), Manfred Landfester (Rezeptions- und Wissenschaftsgeschichte). DOI
11)
Kolb, Anne (Frankfurt/Main), “Angaria”, in: Der Neue Pauly, Herausgegeben von: Hubert Cancik,, Helmuth Schneider (Antike), Manfred Landfester (Rezeptions- und Wissenschaftsgeschichte). DOI
12)
Albert Herrmann
Die alten Seidenstraßen zwischen China und Syrien.
(=Quellen und Forschungen zur alten Geschichte und Geographie, 21), Berlin 1910: Weidmann
13)
2,5,12; 16,4,22–24; 17,1,53-
14)
Hesiod, Opus 26 und der Sänger Acestor als Bettler in Kolakes Κόλακες `Schmeichler´ von Eupolis
15)
De Vectigalibus 2.1-2., 3.3, 3.12
16)
Plato, Protagoras, 316) erwähnt, Athleten und Handwerker (demiourgoi) ((Odyssee 17, 384-385; Hesiod Opera et Dies 24-25
17)
Christian Marx
Lokalisierung von Pytheas’ und Ptolemaios’ Thule .
ZfV Zeitschrift für Vermessungswesen 139.3 (2014) 197-203 Mit vermessungstechnischer Analyse erlauben die überlieferten Daten (Reisedauer, längster Tag, Entfernungen, Sonnenstand etc.) eine räumlich abgrenzbare Position für die beien unterschiedlichen Thule.
18)
Ambühl, Annemarie: “Hyperboreioi”, in: Der Neue Pauly, Herausgegeben von: Hubert Cancik,, Helmuth Schneider (Antike), Manfred Landfester Online
19)
Raffael Joorde
Die Schrift „Über die Hyperboreer“ des Hekataios von Abdera (um 300 v. Chr.): Übersetzung der Fragmente mit einem historischen Kommentar.
Online
20)
u.a. 1,1 ἀπὸ τῆς Ἐρυθρῆς καλεομένης θαλάσσης
21)
zuerst bei Diogenes Periegetes, s. Hermann Tränkle : Appendix Tibulliana. (=Texte und Kommentare, 16) VI, 381 S. Berlin 1990: de Gruyter. S. 97, Abschnitt 17, Fußnote 30
22)
Strabon: Geographica 16, 4, 5; Periplus Maris Erythraei
23)
Hydreumata, Strabo: Geographica 17, 1, 45
24)
Wilamowitz-Moellendorff, Ulrich
Philologische Untersuchungen 7 Homerische Untersuchungen.
X, 426 S. Berlin 1884: Weidmann, u.a. S. 26.
25)
McCulloch, John; R L. R Schmidt; Karl Friedrich Enoch Richter
Handbuch für Kaufleute oder Uebersicht der wichtigsten Gegenstände des Handels und Manufakturwesens der Schiffahrt und der Bankgeschäfte mit steter Beziehung auf National-Oekonomie und Finanzen.
Nach dem Englischen des Dictionary Practical Theoretical and Historical of Commerce and Commercial Navigation Suppl.-Bd. VIII, 1524 S. Stuttgart u.a. 1837: Cotta. Hier S. 1190–91. Zum Bosporus s. S. 537
26)
4,203 ἐπ’ Ἀξείνου στόμα [Axeínou stóma], N. 4,49 ἐν δ’ Εὐξείνῳ πελάγει [Efxeíno pelágei]
27)
1,6,1 ἐς τὸν Εὔξεινον καλεόμενον πόντον [es tón Éfxeinon kaleómenon pónton]
28)
Iphigenie 125 πόντου […] πέτρας Ἀξείνου ναίοντες [póntou … pétras Axeínou naíontes]
29)
Tristia 4,4,56
30)
Tristia 2,197; 3,13,28
31)
Tristia 4,8,42
32)
Osman Karatay
On the Origins of the name for the Black Sea. The Journal of Historical Geography, XXXVII/1 (2011) 1-11 Online. Der älteste Beleg aus dem Ungarischen (Fekete Tenger `Schwarzes Meer´) ist aus dem Türkischen übernommen (Qara Tengiz). Dort hatte Qara ursprünglich jedoch die Doppelbedeutung von `groß´ und `schwarz´, wobei sich erstere langsam verlor.
33)
Mittelmeer = Weißes Meer: bulgar. Бяло море Bjalo more, türk. Akdeniz, arab. البحر الأبيض المتوسط al-baḥr al-ʾabyaḍ al-mutawassiṭ
34)
Royal Road in: Livius: Articles on Ancient History
35)
Herodot V, 52
36)
Herodot 4,83–88
37)
Polybios 10, 1, 5; Bacchielli, L.
Un piatello „di Genucilia“. I rapport di Cirene con l’Italia nella seconda metá del IV sec. a.C.
Quaderni di archeologia della Libya, 8 (1976) 99-107
38)
Robert Beekes: Etymological Dictionary of Greek. 1. Auflage. Band 1: Α–Λ, Brill, Leiden, Boston 2010, ISBN 978-90-04-17420-7 (Band 10/1 der Leiden Indo-European Etymological Dictionary Series) Seite 9
Band 2: Μ–Ω στέλλω Seite 139
39)
Theo Vennemann
Origins of runic writing: A comparison of theories.
S. 296–340 in: in: Robert Mailhammer (Hg.), Theo Vennemann (Hg.) The Linguistic Roots of Europe : Origin and Development of European Languages. XVI, 320 S. Copenhagen 2016: Museum Tusculanum. Online
40)
Michael Herles
Kamele in assyrischen Quellen.
Ein Exot wird zur Selbstverständlichkeit.
In: Ute Pietruschka, Michael P. Streck (Hg.): Symbolische Repräsentation und Wirklichkeit nomadischen Lebens. Wiesbaden 2010: Dr. Ludwig Reichert, S. 127
41)
Semitic Museum, Harvard University, Cambridge, acc. no. SMN 4172.
Theophile James Meek
Old Akkadian, Sumerian, and Cappadocian Texts from Nuzi.\\Band 3, Harvard University, Semitic Museum, Excavations at Nuzi, Cambridge: Harvard University Press, 1929-62, tablet 1.
42)
Galenos, In Hippocratis epidemiarum librum tertium commentarius 2,4 = Edition Kühn 17,1, S. 606
43)
Jérémy Chouin et. al.
Genomic insights into population history and biological adaptation in Oceania.
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Fischer, Steven Roger
Island at the End of the World.
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Sehasseh El Mehdi: Early Middle Stone Age personal ornaments from Bizmoune Cave, Essaouira, Morocco. Science Advances 7.39 (22.09.2021)
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„Würden wir Urmenschen in einen Zoo sperren?“ Das Interview führten Ingo Arzt und Anne Hähnig Die ZEIT 04.10.2022
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Early modern human settlement of Europe north of the Alps occurred 43,500 years ago in a cold steppe-type environment.
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